Beim Bauen fällt viel Abfall an. Im Rahmen einer Veranstaltung auf der Bundesgartenschau in Heilbronn wird im komplett aus Recyclingmaterialien erbauten Mehr.WERT.Garten über ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen diskutiert.
Rund 87 Millionen Tonnen an Primärrohstoffen wie Kies, Sand, Naturstein und Ton gehen in Baden-Württemberg jedes Jahr in den Hoch-und Tiefbau. Wie dieser Rohstoffverbrauch eingeschränkt und nachhaltiges Bauen gefördert werden kann, ist Thema einer Diskussionsveranstaltung mit Umweltminister Franz Untersteller im Mehr.WERT.Garten auf der Bundesgartenschau in Heilbronn.
„Gerade in der Bauwirtschaft, die in Baden-Württemberg für mehr als die Hälfte des Abfallaufkommens verantwortlich ist, müssen wir die Kreislaufwirtschaft zu einer Schlüsselkompetenz machen“, sagte Untersteller im Vorfeld der Veranstaltung. „Insbesondere rohstoffarme Länder und Regionen wie Baden-Württemberg brauchen innovative Ansätze, um Ressourcen zu schonen und aus Abfällen neue Rohstoffe und Energie zu gewinnen.“
Der Veranstaltungsort, der Mehr.WERT.Garten ist ein Paradebeispiel für die MögIichkeiten nachhaltigen Bauens. Der Pavillon aus Stahl und Glas ist komplett aus Recyclingmaterialien gebaut.
Fachexperten diskutiert über Materialien und Maßnahmen
Neben Umweltminister Untersteller nehmen Professor Dirk E. Hebel vom Fachbereich „Nachhaltiges Bauen“ des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Professorin Dr. Martina Baum vom Städtebauinstitut der Universität Stuttgart an der Diskussion unter der Überschrift „Nachhaltiges Bauen – Perspektiven für die Stadtentwicklung“ teil.
Im Fokus der Talkrunde stehen die Fragen, welche Maßnahmen und Materialien dazu führen können, dass Bauen ressourcenschonender wird und wie nachhaltige Stadtentwicklung zukünftig aussehen kann. „Natürliche Baustoffe einfach wegzuwerfen, davon müssen wir wegkommen. Wir müssen Ansätze entwickeln, die uns zum ressourcenschonenden und umweltfreundlichen Bauen führen“, sagt Professor Dirk E. Hebel dazu.
Für Professorin Dr. Martina Baum ist die Stadt sowohl Ballungsraum und gesellschaftliches Experimentierfeld, „in ihr finden Transformationsprozesse statt, die Vorbildcharakter haben können. Auch Mobilitäts- und Umweltprobleme werden hier dringlicher behandelt als auf dem Land. Die Stadt ist daher auch Hoffnungsträgerin einer nachhaltigen Entwicklung.“
Der einzigartige Mehr.WERT.Garten
Der Mehr.WERT.Garten ist ein Gemeinschaftsprojekt des Umweltministeriums Baden-Württemberg und der Entsorgungsbetriebe der Stadt Heilbronn auf dem Gelände der Bundesgartenschau Heilbronn 2019.
Im Mehr.WERT.Garten erleben die Besucherinnen und die Besucher der Bundesgartenschau einen einzigartigen Pavillon aus Stahl und Glas, der komplett aus Recyclingmaterialien gebaut wurde. Begleitet wird der Pavillon von sieben drehbaren Ausstellungs-Türmen. Die Türme vermitteln Wissenswertes über sieben Wertstoffe, wie Glas, Metall, Plastik oder Bauschutt und deren innovative Wiederverwertung.