Im Rahmen der im Juni dieses Jahres unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität zwischen den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz, hat in Stuttgart die internationale Fachkonferenz „Organisierte Eigentumskriminalität – neue Ansätze bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls“ stattgefunden. Einer der Schwerpunkte lag dabei auf dem Aufbau eines Netzwerkes, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu vertiefen.
„In Zeiten, in denen die Sicherheitsbehörden verstärkt mit global vernetzten und international agierenden Kriminellen konfrontiert sind, ist grenzüberschreitendes Denken und Handeln zwingend notwendig. Internationale und vertrauensvolle Zusammenarbeit gewinne deshalb für die Innere Sicherheit zunehmend an Bedeutung. Ziel muss sein, zur Bekämpfung der organisierten Eigentumskriminalität ein polizeiliches Netzwerk zu knüpfen, das den unkomplizierten Informationsaustausch und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Polizeien der einzelnen Länder sicherstellt. Die heutige internationale Fachkonferenz ist dafür ein wichtiger Baustein. Es gilt, alles für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger vor marodierenden Einbrecherbanden zu tun.“ Das sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl, bei der Eröffnung der Konferenz im Innenministerium.
Die internationale Fachkonferenz „Organisierte Eigentumskriminalität – neue Ansätze bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls“ wurde unter Federführung des Landespolizeipräsidiums im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg gemeinsam mit dem bayerischen Landespolizeipräsidium initiiert. Sie ist ein Baustein der im Juni dieses Jahres unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität zwischen den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. Gerade vor dem Hintergrund, dass die mittlerweile sehr gut organisierten Täter schon lange nicht mehr vor Grenzen Halt machen, vereinbarten die Kooperationsländer die Durchführung der internationalen Expertenkonferenz als Impuls zur weiteren Stärkung der länderübergreifenden Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden. Erst kürzlich hatte sich vor diesem Hintergrund der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl mit seinem georgischen Kollegen Giorgi Mghebrishvili getroffen.
Nationale und internationale Experten aus 14 europäischen Staaten und Georgien, vom Europäischen Polizeiamt (EUROPOL), dem Southeast European Law Enforcement Center (SELEC) aus Bukarest/Rumänien und dem Regionalen Kooperationsrat (Regional Cooperation Council - RCC) mit Sitz in Sarajewo/Bosnien und Herzegowina, diskutierten einen Tag lang innovative Ansätze und Strategien für die möglichst verzahnte Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen. Neben dem Austausch von Expertenwissen lag der Schwerpunkt auf dem Aufbau eines Netzwerkes zwischen den Teilnehmerstaaten, um die Basis für eine enge und effektive grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu schaffen. Darüber hinaus hatten die Konferenzteilnehmer Gelegenheit, sich über die neuesten sicherungstechnischen Einrichtungen zu informieren.
Der baden-württembergische Landespolizeipräsident Gerhard Klotter und sein bayerischer Amtskollege Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer zeigten sich sehr erfreut darüber, dass renommierte Gastreferenten der Sicherheitsbehörden von Serbien, Georgien und Rumänien gewonnen werden konnten, die ihr Fachwissen über die Bekämpfung der bandenmäßig organisierten Eigentumskriminalität den Konferenzteilnehmern aus ihrer nationalen Sicht eindrucksvoll darstellten. Aber auch Experten von EUROPOL, vom Bundeskriminalamt und Landeskriminalamt Baden-Württemberg sowie vom Polizeipräsidium München referierten und stellten neben aktuellen Projekten zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Eigentumskriminalität auch neue kriminaltechnische Ansätze vor.
Sowohl die Teilnehmer als auch die Initiatoren sind sich einig: Die Fachkonferenz war ein erster wichtiger Schritt, um künftig einen schnellen und unbürokratischen Austausch der Teilnehmerstaaten im Kampf gegen Einbrecherbanden zu gewährleisten. Nicht zuletzt deshalb ist es erklärtes Ziel, die Expertenkonferenz als Auftakt für ein dauerhaft und langfristig angelegtes Expertennetzwerk „Wohnungseinbruchskriminalität“ zu etablieren.