Der Bodensee ist ein wichtiger Trinkwasserspeicher für fünf Millionen Menschen. Innenminister Thomas Strobl hat zusammen mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann das erste von vier neuen Arbeitsbooten für die Ölwehr auf dem Bodensee überreicht. Die Boote sind ein wichtiger Beitrag für den Schutz des Bodensees und seiner Anrainer.
Innenminister Thomas Strobl übergab gemeinsam mit Bayerns Innenminister Joachim Hermann das erste von vier neuen Arbeitsbooten für die Ölwehr auf dem Bodensee. Die Boote dienen der Öl- und Schadenswehr auf dem See und schützen damit den Bodensee als wichtigen Trinkwasserspeicher für fünf Millionen Menschen. „Mit den neuen Booten sorgen wir für eine hochmoderne Ausstattung der Ölwehr. Eine zentrale Voraussetzung zum Schutz des Ökosystems Bodensee!“, betonte Minister Thomas Strobl. Minister Joachim Herrmann ergänzte: „Neue Boote sind ein wichtiger Beitrag für den Schutz des Bodensees und seiner Anrainer.“
„Die Ölwehr sorgt für den Schutz des Ökosystems Bodensee, des wichtigsten Trinkwasserspeichers für fünf Millionen Menschen. Dafür braucht sie modernste Technik und Ausrüstung. Deshalb freue ich mich, dass wir heute der Feuerwehr das erste von vier Booten übergeben können. Damit sorgen wir für eine hochmoderne Ausstattung der Ölwehr – und dafür, dass die länderübergreifende Gefahrenabwehr mit Bayern, Österreich und der Schweiz unter dem Dach der Internationalen Gewässerschutzkommission Bodensee funktioniert“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl in Meersburg. Zusammen mit seinem bayerischen Amtskollegen, Innenminister Joachim Herrmann, hat er das erste von vier neuen Arbeitsbooten für die Öl- und Schadenswehr Bodensee präsentiert, das in Friedrichshafen stationiert wird.
Land finanziert 7,6 Millionen Euro
Die Boote werden vom Land Baden-Württemberg finanziert und dienen der Öl- und Schadenswehr zur Gefahrenabwehr auf dem See und vor allem dem Schutz des Trinkwasserspeichers Bodensee. Das Land hat für die Boote insgesamt rund 7,6 Millionen Euro investiert. Nach dem erfolgreichen Transport von der Werft in Kokkola (Finnland) nach Romanshorn (Schweiz) erfolgte die Überführung in den Hafen von Friedrichshafen. Nach der Abnahme sowie technischen Übergabe des Arbeitsbootes beginnt nun die Einweisung und Ausbildung der Bootsbesatzung der Feuerwehr Friedrichshafen. Diese wird zirka drei bis vier Monate in Anspruch nehmen, bis die Besatzung die neue Technik in allen Einsatzlagen sicher beherrscht.
„Die neuen Boote sind ein wichtiger Beitrag für den Schutz des Bodensees und seiner Anrainer“, sagte Herrmann. „Ich danke meinem Amtskollegen Thomas Strobl, dass Baden-Württemberg die Finanzierung der Boote übernimmt. Bayern leistet seinen Beitrag für einen sicheren Bodensee mit derzeit rund 800 Metern Ölsperre in Lindau, fünf Booten und einem Ölaufnahmegerät."
Optimale Abdeckung des Bodensees im Schadensfall
Die Auslieferung der weiteren drei Boote wird nach und nach bis zum zweiten Quartal 2020 erfolgen. Mit der Indienststellung aller Boote werden die beiden rund 40 Jahre alten Feuerlöschboote in Friedrichshafen und Konstanz außer Betrieb genommen. Mit den vier Standorten der Arbeitsboote in Friedrichshafen, Konstanz, Überlingen und Radolfzell wird dann eine optimale Abdeckung des Bodensees im Schadensfall erreicht.
Die neuen Boote sind das Ergebnis der im Jahre 2015 begonnenen Konzeptions- und Planungsphase einer Arbeitsgruppe unter der Leitung des Landratsamtes Bodenseekreis und unter Beteiligung von Fachleuten der Feuerwehren der Ölwehrstandorte. Mit der Projektleitung war das Schiffbauingenieurbüro Jonas Panacek in Thalwil/Schweiz beauftragt. Minister Thomas Strobl dankte in diesem Zusammenhang noch einmal allen Beteiligten, die sich in die Konzeption und die Beschaffung der Arbeitsboote engagiert eingebracht haben – an erster Stelle dem Kreisbrandmeister und dem Landratsamt des Bodenseekreises für die Auftragsabwicklung, der ständigen Arbeitsgruppe „Ölwehr“ mit den Experten der vier Standorte sowie dem Ingenieurbüro Panacek und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma KEWATEC für die sehr effiziente Zusammenarbeit und den stets konstruktiven Dialog während der Planungs- und Bauphase.
Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und die Schweiz haben sich im Jahr 1960 im Übereinkommen über den Schutz des Bodensees verpflichtet darauf hinzuwirken, dass der Bodensee vor Verunreinigungen geschützt wird.
Zur Umsetzung des Übereinkommens wurde die Öl- und Schadenswehr Bodensee ins Leben gerufen. Diese hat folgende Aufgaben:
- Die Bekämpfung von Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen aller Art auf dem Bodensee, soweit dies mit den zur Verfügung stehenden Mitteln möglich ist.
- Den Schutz der ökologisch wertvollen Uferbereiche, insbesondere der Flachwasserzonen, vor dem Eindringen von wassergefährdenden Stoffen und die Verhinderung ihrer mechanischen Zerstörung.
- Die Amtshilfe und Unterstützung auf dem Bodensee für andere Stellen (zum Beispiel Polizei, Gewässerdirektion).
Die Aufgabe wurde den Landratsämtern Konstanz und Bodenseekreis übertragen, die konkrete Abwicklung übernehmen die Feuerwehren Konstanz, Radolfzell, Überlingen und Friedrichshafen. Das Land erstattet hierfür die notwendigen Ausgaben.