Digitalisierung

Neue Förderrunde für Lernfabriken 4.0

Eine Mitarbeiterin demonstriert im 3D-Druck-Applikationszentrum des Maschinenbauers Trumpf in Ditzingen die Bedienung einer 3D-Druck-Maschine per Tablet. (Foto: © dpa)

Das Wirtschaftsministerium will das bereits bestehende Netz der Lernfabriken 4.0 im Land flächendeckend erweitern und konzeptionell fortentwickeln. Im Rahmen der Digitalisierungskampagne der Landesregierung stellt es dazu vier Millionen Euro zur Verfügung.

Das Wirtschaftsministerium will im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes mit weiteren vier Millionen Euro das bereits bestehende Netz der Lernfabriken 4.0 im Land flächendeckend erweitern und konzeptionell fortentwickeln. Dies gab Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bekannt.

„Mit dem Förderprogramm für Lernfabriken 4.0 haben wir ein bundesweit einzigartiges Netz von Lernorten geschaffen, an denen die Digitalisierung der Wirtschaft in Aus- und Weiterbildung praktisch fass- und erlebbar wird. Die Resonanz auf die Pilotförderung von 16 Lernfabriken hat uns gezeigt, dass noch viele berufliche Schulen großes Interesse an der Einrichtung einer Lernfabrik haben. Mit der flächendeckenden Erweiterung und der konzeptionellen Weiterentwicklung des Lernfabrik-Programms werden wir die Vorreiterrolle Baden-Württembergs für die Wirtschaft 4.0 nachhaltig stärken“, betonte Hoffmeister-Kraut.

Digitalisierung betrifft Vielzahl der Branchen

Die Industrie wandele sich durch die Digitalisierung immer mehr zu einer Industrie 4.0. Dies verändere die Arbeitsbedingungen nachhaltig, so die Ministerin. Die zunehmende Digitalisierung habe zudem großen Einfluss auf die Anforderungen in vielen anderen Branchen. Hoffmeister-Kraut: „Damit unser Fachkräftenachwuchs und unsere Beschäftigten am Puls der Zeit bleiben und nicht von dieser Entwicklung abgehängt werden, muss sich der Wandel in der Arbeitswelt auch in der Aus- und Weiterbildung niederschlagen.“ Mit dem neuen Förderprogramm wolle das Wirtschafts- und Arbeitsministerium bestehende Lücken in der regionalen Verteilung der Lernfabriken schließen und weitere Bereiche wie etwa das Handwerk und den Handel einbeziehen, so die Ministerin weiter.

Die Digitalisierung erschließt in vielen Anwendungsfeldern große Innovationssprünge, etwa als Industrie 4.0 für eine flexible, personalisierte Produktion oder in Form von intelligenten Lösungen im Handwerks- und Dienstleistungsbereich. Ein Beispiel dafür ist die hocheffiziente, intelligente Gebäude- und Energietechnik für das „Smart Home“. Die digital vernetzte Wirtschaft der Zukunft braucht ein optimales Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation. Deshalb müssen die Beschäftigten und die Auszubildenden für neue Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen in der Industrie 4.0 oder intelligent vernetzte Gerätesysteme im Handwerk in praxisnahen Lernumgebungen qualifiziert werden.

Das Konzept Lernfabrik 4.0

Die Lernfabriken 4.0 sind Labore, die im Aufbau und in der Ausstattung industriellen Automatisierungslösungen beziehungsweise professionellen Gerätesystemen aus anderen Branchen gleichen und in denen Grundlagen für anwendungsnahe Technologien und Prozesse erlernt werden können. Maschinenbau, Elektrotechnik, Informationstechnik und Betriebswirtschaft werden dabei in Lernumgebungen auf der Basis aktueller Industriestandards verknüpft. Zielgruppen der Lernfabriken sind Auszubildende in dualen Ausbildungsgängen und Teilnehmerinnen und Teilnehmer an entsprechenden Weiterbildungslehrgängen.

Die Wirtschaftsministerin lädt mit dem Förderaufruf berufliche Schulen in kommunaler Trägerschaft ein, ein schlüssiges Konzept für Einrichtung und Betrieb einer Lernfabrik einzureichen. Dabei sind Kooperationen zwischen verschiedenen Schulen und eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ausdrücklich erwünscht. Gefördert werden Grundlagen-Labore zu einer modellhaften Einführung in digital gesteuerte und vernetzte Geräte sowie Maschinensysteme, an denen intelligente Prozesse auf der Basis realer Industriestandards trainiert und verkettete Abläufe selbstständig gesteuert werden können. Neben dem Wirtschaftsministerium sollen auch die Schulträger sowie die Wirtschaft Finanzierungsbeiträge einbringen. Die Auswahl der geförderten Projekte erfolgt durch eine eigens eingesetzte Jury.

Die landesweite Digitalisierungsstrategie

Die Digitalisierung ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Landesregierung: Rund 1 Milliarde Euro werden in dieser Legislaturperiode in die Digitalisierung investiert, rund die Hälfte davon in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Erstmals werden alle Vorhaben auch unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums koordiniert und gebündelt. Mit „digital@bw“ wurde im Sommer 2017 die erste, landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie vorgestellt. In den kommenden zwei Jahren werden dazu rund 70 ganz konkrete Projekte mit einem Volumen von 265 Millionen Euro umgesetzt, um Baden-Württemberg als Leitregion des digitalen Wandels in Europa zu verankern.

Schwerpunkte von „digital@bw“ sind die Bereiche Intelligente Mobilität der Zukunft, digitale Start-Ups, Wirtschaft 4.0, Bildung und Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung, digitale Gesundheitsanwendungen sowie digitale Zukunftskommunen und Verwaltung 4.0. Dazu kommen die Querschnittsbereiche Forschung, Entwicklung und Innovation, Nachhaltigkeit und Energiewende, Datensicherheit, Datenschutz und Verbraucherschutz.

Wirtschaftsministerium: Ausschreibungen

Wirtschaftsministerium: Lernfabriken 4.0 in Baden-Württemberg

Digitalisierungsstrategie Baden-Württemberg „digital-bw.de“

Weitere Meldungen

Das Steinheimer Becken am Albuch (Kries Heidenheim). (Bild: Stefan Puchner / dpa)
  • NATURSCHUTZ

Bewerben für den Landesnaturschutzpreis 2024

 Windräder stehen auf den Anhöhen in der Nähe des Kandels bei Waldkirch. (Bild: dpa)
  • Forst

Waldflächen bei Bruchsal für Windkraft bereitgestellt

Der neue Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe Jörg Müller, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und der ehemalige Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe Alexander Riedel stehen zusammen
  • Verwaltung

Neuer Präsident am Oberlandesgericht Karlsruhe

Ein Student im Praktischen Jahr am Universitätsklinikum Heidelberg spricht mit einem Patienten.
  • Gesundheit

Schnellere Anerkennungs­verfahren gefordert

  • Tierschutz

Frei Schnauze – Erkenne Qualzucht

Polizei mit BW-Wappen
  • Polizei

Haus der Geschichte und Polizei feiern zehnjährige Kooperation

Preisträgerinnen und Preisträger mit Urkunden u.a. mit Kultusministerin Theresa Schopper
  • Schule

Demokratie-Schulpreis zum ersten Mal vergeben

BeKi in der Kita
  • Ernährung

Landesweite Aktionstage zum EU-Schulprogramm

Eine Professorin steht beim Unterricht vor Studentinnen und Studenten.
  • Hochschule

Studie zu Gehaltsunterschieden an Hochschulen veröffentlicht

Ministerium für Ländlichen Raum und Vrbraucherschutz
  • Verwaltung

Neue Abteilungsleiterinnen im MLR

Ein Monteur befestigt Solarpanele auf einem Dach.
  • Landesgebäude

Splett besichtigt aktuelle Photovoltaikprojekte

Benjamin Hechler
  • Verwaltung

Neue Pressestellen-Leitung im Verkehrsministerium

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
  • Wohnraumoffensive

Neue Beratungsgutscheine für Kommunen

Vor grauem Hintergrund stehen eine Frau in grünem Oberteil, daneben ein Mann mit grauem Jacket.
  • Gymnasium

Rektor des MINT-Exzellenz-Landesgymnasiums ernannt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Juli 2024

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
  • Unwetter

Hochwasserhilfen auf den Weg gebracht

Ein Schild, das auf Tempo 30 und Lärmschutz hinweist, steht auf der Bundesstraße 31.
  • Lärmschutz

Landesweiter Lärmaktionsplan

Rauchverbotsschild (Foto: © dpa)
  • Gesundheit

Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen beendet

Schmeck den Süden
  • Ernährung

Kurtz zeichnet SINOVA Sonnenberg Klinik aus

Vertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin
  • Transparenz

Sponsoren Stallwächterparty 2024

Von links nach rechts: Martin Haas (haascookzemmrich STUDIO 2050), Staatssekretärin Andrea Lindlohr, Ulrich Röhlen (2. Obmann des Normenausschusses Lehmbau, 2. Vorsitzender des Dachverbands Lehm e.V.), Ministerin Nicole Razavi, Moderatorin Jutta Fuchs, Waldemar Eider (eiwa Lehmbau GmbH) und Martin Rauch (Lehm Ton Erde Baukunst GmbH).
  • Bauen

Neuer Innovationspreis Lehmbau BW ausgelobt

Ein Arbeiter an einer Maschine.
  • Integration

Steigende Erwerbsquote durch Zuwanderung

Eine bronzene Figur der Justitia.
  • Justiz

Einrichtung von Asylkammern an Gerichten

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Ausbildung

Ausbildungsmarkt ist stark in Bewegung

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
  • Pflege

Reform der Pflegeversicherung angemahnt