Insgesamt mehr als 10.000 Personen und Fahrzeuge haben Fahnder der Bayerischen Polizei und der Polizei Baden-Württemberg bei ihrer zweiten gemeinsamen Schwerpunktaktion gegen Einbrecherbanden vom 21. bis zum 24. Juli kontrolliert. Dabei wurden 45 Personen vorläufig festgenommen, darunter auch Serieneinbrecher sowie eine Reihe weiterer Straftäter. Darüber hinaus ergaben sich für die Polizei wertvolle Hinweise, die zur Aufklärung weiterer Taten führen können.
Obwohl die Schwerpunktkontrollen in Bayern aufgrund der schrecklichen Ereignisse in München am 22. Juli 2016 nicht im geplanten Umfang durchgeführt werden konnten, war die länderübergreifende Kontrollaktion für Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl mit insgesamt mehr als 1.300 eingesetzten Polizistinnen und Polizisten ein voller Erfolg.
Die gemeinsame Fahndungsaktion fand im Rahmen der im Juli 2015 geschlossenen Kooperationsvereinbarung zwischen der Bayerischen Polizei und der Polizei Baden-Württemberg statt. Koordiniert wurde die Aktion vom Bayerischen Landeskriminalamt und vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg. Die Palette der festgestellten Straftaten reichte von Diebstahl über Rauschgiftdelikte bis hin zu waffenrechtlichen Verstößen. Beispielsweise wurde im Bereich Olching bei München ein Serieneinbrecher auf frischer Tat ertappt, der sich auf den Diebstahl hochwertiger Werkzeuge spezialisiert hatte. Im oberbayerischen Burghausen ging den Fahndern ein Ungar ins Netz, gegen den ein Vollzugshaftbefehl wegen schwerem Bandendiebstahls mit einer Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren vorlag. In Mannheim wurden zwei Georgier wegen Diebstahls zweier Tablet-PCs festgenommen. Im Raum Ludwigsburg gelang es Fahndern, Haftbefehle gegen zwei türkische Staatsangehörige zu erwirken, die im Besitz von 1,5 Kilogramm Marihuana und 15 Gramm Kokain waren. Bei Offenburg wurden 211 Schachteln Zigaretten aufgefunden und wegen Verdachts der Hehlerei beschlagnahmt.
Die beiden Minister kündigten in den nächsten Monaten weitere Großkontrollen und Schwerpunktaktionen an, um den Fahndungsdruck gegen Einbrecher noch mehr zu erhöhen. Neben Bayern und Baden-Württemberg werden nun auch Hessen und Rheinland-Pfalz mit ins Boot geholt. Dazu haben die Innenminister der vier Länder am Rande der Innenministerkonferenz im Juni 2016 eine erweiterte länderübergreifende Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität unterzeichnet. Kern der Vereinbarung ist ein 8-Punkte-Programm, das insbesondere einen schnelleren und besseren Informationsaustausch, eine stärkere gemeinsame Täterfahndung sowie eine noch intensivere Zusammenarbeit bei konkreten Ermittlungsverfahren und in der Prävention vorsieht.
Herrmann: „Nur gemeinsam können wir der länder- und grenzüberschreitenden Wohnungseinbruchskriminalität wirksam Einhalt gebieten. Mit unserer erweiterten Kooperation bündeln wir unsere Stärken und Kompetenzen. Damit wollen wir im Kampf gegen die Einbruchskriminalität noch schlagkräftiger werden. Wie die Daten der Kriminalstatistik zeigen, hat sich unser mit Baden-Württemberg abgestimmtes Maßnahmenpaket bereits bewährt. Im vergangenen Jahr gingen die Einbruchszahlen in beiden Ländern entgegen dem Bundestrend deutlich zurück.“
Strobl: „Die Menschen haben Sorge vor einem Einbruchdiebstahl. Diese Sorgen nehmen wir sehr ernst. Deshalb ergreifen wir Maßnahmen, um Einbruchdiebstähle zu verhindern und die Täter zu fassen. Zur Bekämpfung gut organisierter, osteuropäischer Banden verbessern wir die länderübergreifende Zusammenarbeit. Süddeutschland ist so für Einbrecher ein gefährliches Pflaster – und zwar von Mannheim bis Berchtesgaden und von Hof bis Freiburg.“