Das Land will die Berufseinstiegsbegleitung für Schülerinnen und Schüler weiterführen – auch ohne den Bund, der aus der Finanzierung aussteigt. Die Neukonzeption sieht eine neue Verteilung der Finanzierung vor.
Seit 2009 gibt es das Angebot der Berufseinstiegsbegleitung für Schülerinnen und Schüler im Land, die den Förder- oder den Hauptschulabschluss anstreben. Da der Bund im vergangenen Jahr seinen Ausstieg aus der Finanzierung zum Ende des Jahres 2019 angekündigt hat, ist eine Modifizierung des Angebots notwendig. Das Kultusministerium und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit haben deshalb ein neues Konzept entwickelt, das sie den kommunalen Landesverbänden vorgestellt haben.
„Die Berufseinstiegsbegleitung ist ein wertvolles Angebot, mit dem wir vielen Jugendlichen helfen können, in eine Ausbildung zu kommen, die das alleine kaum schaffen würden“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und ergänzt: „Mir ist deshalb wichtig, dieses Programm auch ohne den Bund fortzuführen. Es freut mich, dass wir dafür gemeinsam mit der Regionaldirektion Baden-Württemberg eine Lösung gefunden haben.“
Konzeption sieht neue Verteilung der Finanzierung vor
Bisher wurde die Berufseinstiegsbegleitung zu 50 Prozent durch die Bundesagentur für Arbeit und zu 50 Prozent durch den Bund finanziert. Das neue Konzept sieht nun folgende Finanzierung vor: Die Bundesagentur für Arbeit wird weiterhin 50 Prozent der Kosten übernehmen, das Land Baden-Württemberg steuert 25 Prozent bei. Das Land hat dafür bereits rund 1,3 Millionen Euro für 2020 und rund 2,5 Millionen Euro für 2021 im Haushalt bereitgestellt.
Weitere 25 Prozent müssten durch die Kommunen oder durch dritte Partner wie etwa Stiftungen oder Vereine übernommen werden. „Ich denke, dass wir mit dem neuen Konzept ein stabiles Gerüst aufgestellt haben und insgesamt Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, die eine Weiterführung auf einem guten Niveau möglich machen“, sagt Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit. Aufgrund des Ausstiegs des Bundes muss das Angebot der Berufseinstiegsbegleitung zudem weiter modifiziert werden, um ein möglichst breites Angebot zu machen.
270 Schulen und etwa 2.600 Schülerinnen und Schüler pro Jahrgang
Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter unterstützen förderbedürftige Schülerinnen und Schüler individuell beim Übergang von der Schule in eine Ausbildung. Dazu gehört beispielsweise Unterstützung beim Erreichen des Schulabschlusses, bei der beruflichen Orientierung, der Ausbildungsplatzsuche und in der ersten Zeit in einem Ausbildungsverhältnis. An der Berufseinstiegsbegleitung haben zuletzt rund 270 Schulen und pro Jahrgang etwa 2.600 Schülerinnen und Schüler teilgenommen.