Menschen helfen, damit diese nach einem Unfall seelisch und körperlich wieder auf die Beine kommen – eine Selbstverständlichkeit für Pfarrer Edwin Müller. Für sein herausragendes Engagement als Notfallseelsorger wurde er jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat Pfarrer Edwin Müller aus Stetten am kalten Markt für außergewöhnliches soziales, kirchliches Engagement das von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehene Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
Unermüdlich für die Notfallseelsorge eingesetzt
Hoffmeister-Kraut hob das landesweite Engagement von Pfarrer Müller hervor: „Die verbesserten Standards und einheitlicheren Strukturen der Notfallseelsorge, die wir heute zum Glück in ganz Baden-Württemberg haben, sind auch und ganz besonders Ihr Verdienst. Durch Ihre Tätigkeit in der Krankenhausseelsorge und nach einem tragischen Unfall wurden Sie mit der Notfallseelsorge konfrontiert und stellten den großen Bedarf fest.“ Seitdem habe Pfarrer Müller sich unermüdlich für die Notfallseelsorge eingesetzt, so die Ministerin weiter: „Sie fanden überzeugte Mitstreiter und bauten eine professionelle Notfallseelsorge im Kreis Sigmaringen auf.“
Er habe stets im Blick gehabt, nicht nur selbst unmittelbar seelsorgerisch zu wirken, sondern durch den Aufbau entsprechender Strukturen möglichst viele Menschen erreichen zu können. „Sie sind ein Berufener, der gewusst hat, wo er gebraucht wird und wie er auch langfristig Positives organisieren und gestalten kann“, hob die Ministerin hervor. Neben der Notfallseelsorge engagierte sich Pfarrer Müller in vielen weiteren sozialen und kirchlichen Einrichtungen und Projekten. „Sie waren zu jeder Uhrzeit an Ort und Stelle, wenn Ihre Mitmenschen Sie brauchten“, fasste Ministerin Hoffmeister-Kraut das umfangreiche Engagement des Ausgezeichneten zusammen.
Pfarrer Edwin Müller
Edwin Müller wurde 1957 in Kenzingen geboren. Nach dem Theologiestudium und verschiedenen Stationen wurde er 1995 katholischer Pfarrer von Bingen und Leiter der Krankenhausseelsorge im Kreiskrankenhaus Sigmaringen. Dort initiierte er 1998 nach einem tragischen Unfall den Aufbau einer Notfallseelsorge im Landkreis Sigmaringen. Er übernahm in der Folge auch die Leitung der dortigen Notfallseelsorge und bildete ein Fundraising Team, um eine starke finanzielle Basis sicherzustellen. Von Anfang an war er gleichzeitig im aktiven Dienst der Notfallseelsorge engagiert; die Leitung der Seelsorgeeinheit Heuberg St. Barbara beendete er Anfang 2019 aus gesundheitlichen Gründen.
Pfarrer Müller ist seit über 15 Jahren auf Diözesan- und Landesebene aktiv, um eine qualifizierte Notfallseelsorge in Baden-Württemberg voranzutreiben. Zudem war er über acht Jahre Lehrbeauftragter für die Notfallseelsorge an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal.
Pfarrer Müller engagiert sich auch über die Notfallseelsorge hinaus vielfältig für seine Mitmenschen, so etwa im Kampf gegen die Armut in Afrika, im ökumenischen Förderverein und in der Hilde & Eugenia Beil-Stiftung.
Das Bundesverdienstkreuz wurde 1951 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet und wird für besondere politische, wirtschaftliche oder geistige Leistungen verliehen.