Astrid Pellengahr ist neue Direktorin des Landesmuseums Baden-Württemberg. Sie löste Cornelia Ewigleben ab, die nach 15 Jahren in den Ruhestand wechselt.
Bei einem Festakt hat Kunstministerin Theresia Bauer am Dienstag, 3. März 2020, Prof. Dr. Cornelia Ewigleben nach gut 15 Jahren an der Spitze des Landesmuseums Württemberg in den Ruhestand verabschiedet. Neue Direktorin ist seit 1. März Prof. Dr. Astrid Pellengahr. Die Ministerin würdigte den Wechsel als wichtigen Einschnitt in dessen traditionsreicher Geschichte. Der scheidenden Museumsdirektorin dankte Theresia Bauer für ihre sehr erfolgreiche Arbeit: „Cornelia Ewigleben hat das Landesmuseum Württemberg mit großer Energie und Gestaltungskraft erfolgreich in das 21. Jahrhundert geführt. Sie hat großartige Arbeit geleistet und übergibt an ihre Nachfolgerin ein bestens bestelltes Haus mit großer Strahlkraft.“
Landesmuseum als zentrale Instanz für das kulturelle Gedächtnis Württembergs
Als besondere Verdienste nannte die Ministerin die vollständige Neupräsentation der Sammlung, die Gründung des Kindermuseums Junges Schloss, die konsequente Öffnung des Museums für das Publikum und die äußerst erfolgreichen Großen Landesausstellungen, darunter „Die Schwaben. Zwischen Mythos und Marke“ und „Die Welt der Kelten“ sowie „Im Glanz der Zaren“. Der Nachfolgerin wünschte Theresia Bauer viel Erfolg: „Astrid Pellengahr bringt als ausgewiesene Museumsexpertin langjährige Leitungserfahrungen aus den verschiedensten Bereichen mit. Sie hat klare Vorstellungen für die konzeptionelle Weiterentwicklung der Museumsarbeit in einem sich rasant wandelnden gesellschaftlichen Umfeld. Spannende, qualitätsvolle Ausstellungen, differenzierte Angebote der kulturellen Bildung und das Ziel einer breiten kulturellen Teilhabe sind ihr besonders wichtig.“ Mit ihrer Bereitschaft, die Herausforderungen der Zukunft – etwa die Digitalisierung – anzunehmen und gemeinsam mit Kooperationspartnern voranzubringen, sei sie die Richtige für diese verantwortungsvolle Aufgabe.
Das Landesmuseum sei die zentrale Instanz für das kulturelle Gedächtnis Württembergs, betonte die Ministerin. „Das Museum wirkt als institutionelles Bindeglied zwischen der Landeshauptstadt mit ihrem urbanen Kontext und den verschiedenen Regionen im Land. Damit ist es ein wichtiger Identifikationsort für die Menschen. In dieser Rolle wollen wir das Haus auch in Zukunft unterstützen.“ Das Land hat in den vergangenen Jahren im Rahmen eines Masterplans nahezu alle Bereiche des Alten Schlosses baulich ertüchtigt und die Neupräsentation der Dauerausstellung ermöglicht. Derzeit wird die große Eingangshalle zu einem modernen und einladenden Museumsfoyer umgebaut. Im Rahmen von digital@bw unterstützt das Ministerium die Entwicklung digitaler Vermittlungsangebote.
Dr. Astrid Pellengahr (52) hat Kulturwissenschaften (europäische und außereuropäische Ethnologie) und Soziologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München studiert und wurde dort 2000 promoviert. Nach Stationen in der Leitung des Stadtmuseums Kaufbeuren und des Deutschen Jagdmuseums München führte sie seit 2014 die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und betreute in dieser Eigenschaft rund 1250 Museen. Wiederholt nahm sie Lehraufträge an verschiedenen Universitäten in Bayern wahr, zuletzt am Institut für Museologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Sie ist Mitglied in zahlreichen Gremien, Kuratorien und wissenschaftlichen Beiräten von Museen und Kultureinrichtungen, darunter im Lenkungsausschuss des Deutschen Museums München sowie in den wissenschaftlichen Beiräten des Hauses der Bayerischen Geschichte München sowie des Donauschwäbischen Zentralmuseums Ulm. Von 2008 bis 2015 gehörte sie dem Beirat der Fachgruppe Geschichtsmuseen des Deutschen Museumsbundes (DMB) an. Geboren wurde Astrid Pellengahr im holsteinischen Heide. Ihre Familie stammt aus Nordrhein-Westfalen, aufgewachsen ist sie aber im Allgäu.