Die Landesregierung will die Minderheit der Sinti und Roma im Land weiter unterstützen. Die ersten Beratungen über einen neuen Staatsvertrag seien auf einem guten Weg, sagte Staatssekretärin Theresa Schopper anlässlich der fünften Sitzung des Rates für die Angelegenheiten der deutschen Sinti und Roma in Baden-Württemberg.
Ende 2018 wird der erste Staatsvertrag zwischen der Landesregierung und dem Verband deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. (VDSR-BW) auslaufen. „In den vergangenen vier Jahren haben die Landesregierung und der VDSR-BW eine gute und ergebnisorientierte Zusammenarbeit etabliert. Die Landesregierung steht zu ihrer Verpflichtung, die anerkannte Minderheit der Sinti und Roma im Land zu unterstützen. Wir werden diese Unterstützung in Form eines neuen Staatsvertrages fortsetzen und sind bei den ersten Beratungen auf einem guten Weg“, kündigte Staatssekretärin Theresa Schopper in der fünften Sitzung des Rates für die Angelegenheiten der deutschen Sinti und Roma in Baden-Württemberg an. Bereits im jetzigen Staatsvertrag sei festgehalten, dass eine gemeinsame Anschlussregelung gefunden werden soll. Der Rat für die Angelegenheiten der deutschen Sinti und Roma in Baden-Württemberg wurde auf Grundlage des Staatsvertrags eingerichtet. „Der Rat hat sich bewährt, er ist ein wichtiger Ort des Austausches und Impulsgeber neuer Ideen. Wir gehen davon aus, dass ein solches Gremium auch Bestandteil eines neuen Staatsvertrags sein wird“, so der Vorsitzende des VDSR-BW, Daniel Strauß.
Erste Beratungen über neuen Staatsvertrag auf gutem Weg
Ein wichtiges Ziel des jetzigen Staatsvertrages konnte dieses Jahr umgesetzt werden: Im Juli 2017 wurde die Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg offiziell eröffnet. „Die Einrichtung der Forschungsstelle geht nicht zuletzt auf die Arbeit des Rates zurück“, so Staatssekretärin Schopper. In der fünften Sitzung des Rates waren der Leiter der neuen Forschungsstelle, Prof. Dr. Wolfrum, und zwei Mitarbeitende zu Gast, um die Arbeit der Forschungsstelle vorzustellen. Staatssekretärin Schopper betonte, wie wichtig es sei, dass diese Forschungsstelle zum Thema Antiziganismus an einer Universität angesiedelt ist. „Antiziganismus ist ein Thema, das nicht nur die Minderheit betrifft, es geht uns als ganze Gesellschaft an. Und so muss es auch bearbeitet und erforscht werden. Dafür ist die Universität der richtige Ort. Wir sind gespannt auf die weitere Arbeit der Forschungsstelle und werden sie mit Interesse verfolgen“, sagte Staatssekretärin Schopper.
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In Deutschland leben vier anerkannte nationale Minderheiten: die deutschen Dänen, die friesische Volksgruppe, die Sorben und Wenden sowie die deut-schen Sinti und Roma. Allen gemeinsam ist, dass sie eine eigene Sprache, Kultur und Geschichte besitzen und schon seit Jahrhunderten in Deutschland heimisch sind. Nach dem föderalen System in Deutschland sind insbesondere die Bundesländer dafür zuständig, die Kultur, Sprache und Identität der auf ihrem Gebiet lebenden Minderheiten zu fördern.
Baden-Württemberg hat im November 2013 als erstes Bundesland einen Staatsvertrag mit den deutschen Sinti und Roma geschlossen, der die Anerken-nung und Förderung auf eine rechtsverbindliche Grundlage stellt.
Das durch einen Staatsvertrag zwischen der Landesregierung und dem Verband deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg e.V. geschaffene Gremium des Rats für die Angelegenheiten der deutschen Sinti und Roma ist mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Sinti und Roma in Baden-Württemberg sowie der Ministerien, mit Abgeordneten des Landtags sowie einem Vertreter der Kommunalen Landesverbände besetzt und soll die Zusammenarbeit zwischen der Minderheit der Sinti und Roma und dem Land stärken.
Staatsministerium: Zusammenarbeit mit den deutschen Sinti und Roma in Baden-Württemberg