Recycling-Beton ist eine vollwertige Alternative zu herkömmlichem Beton, schützt dabei das Klima und schont Rohstoffe.
„Die herkömmliche Betonherstellung ist verantwortlich für sechs bis acht Prozent der globalen CO2-Emissonen. Wenn es uns gelingt, Beton in großem Stil mehrfach zu nutzen, leisten wir einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung.“ Helmfried Meinel, Amtschef im Umweltministerium, forderte die Bauindustrie, die öffentliche Hand, Architekten und Bauherren, eindringlich auf, das Thema Recycling-Beton oder auch „R-Beton“ (PDF) ganz oben auf die Tagesordnung zu setzen. „Wir sind noch weit hinter dem zurück, was möglich wäre“, sagte Meinel auf dem siebten Fachsymposium „R-Beton und Kreislaufwirtschaft“.
Sieben Milliarden Kubikmeter Beton pro Jahr
Mit verbauten sieben Milliarden Kubikmetern jedes Jahr, sei herkömmlicher Beton nach Wasser der meist verwendete Stoff weltweit. Tendenz steigend. Rohstoffverbrauch, CO2-Emissionen und am Ende riesige Abfallmengen seien die Folge. „R-Beton leistet dasselbe wie herkömmlicher Beton und die Umweltbilanz ist deutlich besser“ betonte Meinel. Bis zur flächendeckenden Nutzung von R-Beton gebe es allerdings nach wie vor einige Hindernisse zu überwinden:
- R-Beton muss in den Ausschreibungen für Bauleistungen zumindest gleichberechtigt berücksichtigt werden.
- Es werden mehr Unternehmen im Land benötigt, die R-Beton in der notwendigen Qualität herstellen können.
- Es soll Begeisterung für ressourcenschonendes Bauen geweckt und das Vertrauen in R-Beton gestärkt werden.
- Dafür werden mehr Projekte mit R-Beton im Land benötigt.
Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft stärken
Die Fragen der Normung und Zertifizierung von R-Beton seien inzwischen geklärt, führte Meinel aus. Jetzt gehe es darum, R-Beton in die Anwendung zu bringen. „Deshalb nehmen wir den Punkt „Nachhaltiges Bauen“ in die Novelle des Klimaschutzgesetzes auf. Deshalb wollen wir im neuen Landeskreislaufwirtschaftsgesetz eine Regelung für den Einsatz von R-Beton bei Baumaßnahmen der öffentlichen Hand verankern. Und deshalb gibt es unsere Initiative „Nachhaltiges Bauen Baden-Württemberg“, mit der wir das Bewusstsein aller Beteiligten für Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft stärken wollen.“
Umweltministerium: Nachhaltiges Bauen im staatlich geförderten kommunalen Hochbau