Seit 15 Jahren wird im Land ein Dialog zwischen den von Beutegreifern – meist Luchs und Wolf – betroffenen Gruppen organisiert. Nun ist ein neues Fachbuch erschienen, das auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, dem Monitoring der jeweiligen Arten und dem Dialog mit den Betroffenen fußt.
„Ein modernes Wildtiermanagement hat Wildtiere, Nutztiere und die Belange des Menschen gleichermaßen im Blick. Es ist damit der entscheidende Ansatz, um die Rückkehr der großen Beutegreifer nach Baden-Württemberg so konfliktfrei wie möglich zu gestalten. Es fußt dabei auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, dem Monitoring der jeweiligen Arten und dem Dialog mit den Betroffenen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, im Nachgang zur Vorstellung des neuen Buches „Wolf, Luchs und Bär in der Kulturlandschaft“ im Haus des Waldes in Stuttgart.
„Forschung und Monitoring haben für den Umgang mit den großen Beutegreifern eine große Bedeutung. Emotional oder ideologisch geleitete Debatten helfen uns nicht weiter“, betonte Minister Hauk. Der vorgestellte Sammelband ergründe das Konfliktpotenzial, das von der Rückkehr der großen Beutegreifer ausgeht, zeige aber auch Gestaltungsmöglichkeiten und Lösungen auf. Ziel des Buches sei es, die Fakten für die nötige Diskussion verständlich darzustellen und jene Handlungskompetenz zu vermitteln, die für Verwaltung, Verbände und Betroffene beim Umgang mit diesen Wildtieren elementar ist. „Prof. Schraml ist dafür zu danken, dass dieser wissensbasierte und partizipative Weg des Wildtiermanagements Eingang in dieses Fachbuch gefunden hat“, betonte Hauk.
Baden-Württemberg mit vorbildlicher Vorbereitung auf die Rückkehr großer Beutegreifer
Prof. Dr. Ulrich Schraml von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) verantwortet in seiner Arbeitsgruppe das Luchs- und Wolfsmanagement im Land. Er forscht über Wildtierkonflikte und deren Vermeidung. Schraml ist Mitautor des vorgestellten Sammelbandes. Als langjähriger Moderator der landesweiten Arbeitsgruppe ‚Luchs und Wolf‘, in der sich alle an den großen Beutegreifern interessierten Verbände und Verwaltungen treffen, betont Schraml die Bedeutung von natur- sowie sozialwissenschaftlicher Forschung als Grundlage für einen gelingenden Dialog zwischen den Gruppen, die von der Rückkehr der großen Beutegreifer betroffen sind.
Seit 15 Jahren gestalte man im Land den Dialog zwischen den von Luchs und Wolf betroffenen Gruppen. Baden-Württemberg sei damit zum Vorbild für viele Regionen geworden, die sich auf die Rückkehr der großen Beutegreifer vorbereiten. Die Wissenschaft ergreife nicht Partei für oder gegen die Wildtiere, sondern treffe begründete Aussagen, die praktische Handlungsoptionen aufzeigen. Das Fachbuch„Wolf, Luchs und Bär in der Kulturlandschaft – Konflikte, Chancen, Lösungen im Umgang mit großen Beutegreifern“ unter der Herausgabe von Marco Heurich ist im Ulmer Verlag erschienen. Mehr zum Buch finden Sie auf den Seiten des Verlags.
Forum Großraubtiere: Informationen zu Wildtieren in Baden-Württemberg