Der Landtag hat weiteren Kofinanzierungen von drei baden-württembergischen Wasserstoff-Projekten zugestimmt. Das Land verfolgt das Ziel, sich als führender Standort in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu etablieren.
Gute Nachricht für den Hochlauf der Wasserstofftechnologien in Baden-Württemberg: Mit der Zustimmung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und des Ausschusses für Finanzen des Landtages hat die Kofinanzierung von drei baden-württembergischen Wasserstoff-Projekten einen wichtigen Schritt genommen. Zuvor hatte das Landeskabinett die Landesförderung beschlossen.
Bei den Vorhaben handelt es sich um die Projekte „PEGASUS“ der Daimler Truck AG, „SENECA“ der H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG und „H2Accelerate“ der Shell Deutschland GmbH. Im Mittelpunkt des Projekts „PEGASUS“ steht die Entwicklung von emissionsfreien Schwerlast-Brennstoffzellen-Lkw. „SENECA“ und „H2Accelerate“ verfolgen das Ziel, öffentliche Betankungsanlagen für Wasserstoff zu errichten (davon zwei Tankstellen in Baden-Württemberg).
Teil einer europäischen angelegten Fördermaßnahme
Die Vorhaben sind Teil der europäischen angelegten Fördermaßnahme IPCEI Wasserstoff (Important Projects of Common European Interest) beziehungsweise im Fall der beiden Tankinfrastruktur-Projekte aus dieser hervorgegangen. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich voraussichtlich mit rund 54,3 Millionen Euro (30 Prozent) an der Finanzierung der drei Projekte. Der Bund steuert 70 Prozent bei, voraussichtlich rund 126,9 Millionen Euro.
Alle drei Projekte befinden sich damit auf der Zielgeraden und können nach Abschluss des bundesseitigen Prüfverfahrens bald mit einer finalen Förderzusage rechnen.
Die Projekte im Überblick
Im Rahmen des Projektes „PEGASUS“ soll die technische und betriebliche Machbarkeit von emissionsfreien, wasserstoffbasierten Fernverkehrs-Lkw demonstriert werden. Im Zuge des Projektes sollen innovative Schwerlast-Brennstoffzellen-Lkw für den Fernverkehr entwickelt, produziert und im realen Kundenbetrieb getestet werden. Die Lkw sollen mehrheitlich mit einem Flüssigwasserstoff-Onboard-Speicher ausgestattet werden und eine tägliche Reichweite von mehr als 1.000 Kilometer ohne Betankung erreichen, vergleichbar mit herkömmlichen Diesel-Lkw. Die Fahrzeuge sollen dabei über einen Zeitraum von vier Jahren betrieben und analysiert werden, um die technische Machbarkeit und Praxistauglichkeit von Flüssigwasserstoff-Lkw und entsprechender Betankungstechnik zu demonstrieren. Die Umsetzung des Projektes findet an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg (unter anderem Werk Stuttgart-Untertürkheim und Werk Mannheim) sowie im rheinland-pfälzischen Wörth statt.
Innerhalb der Projekte „SENECA“ und „H2Accelerate“ soll jeweils eine öffentliche Wasserstoff-Betankungsanlage errichtet werden. Die Anlagen sollen im Raum Mannheim und im Raum Ulm entstehen und jeweils die Versorgung von Fahrzeugen mit 350 bar-Tanksystemen (Nutzfahrzeuge N2, N3) sowie 700 bar-Tanksystemen (Pkw, Nutzfahrzeuge N1) ermöglichen. Die Versorgung der Tankstellen soll dabei mit 100 Prozent erneuerbar erzeugtem Wasserstoff erfolgen.
Das Land verfolgt das Ziel, sich als führender Standort in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu etablieren. Die Projekte tragen zielgerichtet zum Hochlauf und der Nutzung von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien in Baden-Württemberg bei.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Wasserstoffwirtschaft