Das Land unterstützt den Aufbau des „Innovationszentrums Wissenschaft & Wirtschaft Nordschwarzwald“ mit rund 5,5 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln. Das Zentrum stärkt die Innovationsfähigkeit im Nordschwarzwald und liefert einen wertvollen Beitrag für mehr Unabhängigkeit bei der Versorgung mit wichtigen Rohstoffen.
Mit der Übergabe eines symbolischen Förderschecks in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 1. Februar 2023 den offiziellen Startschuss für das Leuchtturmprojekt „Innovationszentrum Wissenschaft & Wirtschaft Nordschwarzwald“ (IZWW) gegeben. Es ist das fünfte Projekt aus dem Wettbewerb RegioWIN 2030, das durch das Wirtschaftsministerium bewilligt wird.
„Ich bin überzeugt, dass der Aufbau des Innovationszentrums Wissenschaft & Wirtschaft Nordschwarzwald als unabhängiges, außeruniversitäres Forschungs- und Technologietransferzentrum die Innovationsfähigkeit im Nordschwarzwald nachhaltig stärken wird“, sagte Hoffmeister-Kraut anlässlich der Übergabe des Förderbescheids an die Projektverantwortlichen. Angesichts der derzeitigen Krise komme es mehr denn je darauf an, dass Baden-Württemberg mit gezielten Impulsen seine hohe Innovationstätigkeit und damit auch seine starke Position anhaltend sichere, so die Ministerin. Hierzu trage insbesondere auch der mit dem Projekt verbundene Aufbau einer Transferfabrik für das Recycling von Seltenen Erden aus Magneten bei. Hiermit würden wichtige Weichenstellungen für mehr Unabhängigkeit Baden-Württembergs bei der Versorgung mit dringend benötigten Rohstoffen gestellt. Zudem erhoffe man sich wertvolle Impulse für die Kreislaufwirtschaft in der Kunststoff-Wertschöpfungskette.
Impulse zur Steigerung der Innovationsfähigkeit regionaler Akteure
Im Rahmen des Projektes soll ein Innovationszentrum mit Sitz in Pforzheim entwickelt und etabliert werden. Es soll durch gesteigerten Wissens- und Technologietransfer Impulse zur Steigerung der Innovationsfähigkeit regionaler Akteure liefern. Das IZWW soll über Kompetenzen für die Initiierung, Konzipierung, Finanzierung und Durchführung von Innovationsvorhaben verfügen und Synergie-Effekte nutzbar machen, indem es die Isolierung zwischen Fachdisziplinen, Systemzusammenhängen und Branchen aufhebt. Das Projekt wird in drei Teilprojekten umgesetzt. Ein Teilprojekt widmet sich dem Aufbau des IZWW, zwei weitere Teilprojekte stellen konkrete Innovationsvorhaben in den Bereichen Recycling von Magneten und Seltenen Erden beziehungsweise nachhaltiger Kunststoff-Wertschöpfung dar. Beteiligt sind unter anderem die HyProMag GmbH aus Pforzheim, das Technologiezentrum Horb sowie die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald als Koordinatorin des Projekts.
Das Wirtschaftsministerium fördert das IZWW mit insgesamt circa vier Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie ergänzend circa 1,5 Millionen Euro aus Mitteln des Landes.
Leuchtturmprojekt des Wettbewerbs „RegioWIN“
Das IZWW wurde 2021 im Rahmen des Landeswettbewerbs „RegioWIN 2030 – Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit“ als eines von landesweit 24 Leuchtturmprojekten prämiert. Der Wettbewerb ist ein zentraler Baustein der Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Baden-Württemberg in der Förderperiode 2021 bis 2027.
Um regionale Strukturförderung zu betreiben, erhält Baden-Württemberg in der Förderperiode 2021 bis 2027 rund 279 Millionen Euro von der Europäischen Union aus dem EFRE. Das EFRE-Programm Baden-Württemberg 2021 bis 2027 ist an der Innovationsstrategie Baden-Württemberg ausgerichtet und unterstützt die Schwerpunkte Zukunftstechnologien und Kompetenzen sowie Ressourcen- und Klimaschutz.
RegioWIN 2030 zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit in den Regionen durch Innovation und Nachhaltigkeit zu verbessern und damit zu einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung beizutragen. Regionen, Landkreise und Kommunen waren aufgefordert, zusammen mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, der Gesellschaft und Verwaltung Stärken und Schwächen ihrer jeweiligen Wettbewerbsregion zu identifizieren und in eine Entwicklungsstrategie zu überführen. Ausgehend von dieser Strategie wurden sogenannte Leuchtturmprojekte entwickelt, die von der Landesregierung am 14. April 2021 prämiert wurden. Dies wiederum war Voraussetzung für eine Vollantragsstellung.