Die rekonstruierte Büste des römischen Feldherrn und Politikers Gnaeus Pompeius bildet den nächsten Schritt in der Annäherung an den Originalzustand des Schwetzinger Schlossgartens. Zu finden ist die Büste an ihrem ursprünglichen Standort, im Durchgang unter dem Grünen Gartenpavillon.
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett hat am Mittwoch zusammen mit Georg Wacker, Geschäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH, die rekonstruierte Büste des römischen Feldherrn und Politikers Gnaeus Pompeius Magnus (106 bis 48 vor Christus) im Schlossgarten Schwetzingen vorgestellt. Das Original war vor 50 Jahren verloren gegangen. Die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg ermöglichte die Rekonstruktion.
„Mit der rekonstruierten Büste nähern wir uns dem Originalzustand des Schlossgartens Ende des 18. Jahrhunderts“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett. „Schätze wie den historischen Schlossgarten Schwetzingen zu pflegen, zu erhalten und möglicherweise so zu ergänzen, wie er früher einmal aussah, ist eine große Aufgabe für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.“
Toto-Lotto und der Denkmalschutz
Lotto-Geschäftsführer Georg Wacker stellte die große Bedeutung der staatlichen Lotterien für den Erhalt des kulturellen Erbes heraus: „Aus den Erträgen von Toto-Lotto fließen jährlich rund 28 Millionen Euro in den Denkmalschutz. Der Hauptanteil dieser verlässlichen Förderung stammt aus dem Wettmittelfonds des Landes. Dazu kommen die Überschüsse aus der Glücksspirale und deren nicht abgeholte Gewinne. Die treuen Tipper im Südwesten fungieren als heimliche Mäzene – und darauf können sie durchaus stolz sein.“ Wacker ergänzte, dass die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und Toto-Lotto schon seit 1993 erfolgreich zusammenarbeiteten und diese Partnerschaft erst jüngst verlängert wurde.
Die Förderung der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg ermöglichte es im Jahr 2017 auch, den Grünen Gartenpavillon in Schwetzingen zu restaurieren. Im Durchgang unter dem Pavillon aus dem Jahr 1780 ist nun die rekonstruierte Büste aufgestellt. Sie befindet sich damit wieder an ihrem ursprünglichen Standort.
Land investierte rund acht Millionen Euro in den Schwetzinger Schlossgarten
Die Originalbüste war vermutlich ein Werk des kurpfälzischen Hofbildhauers Franz Conrad Linck (1730 bis 1793). Sie gehörte zu einer Reihe von sechs noch erhaltenen Sandsteinbüsten am Badhaus und am Naturtheater des Schlossgartens, die allesamt historische Persönlichkeiten der römischen Antike darstellen. Das letzte bildliche Zeugnis der originalen Pompeius-Büste ist eine Schwarz-Weiß-Fotografie aus den 1930er-Jahren. Mithilfe dieses Fotos konnte die Skulptur in Stein nacherstellt werden. Der Schwetzinger Schlossgarten ist berühmt für seine Vielfalt an Bauwerken und Figuren, wie sie in einem fürstlichen Garten des 18. Jahrhunderts üblich war. Dass die barocke Anlage bis heute erhalten ist, macht sie zu einer Besonderheit. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat das Land rund 8 Millionen Euro in den Erhalt investiert. Über 750.000 Menschen haben Schloss und Schlossgarten Schwetzingen im Jahr 2018 besucht.