Deutschland und Frankreich möchten mit einer gemeinsamen Initiative die Lebensmittelverschwendung reduzieren. In Ludwigsburg sind zu diesem Anlass Vertreterinnen und Vertreter aus deutschen und französischen Kommunen zusammengekommen, um vielversprechende Ansätze zu diskutieren.
„Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Europa jedes Jahr im Müll – ein großer Teil davon wäre noch genießbar. Einen solchen Umgang mit Lebensmitteln können und wollen wir uns nicht mehr leisten. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich gibt es bereits vielversprechende Ansätze und Aktivitäten dazu. Ziel der heutigen Veranstaltung ist es, deutsch-französische Partnerkommunen zum Austausch darüber anzuregen und dieses grenzüberschreitende Netzwerk auch zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zu nutzen“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Sabine Kurtz, anlässlich der Tagung „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ im Deutsch-Französischen Institut Ludwigsburg.
Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und das Deutsch Französische Institut Ludwigsburg luden Vertreterinnen und Vertreter aus der Kommunalpolitik ein, um das Partnerstädte-Projekt „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ vorzustellen.
Startschuss für die Zusammenarbeit
„Mit der Veranstaltung geben wir den Startschuss für die Zusammenarbeit innerhalb unseres kommunalen Netzwerkes“, unterstrich Staatssekretärin Sabine Kurtz. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung haben Freudenstadt und Courbevoie am 8. März 2024 die Erklärung „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ (PDF) unterzeichnet und erweitern somit den Kreis der bereits engagierten sieben Städte-Tandems.
Der Direktor des Deutsch-Französischen Instituts Prof. Dr. Marc Ringel erläuterte: „Unsere Veranstaltung zeigt, dass die deutsch-französischen Kommunalpartnerschaften leben und immer wieder neue Ideen generieren. Das Thema der Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist hierbei besonders geeignet, voneinander zu lernen und Themen anzugehen, die speziell junge Menschen inspirieren. Nachdem wir hier die ersten Schritte gegangen sind, geht es jetzt darum, das Thema in den Partnerschaften in die Breite zu tragen.“ Das Deutsch Französische Institut bringt sich in das Projekt als Plattform für den Dialog von Akteuren beider Länder ein.
Lebensmittelverschwendung ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung
Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die gemeinsames Engagement erfordert. Im Rahmen von Vorträgen wurden daher bereits bestehende Aktivitäten zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung vorgestellt. Zusätzlich erarbeiteten die städtischen Vertreterinnen und Vertreter weitere kommunale Strategien. Dazu erhielten die Kommunen Impulse und Projektanregungen aus dem Landeszentrum für Ernährung (LErn) und dem Food Sharing-Netzwerk Ludwigsburg.
Dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ist die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ein wichtiges Anliegen. Seit 2018 sind die entsprechenden Maßnahmen in einem Maßnahmenplan gebündelt. So haben zum Beispiel durch ein Coachingprojekt zehn Landeskantinen ihre Speiseabfälle erfolgreich um 40 Prozent reduziert. Gemäß der neuen Verwaltungsvorschrift Kantine aus diesem Jahr müssen nun alle Landeskantinen Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ergreifen. Des Weiteren findet die jährliche Lebensmittelretter-Aktionswoche dieses Jahr vom 27. September bis 4. Oktober 2024 statt.
Ebenso wie bei den landesweiten Erntedank-Wochen der Landratsämter werden hier Verbraucherinnen und Verbraucher für die Wertschätzung von Lebensmitteln sensibilisiert und sie erhalten praktische Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung im Alltag.