Sieben Autorinnen und Autoren erhalten den Landespreis für Heimatforschung 2019. In ihren Forschungsarbeiten haben sie Facetten der geschichtlichen Entwicklung in verschiedenen Orten untersucht.
Der mit insgesamt 11.000 Euro dotierte Landespreis für Heimatforschung 2019 geht an sieben Autorinnen und Autoren, darunter auch Schülerinnen und Schüler, die sich ehrenamtlich mit lokalgeschichtlichen Fragestellungen ihrer Heimat beschäftigen. In ihren Forschungsarbeiten haben sie Facetten der geschichtlichen Entwicklung in Aglasterhausen, Freiburg, Geislingen an der Steige, Hüffenhardt, Simmersfeld, Rechberghausen und im Landkreis Göppingen untersucht und eröffnen damit neue Einblicke. Die Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus Donzdorf, Freiburg, Karlsruhe, Mosbach, Rechberghausen und Rheine. Sie wurden von Kunststaatssekretärin Petra Olschowski in Winnenden mit dem Landespreis für Heimatforschung geehrt.
„Gerade in Zeiten der Globalisierung, weltweiter Vernetzung und gestiegener Mobilität ist es wichtig, dass wir uns mit dem eigenen Lebensumfeld, mit Traditionen und unserer Geschichte vor Ort auseinandersetzen. Die ausgezeichneten Arbeiten tun dies in beeindruckender Weise. Ich freue mich besonders, dass sich auch Jugendliche intensiv mit diesen Themen beschäftigen“, sagte Olschowski.
Heimatforschung erstreckt sich auf ein breites Themenspektrum, das von der Orts-, Siedlungs- und Naturgeschichte über Themen zur Migration bis hin zu lokalen Traditionen und Lebensläufen herausragender Persönlichkeiten reicht. Aus 109 eingereichten Bewerbungen wurden die ausgezeichneten Arbeiten ausgewählt. Der unabhängigen Jury gehörten Vertreterinnen und Vertreter des Landesausschusses Heimatpflege sowie Persönlichkeiten aus der Forschung und dem Schulbereich an. Neben den mit einem Preisgeld von insgesamt 11.000 Euro dotierten Auszeichnungen wurden auch acht Arbeiten mit Anerkennungsurkunden für das geleistete Engagement gewürdigt.
„Kenntnis und Verstehen der eigenen Heimat sind wichtig für eine kulturelle Identitätsfindung. Die Heimatforschung trägt dazu bei, die Vielfalt örtlicher und regionaler Traditionen Baden-Württembergs – gerade in einem zusammenwachsenden Europa – bewusst zu machen. Sie kann zu einem tieferen Verständnis von Heimat führen und dazu beitragen, die Heimat anderer in Toleranz zu achten“, betonte Kunststaatssekretärin Olschowski.
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2019
dotiert mit 5.000 Euro
Dietmar Waidelich, Karlsruhe
Von Slawenaposteln, Waldweide und Holzhauern. Die Geschichte von Simmersfeld im Nordschwarzwald
dotiert mit jeweils 1.500 Euro
- Thomas Siegmann, Rheine
„… er heftete seine Seele an den lebendigen Gott“
Spuren und Zeugnisse jüdischen Lebens in der Landgemeinde Hüffenhardt zwischen Odenwald, Kraichgau und Neckartal - Sybille Eberhardt, Rechberghausen
Als das „Boot“ zur Galeere wurde
dotiert mit 1.500 Euro
Jannik Staudenmaier, Donzdorf
Demokratie „lernen“? Die Forum-Veranstaltungen im Landkreis Göppingen, 1948 – 1950
dotiert mit 1.500 Euro (geteilt)
- Patricia Samol und Samira Schumacher, Mosbach
„If there is a room in your heart, there is room in your home.“ Das UNRRA International Children Center Aglasterhausen: Der Schwarzacher Hof - ein Ort für einen Neustart? - Jonas Riedel, Freiburg im Breisgau
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In Anerkennung der herausragenden Leistungen für die Heimatforschung im Land Baden-Württemberg wurden zusätzlich folgende Werke mit einer Anerkennungsurkunde ausgezeichnet und zur Dokumentation dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg übergeben:
- Mia Schattauer, Chiara Kraus und Hanna Horvat, Schülerinnen aus Aglasterhausen
Ansturm aus dem Osten. Eine Krise für alle? - Eva Spitzer, Nele Wiersing und Verena Crnjak, Schülerinnen aus Mosbach
„4 Jahre verhandeln - wir haben es satt!“ - Wie eine Gruppe von Jugendlichen den Mosbacher Stadtrat durch ihren Protest in eine Krise stürzte - Hanna Stängle und Kathrin Geng, Schülerinnen aus Rohrdorf beziehungsweise Nagold
Zwischen Kreuz und Hakenkreuz – Die evangelischen Proteste gegen die NS-Euthanasiemorde in Württemberg - Jakob Collmar, Schüler aus Ludwigsburg
Gleichschaltung und Widerstand. Die Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg in der Zeit des Nationalsozialismus - Martin Köhler, Wertheim
Johann Ebel: „Es ergreift mich ein heiliger Zorn …“ Biografie eines Zentrumsgeistlichen aus der NS-Zeit - Alexandra Gütermann, Gutach im Breisgau
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Landespreis für Heimatforschung
Der Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg wird seit 1981 vergeben. Zunächst von den Volks- und Raiffeisenbanken Baden-Württemberg getragen, wird der Preis seit dem Jahr 2000 vom Land Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg gestiftet. Der Landespreis für Heimatforschung wird in den Kategorien erster Preis, zweiter Preis, Jugendförderpreis und Schülerpreis verliehen. Ausgezeichnet werden beispielhafte Leistungen auf dem Gebiet der ehrenamtlichen Heimatforschung, die nicht im Zusammenhang mit einer wissenschaftlichen Ausbildung oder darauf aufbauenden beruflichen Tätigkeit entstanden sind. Sowohl die Werke der Preisträger als auch der Empfänger einer Anerkennungsurkunde werden im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart dokumentiert und archiviert.
Lotto Baden-Württemberg ist Präsentationssponsor der prämierten Wettbewerbsbeiträge sowie der Ausschreibung des Landespreises für Heimatforschung 2020.