Grenzüberschreitende Zusammenarbeit schafft Vorteile – natürlich auch im Verkehr. Ein neuer, sicherer Radweg zwischen Deutschland und Frankreich zeigt, wie gemeinsame Mobilitätslösungen aussehen können.
Unter dem Motto „Rendezvous am Rhein“ hat Verkehrsminister Winfried Hermann gemeinsam mit den Partnern des deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekts, darunter dem Präsidenten des französischen Conseil Départemental du Bas-Rhin, Frédéric Bierry, sowie den Bürgermeistern aus Gambsheim und Rheinau, Hubert Hoffmann und Michael Welsche, die neue Rad- und Fußwegverbindung zwischen Rheinau-Freistett (Ortenaukreis) und dem französischen Gambsheim eröffnet.
Hermann sagte anlässlich der Eröffnung: „Das Projekt ist ein großartiges Beispiel dafür, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit gelingt und die Menschen direkt von einem vereinten Europa profitieren. Verkehrsnetze enden nicht an Landesgrenzen. Wir müssen über den Tellerrand hinausschauen und gemeinsam mit unseren Nachbarn sichere und attraktive Angebote, gerade für umweltfreundliche Mobilitätslösungen schaffen“.
Feier der deutsch-französischen Freundschaft
Die Eröffnungsfeier war Teil eines deutsch-französischen Festwochenendes, das einen Meilenstein von über zehn Jahren erfolgreicher, grenzüberschreitender Zusammenarbeit am Rheinkilometer 309 markierte. Unter Leitung des Projektträgers Passage 309, einem Zusammenschluss der Gemeinden Rheinau und Gambsheim, arbeiteten Behörden, Institutionen und Beteiligte beiderseits des Rheins an dem Ziel eine sichere und attraktive grenzüberschreitende Radwegverbindung zu schaffen. Wo zuvor nur Trampelpfade und schmale Gehwege existierten, präsentiert sich der Grenzübergang seinen Nutzerinnen und Nutzern nun offen, einladend und vor allem verkehrssicher.
Eine Brücke zum Nachbarn
Herzstück des Radweges auf deutscher Seite bildet eine 144 Meter lange Radwegbrücke die parallel zur Landesstraße 87 den Wehrkanal der Staustufe überquert. Für die Zu- und Abfahrten waren darüber hinaus drei Stützwände und etwa 250 Meter neuer Radweg erforderlich. Hierfür wurde seitens des Landes Baden-Württemberg ein Betrag von rund 3,15 Millionen Euro investiert. Da das Gesamtprojekt durch das EU-Programm INTERREG V gefördert wird, fließen 1,29 Millionen Euro an Fördermitteln zurück nach Baden-Württemberg. Zudem beteiligte sich die Stadt Rheinau mit einem Betrag von 90.000 EUR an den Projektkosten.
Die Betreuung der Arbeiten auf deutscher Seite erfolgte durch das zuständige Regierungspräsidium Freiburg, das neben Planung und Bau auch die Abstimmungen mit den Französischen Projektpartnern übernahm.
Bärbel Schäfer, Freiburger Regierungspräsidentin: „Europa macht es auch hier möglich. Dank EU-Mitteln gelingt es uns, viele grenzüberschreitende Projekte zu realisieren, die für die Bürgerinnen und Bürger einen ganz konkreten Nutzen haben. Hier zwischen Rheinau und Gambsheim sind wir sogar von der Höchstfördersumme bei den Interreg-Mitteln nach oben abgewichen, um diesen Brückenschlag realisieren zu können. Das Ergebnis ist ein sicherer und attraktiver Radweg, der unsere beiden Länder noch ein Stück näher zusammenbringt.“