Konjunktur

Krieg in der Ukraine erhöht die Rezessionsgefahr

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden.

Das Tübinger Institut für angewandte Wirtschaftsforschung hat eine aktuelle Konjunkturprognose für das Land erstellt. Aus Sicht von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut ist eine Rezession für 2022 aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht ausgeschlossen.

Das Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) legte am 17. März 2022 seine aktuelle Konjunkturprognose für Baden-Württemberg (PDF) vor. Dazu sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Der Krieg in der Ukraine sendet Schockwellen, die auch unsere Wirtschaft treffen. Alle Prognosen über die weitere wirtschaftliche Entwicklung sind stärker denn je mit Unsicherheiten behaftet. Die Abwärtsrisiken dominieren jedoch. Für 2022 ist eine Rezession nicht ausgeschlossen – umso wichtiger sind jetzt angemessene Stabilisierungsmaßnahmen. Schon die Corona-Pandemie hat die Krisenfestigkeit unserer Wirtschaft auf eine harte Probe gestellt. Alles in allem hat sie sich aber als resilient erwiesen, wie der dynamische Anstieg der Wirtschaftsleistung zum Ende des letzten Jahres zeigt. Der Krieg bedeutet nun eine weitere Zäsur. Die gegenwärtigen Preissteigerungen für Energie stellen eine enorme Belastung für die Ertragslage und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen dar. Außerdem mindern sie die Kaufkraft der privaten Haushalte.“

Die Ministerin betonte, dass die Wirtschaftspolitik stabilisierend eingreifen müsse. Es sei daher richtig, dass der Bund bereits ein Kreditprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für die von Kriegsfolgen besonders betroffenen Unternehmen angekündigt habe und an der Umsetzung arbeite. „In diesen Prozess bringen wir uns konstruktiv ein, um passgenaue Maßnahmen auf den Weg zu bringen“, betonte die Ministerin.

Steuern und Abgaben auf Energie senken

Auch die Kaufkraft der privaten Haushalte müsse gestützt werden: „Hier ist es angemessen, Steuern und Abgaben auf Energie zu senken. Wirksame Hebel sind etwa eine Absenkung der Stromsteuer, der Netzentgelte sowie der Energiesteuer. Neben den privaten Haushalten würden davon auch Unternehmen profitieren,“ betonte Hoffmeister-Kraut.

Die Berechnungen des IAW spiegeln dabei die Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine noch nicht wider. Die Forscherinnen und Forscher gehen – bereits ohne die Berücksichtigung bereits eingetretener und noch zu erwartender ökonomischer Folgen durch den Ukraine-Krieg – von einer verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung im ersten Quartal und in den Folgequartalen aus. Die IAW-Prognose basiert auf einem Modell, das in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim und gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus entwickelt wurde.

Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung: Erstes Quartal 2022: Nowcast und Prognose des Bruttoinlandsprodukts für Baden-Württemberg (PDF)

Informationen rund um die Ukraine-Krise

Weitere Meldungen

Zwei Monteure einer Firma für Solartechnik installieren auf einem Dach Solarpanele. (Bild: © dpa)
Erneuerbare Energien

Über neun Millionen Euro für Solarforschung

Weihnachtskarte: Die Anbetung der Könige
Weihnachten

Weihnachtsgrüße des Ministerpräsidenten

Auslandseinsatz in Gambia, Polizei Baden-Württemberg
Polizei

Weihnachtliche Grüße an Einsatzkräfte im Ausland

Kernkraftwerk Philippsburg ohne Türme (Aufnahme vom 03.06.2020)
Kernkraft

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg

Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (rechts) schüttelt der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (links), nach einer Pressekonferenz die Hand.
Europa

Land begrüßt neues Abkommen zwischen EU und Schweiz

Blick von vorne auf Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte), der mit vier Kindern am Kabinettstisch in der Villa Reitzenstein sitzt. Rechts von ihm sitzen zwei Jungen, links zwei Mädchen.
Interview

„Wichtig ist, dass man miteinander redet, damit man weiß, was andere denken.“

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

Ein Mann betrachtet auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. (Bild: Arne Dedert/dpa)
Gesundheit

Ergebnisse des Long COVID-Forschungsprojekts

Der Erste Senat beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verkündet das Urteil zur Grundsteuer (Foto: © dpa)
Bundesrat

Stärkung der Resilienz des Bundesverfassungsgerichts

PV-Anlage auf dem Werkstattgebäude des LAD in Esslingen
Denkmalpflege

Neuer Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ ausgeschrieben

Eine Laborantin untersucht Lebensmittel im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Prüfung von Advents- und Weihnachtsprodukten

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
Verkehrsinfrastruktur

Land reagiert bei Brückensicherheit

Umweltdaten 2024
Umweltzustandsbericht

Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

Ortsumfahrung Güglingen-Pfaffenhofen freigegeben

Move your idea
Start-up BW

Rocket Stabilizer im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch“