Imker und ihre Bienenvölker haben einen unschätzbaren Wert für Natur und Landwirtschaft. Dabei stehen sie vor vielfältigen Herausforderungen. Gemeinsam mit den Verbänden arbeitet die Landesregierung daran, dass der Imkernachwuchs gesichtert ist und eine flächendeckende Verteilung von Bienenvölkern zur Bestäubung sichergestellt ist.
„Die Verdienste der Imker und ihrer Bienenvölker um den Erhalt der Artenvielfalt und die Sicherung landwirtschaftlicher Erträge ist unbestritten. Die Bestäubungsleistung, vor allem im Obst- und Gemüsebau, in der Saatguterzeugung und im Gartenbau übersteigt den Erlös aus Honig und Wachs um ein Vielfaches und geht in die Milliarden Euro“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk anlässlich des Badischen Imkertages in Eberbach (Rhein-Neckar-Kreis). Ohne Imkerei wäre der Speiseplan der Menschen nur sehr eingeschränkt und ohne Imkerei gebe es keinen Erfolg in der Landwirtschaft. Auch wäre unsere wertvolle Wildpflanzenlandschaft ohne Honigbienen wesentlich ärmer, als gewohnt.
Zahl der Imkerinnen und Imker steigt wieder
„In einem landwirtschaftlich so vielfältig genutzten Land wie Baden-Württemberg ist es wichtig, dass eine flächendeckende Verteilung von Bienenvölkern zur Bestäubung sichergestellt ist. Daran arbeiten wir gemeinsam mit den Verbänden“, sagte der Landwirtschaftsminister. Es sei sehr erfreulich, dass die heimische Bienenhaltung in den vergangenen Jahren wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sei und dass das Bewusstsein um die Bedeutung der Honigbiene und deren besonderen Schutz wachse. Dies schlage sich nicht zuletzt auch darin nieder, dass die Zahl der aktiven Imkerinnen und Imker in den letzten Jahren stetig gestiegen sei. Erfreulicherweise erfasse die Begeisterung für die Imkerei auch immer mehr junge Menschen.
„Eine fundierte Ausbildung des Imkernachwuchses und gute Weiterbildungsmöglichkeiten sind Grundvoraussetzungen für gesunde Bienenvölker und eine gute Honigernte“, betonte Hauk. Über das Imkereiprogramm des Landes fördere Baden-Württemberg vor allem die Aus- und Weiterbildung der Imkerschaft. Auch sei der Bildungsbereich ein Kerngeschäft der Verbände, deren Veranstaltungen immer sehr gut besucht seien, was für deren hohe Qualität spreche.
„Die Imkerei steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen, und die Bienenhaltung ist keine einfache Aufgabe. Wir beobachten eine Zunahme von Krankheiten und Parasiten, die die Bienenvölker schwächen“, erklärte der Minister. Das Land bezuschusse die Bekämpfung der Varroamilbe. Weiter werde die Landesanstalt für Bienenkunde in ihrer Forschungsarbeit in Bezug auf die Varrose besonders. unterstützt. Auch setze das Agrarumweltprogramm FAKT wichtige Anreize für die Landwirtschaft, das Nahrungsangebot für die Bienen und damit deren allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessen.
Honig aus Baden-Württemberg besser vermarkten
Potenzial gebe es noch bei der Vermarktung heimischen Honigs. „Die Menschen sind auf der Suche nach authentischen, regionalen Lebensmitteln, und das Thema ‚Regionalität‘ hat sich in der Lebensmittelbranche zu einem Megatrend entwickelt. Beim regionalen Qualitätshonig gibt es noch weitere Möglichkeiten zur Herausstellung seiner Alleinstellungsmerkmale“, sagte der Minister. Derzeit stamme nur jedes dritte im Land verzehrte Glas Honig aus Baden-Württemberg. Das Ministerium würde es daher begrüßen, wenn es gelingen würde, heimischen Qualitätshonig in die zukünftigen Maßnahmen des Gemeinschaftsmarketings des Landes integrieren zu können.