Das erfolgreiche Förderprogramm „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“ wird fortgesetzt. Das Wirtschaftsministerium fördert hierbei Ausbildungsbegleiter bis Ende Juli 2020 mit insgesamt rund zwei Millionen Euro.
„Jede abgebrochene Ausbildung ist eine zu viel. Angesichts des hohen Fachkräftebedarfs der baden-württembergischen Betriebe muss es uns gelingen, gefährdete Ausbildungsverhältnisse zu stabilisieren und die Attraktivität der Berufsausbildung zu erhöhen“, erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.
Das Ministerium fördert deshalb bis Ende Juli 2020 mit insgesamt rund zwei Millionen Euro Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter. „Ihre Aufgabe ist es, Auszubildende sowie Ausbilderinnen und Ausbilder in den Betrieben zu unterstützen, wenn ein Ausbildungsverhältnis gefährdet ist. Außerdem unterstützen wir kleine und mittlere Betriebe dabei, dass eine qualitativ hochwertige Ausbildung gelingt“, so Hoffmeister-Kraut. „Auch, wenn wir in Baden-Württemberg bei den Vertragslösungen von Ausbildungsverhältnissen bundesweit am besten dastehen, wollen wir hier noch besser werden.“
„Unsere Ausbildungsbegleiter verhinderten in der vorherigen Förderperiode bei 75 Prozent der Betroffenen einen Abbruch der Ausbildung“, betonte die Ministerin. Seit 2015 wurden landesweit circa 1.600 Auszubildende durch die Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter des Wirtschaftsministeriums individuell bei Problemen in der Ausbildung begleitet. Außerdem haben Ausbildungsverantwortliche und Auszubildende in etwa 450 Informationsveranstaltungen und Seminaren wertvolle Tipps und Hilfen für die Ausbildung erhalten.
Förderprogramm „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“
Mit der Fortsetzung des Programms „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“ soll die erfolgreiche Arbeit der Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter sowie der Koordinierungsstelle – auch durch neu hinzugewonnene regionale Projektträger - weiter in die Fläche getragen werden. Künftig wird die präventive Arbeit mit den Betrieben in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsberaterinnen und Ausbildungsberatern der Kammern noch stärker vertieft. Eine landesweite Koordinierungsstelle unterstützt die regionalen Projektträger bei ihrer Arbeit. Diese ist angesiedelt bei der Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand GmbH Stuttgart und wird mit 234.000 Euro gefördert. Sie unterstützt die Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter, informiert und vermittelt bei Anfragen. Der Koordinierungsstelle kommt auch eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Wirksamkeit der Maßnahme und ihrer qualitativen Weiterentwicklung zu.
Bei nachfolgenden Einrichtungen werden Ausbildungsbegleiterinnen und Ausbildungsbegleiter gefördert:
- Arbeitsförderungsbetriebe gGmbH Karlsruhe (146.000 Euro)
- CJD im Raum Bodensee-Oberschwaben (211.000 Euro)
- Fortbildungsinstitut der Rechtsanwaltskammer Stuttgart GmbH (119.000 Euro)
- Handwerkskammer Freiburg (297.000 Euro)
- Handwerkskammer Karlsruhe (93.000 Euro)
- Handwerkskammer Konstanz (97.000 Euro)
- Handwerkskammer Stuttgart (73.000 Euro)
- Handwerkskammer Ulm (45.000 Euro)
- IHK Bodensee-Oberschwaben (101.000 Euro)
- IHK Region Stuttgart (187.000 Euro)
- IHK Reutlingen (97.000 Euro)
- IHK Südlicher Oberrhein (89.000 Euro)
- IHK Ulm (84.000 Euro)
- Q-Prints & Service gGmbH in Kooperation mit der Handwerkskammer Karlsruhe und der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald (83.000 Euro)
Lösung von Ausbildungsverträgen
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden 2017 in Baden-Württemberg rund 18.000 Ausbildungsverträge – rund 22,5 Prozent – vorzeitig gelöst. Dabei bleibt zu beachten, dass eine Vertragslösung auch mit einem Betriebs- und Berufswechsel einhergehen kann, sodass vorzeitig gelöste Ausbildungsverhältnisse nicht mit Ausbildungsabbrüchen gleichgesetzt werden können.
Im größten Ausbildungsbereich Industrie und Handel wurden 2017 insgesamt rund 9.100 Ausbildungsverträge (19 Prozent), im Handwerk knapp 6.300 Ausbildungsverträge (29,2 Prozent) vorzeitig gelöst.
Zwar ist die Vertragslösungsquote in Baden-Württemberg bundesweit am niedrigsten (Bundesdurchschnitt: 25,7 Prozent), angesichts des hohen Fachkräftebedarfs der baden-württembergischen Betriebe ist es allerdings wichtig, präventiv tätig zu werden und abbruchgefährdete Ausbildungsverhältnisse bestmöglich zu stabilisieren.