Mit der Eröffnung des Heidengrabenzentrums auf der Schwäbischen Alb wird ein zentraler Fundort aus der Ära der Kelten erlebbar. Das Keltenland Baden-Württemberg hat damit einen weiteren Meilenstein erreicht.
Das Keltenland Baden-Württemberg hat einen weiteren Meilenstein erreicht: Mit der Eröffnung des Heidengrabenzentrums auf der Schwäbischen Alb durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird ein zentraler Fundort aus der Ära der Kelten erlebbar und eine virtuelle Reise in die Zeit vor 2.500 Jahren möglich. Für die Keltenkonzeption haben das Land und der Bund bisher bereits acht Millionen Euro investiert.
„Südwestdeutschland war im ersten Jahrtausend vor Christus von den Kelten geprägt. Sie haben Spuren und Relikte hinterlassen, unsere Kulturlandschaft beeinflusst. Der Heidengraben gehört wohl zu den größten befestigten spätkeltischen Siedlungen“, so Ministerpräsident Kretschmann bei der Eröffnung. „Das neue Heidengrabenzentrum steigert die Aufmerksamkeit für unser keltisches Erbe und macht den Menschen die Welt der Kelten auch emotional erfahrbar. Hier sehen wir, was uns über Jahrtausende zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Es ist wichtig zu wissen, was uns über Staatsgrenzen hinweg in Europa verbindet – gerade in diesen Tagen. Mit seiner Keltenkonzeption setzt die Landesregierung echte kulturpolitische Akzente und erreicht sehr positive touristische und wirtschaftliche Effekte für die Keltenorte.“
Staatssekretär Arne Braun sagte: „Die Eröffnung des Heidengrabenzentrums markiert einen weiteren Meilenstein der Keltenkonzeption. Die vergangenen Jahre standen ganz im Zeichen der Planung und Umsetzung. 2024 freuen wir uns nun über die Fertigstellung von gleich drei großen Baumaßnahmen: Mit der Wiedereröffnung des Keltenmuseums Hochdorf im März, dem heutigen Festakt am Heidengraben und der Fertigstellung der Rekonstruktionsbauten am Bopfinger Ipf im September können die Besucherinnen und Besucher ganz eintauchen in die faszinierende Welt der Kelten und selbst erfahren: Baden-Württemberg ist KeltenLänd.“
Oppidum Heidengraben
Das sogenannte Oppidum Heidengraben ist mit fast 17 Quadratkilometern eine der größten befestigten spätkeltischen Siedlungen Europas. Im Gegensatz zu frühkeltischen Fundstätten wie dem Bopfinger Ipf und der Heuneburg stehen in der spätkeltischen Epoche nicht mehr die großen Fürstensitze und Grabstätten im Vordergrund, sondern eher „bürgerliche“ Arbeits- und Wohnsiedlungen mit städtischem Charakter.
Der Bau des Heidengrabenzentrums wurde im Rahmen der Keltenkonzeption des Landes gefördert. Entstanden ist ein Informationszentrum auf rund 350 Quadratmetern, in dem die spätkeltische Geschichte interaktiv und multimedial vermittelt wird. Dafür stellte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Mittel in Höhe von 1,75 Millionen Euro bereit. Zudem wurde das Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ (INK) vom Bund mit zwei Millionen Euro gefördert. Neben dem Heidengrabenzentrum umfasst das „Erlebnisfeld Heidengraben“ noch einen Kelten-Erlebnispfad und einen 18 Meter hohen Aussichtsturm in unmittelbarer Nähe zum Informationszentrum.
Staatssekretär Arne Braun lobte die Zusammenarbeit vor Ort: „Das Heidengrabenzentrum war von Beginn an ein Pilotprojekt der Keltenkonzeption. Die drei Gemeinden Hülben, Erkenbrechtsweiler und Grabenstetten, zwei Landkreise und zwei Regierungspräsidien haben beispielhaft zusammengearbeitet, um das kulturelle Erbe des Landes hier am Heidengraben sichtbar zu machen.“
Keltenkonzeption Baden-Württemberg
Die Konzeption „Keltenland Baden-Württemberg“ wurde 2019 von der Landesregierung beschlossen. Sie nimmt die zentralen keltischen Fundstätten und Museen des Landes in den Blick und entwickelt sie gemeinsam zum Keltenland Baden-Württemberg. Ziel ist die signifikante Steigerung der Wahrnehmung der Kelten und ihrer historischen Bedeutung für Baden-Württemberg in der breiten Bevölkerung. Schon jetzt gibt es in den Landesmuseen und an zahlreichen Fundstätten im Land viele keltische Zeugnisse zu sehen. Die Hauptaufgabe der Keltenkonzeption besteht darin, dieses reiche Erbe sichtbar zu machen. Die Abstimmung und Vernetzung der Keltenstätten untereinander soll Basis für ein gemeinsames, landesweites Konzept zur touristischen Vermarktung und zur Schaffung schulischer und außerschulischer Bildungsangebote sein.