Auf ihrer Jahrestagung in Konstanz haben sich die Finanzministerinnen und Finanzminister der Länder auf eine Vereinfachung des Besteuerungsverfahrens geeinigt. Die elektronische Steuererklärung, ELSTER soll dazu weiterentwickelt und verbessert werden. Zudem soll der Steuerbescheid künftig einfach verständlich sein.
Die Finanzministerinnen und Finanzminister der Länder kündigen einen weiteren wichtigen Schritt zu einer Vereinfachung des Besteuerungsverfahrens für Bürgerinnen und Bürger an. Auf ihrer Jahrestagung am 19. Mai 2017 in Konstanz unter Vorsitz des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer haben sie beschlossen, bereits im Juli den Online-Vollzug der Steuergesetze spürbar zu vereinfachen. Außerdem soll der Steuerbescheid bürgerfreundlicher gestaltet werden.
Überarbeitung des ElsterOnline-Portals
Bund und Länder haben im Rahmen der Modernisierung des Besteuerungsverfahrens beschlossen, die elektronische Steuererklärung, ELSTER weiterzuentwickeln und zu verbessern. Die bisherigen ELSTER-Webseiten und das ElsterOnline-Portal werden zu einem gemeinsamen Internetauftritt zusammengeführt. Der private Bereich nach dem Login des Anwenders heißt dann „Mein ELSTER – Ihr Online-Finanzamt” und wird deutlich benutzerfreundlicher. Die Steuerverwaltungen der Länder werden am 25. Juli 2017 den neu konzipierten ELSTER-Internetauftritt für die Bürgerinnen und Bürger freigeben.
Die Abgabe von Steuererklärungen und die Nutzung weiterer Online-Dienste der Steuerverwaltung (etwa der Belegabruf im Rahmen der Vorausgefüllten Steuererklärung) werden durch die Überarbeitung des Layouts, der Benutzerführung und des Hilfesystems ebenfalls erleichtert. Das neue Portal läuft auf den gängigen Betriebssystemen und passt sich automatisch an die Bildschirmgröße des Endgeräts an. Sogar die Nutzung auf einem Smartphone ist möglich.
Die Reaktionen bei der Vorab-Präsentation auf der CeBIT 2017 waren bereits durchweg positiv. Mit dem neuen ELSTER-Portal setzen die Steuerverwaltungen der Länder Maßstäbe im eGovernment. Ziel ist es, den Service für die Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und gleichzeitig die Anzahl der elektronischen Steuererklärungen weiter zu erhöhen. Derzeit reichen rund 60 Prozent der deutschen Steuerbürgerinnen und Steuerbürger ihre Steuererklärung auf elektronischem Weg ein.
Bürgerfreundlicher Steuerbescheid
Die Finanzministerinnen und Finanzminister der Länder sind sich einig: Die Steuerbescheide müssen bürgerfreundlicher werden. Sie nehmen damit die Kritik zahlreicher Bürgerinnen und Bürger an den schwer verständlichen Einkommensteuerbescheiden auf.
Ein Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern der Länder Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen sowie des Bundesministeriums der Finanzen arbeitet an der bürgerfreundlichen Gestaltung der Steuerbescheide. Der Einkommensteuerbescheid wird übersichtlicher strukturiert und das Layout verbessert. Eine bürgerfreundliche Sprache und die verständlichere Darstellung der Steuerberechnung sind weitere Ziele.