Das Land bezuschusst überbetriebliche Berufsausbildungslehrgänge im Handwerk mit rund einer Million Euro zusätzlich im Jahr 2021. Damit sollen auch die finanziellen Belastungen der überbetrieblichen Bildungsstätten durch die Corona-Pandemie berücksichtigt werden.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau erhöht für das Jahr 2021 den Landeszuschuss für überbetriebliche Lehrgänge für Auszubildende ab dem zweiten Ausbildungsjahr im Handwerk um eine Million Euro. „Eine betriebliche Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit, eröffnet berufliche Perspektiven und sichert den Fachkräftebedarf der Betriebe – darum ist die Ausbildung in Krisenzeiten wichtiger denn je. Mit der Erhöhung des Landeszuschusses für das Jahr 2021 sollen auch die finanziellen Belastungen der überbetrieblichen Bildungsstätten durch die Corona-Pandemie berücksichtigt werden“, erklärte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut in Stuttgart.
Lehrgänge als ergänzender Bestandteil der betrieblichen Ausbildung
Überbetriebliche Ausbildungslehrgänge werden in Baden-Württemberg in rund 100 Bildungszentren der Wirtschaftsorganisationen angeboten und vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau mit jährlich rund zehn Millionen Euro gefördert. Die Inhalte der Lehrgänge werden fortlaufend an neue Berufsbilder und technische Entwicklungen angepasst. „Hier lernen die Auszubildenden spezielle Inhalte, die der jeweilige Ausbildungsbetrieb wegen seiner Größe oder Spezialisierung nicht vermitteln kann. Dadurch werden vor allem kleine und mittlere Betriebe in die Lage versetzt, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Die Lehrgänge sind ergänzender Bestandteil der betrieblichen Ausbildung und garantieren ein hohes Niveau der immer komplexer werdenden Ausbildung“, so Hoffmeister-Kraut weiter.
Erfolgsfaktor für die berufliche Ausbildung
Im Handwerk sind überbetriebliche Ausbildungslehrgänge an den Berufsbildungsstätten ein notwendiger Bestandteil der Ausbildung, die als ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die berufliche Ausbildung gelten. Bund und Länder fördern daher seit vielen Jahren gemeinsam die Lehrgänge der überbetrieblichen Ausbildung im zweiten bis vierten Ausbildungsjahr im Handwerk. Die Landesförderung ist dabei an die Förderung des Bundes gekoppelt. Das vom Bund beauftragte Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover hatte in einem aktuellen Gutachten ermittelt, dass bei gleichbleibenden Zuschüssen die tatsächlichen Kosten für überbetriebliche Ausbildungslehrgänge in den letzten Jahren gestiegen sind. Daraufhin hat der Bund seine Zuschüsse im Jahr 2021 erhöht. Das Land erhöht nun ebenfalls seine Zuschüsse für überbetriebliche Lehrgänge im Handwerk. In der Summe erhalten die überbetrieblichen Bildungsstätten damit rund eine Million Euro zusätzlich.
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau: Berufliche Ausbildung