In der abgelaufenen Saison 2016/2017 hat die Polizei im Land einen überwiegend reibungslosen Ablauf der Fußballspiele in den ersten drei Ligen sichergestellt. Trotzdem ist die Einsatzbelastung für die Polizei im vergangenen Spieljahr um mehr als 15 Prozent angestiegen. Der Grund dafür sind vor allem sogenannte High-Risk-Spielbegegnungen.
„Auch in der abgelaufenen Saison 2016/2017 hat die Polizei dafür gesorgt, dass die überwiegende Zahl der Fußballspiele in den ersten drei Ligen ohne besondere Vorkommnisse stattfinden konnten. Mit Sorge sehe ich aber, dass die Einsatzbelastung für die Polizei im vergangenen Spieljahr um mehr als 15 Prozent angestiegen ist – trotz weniger Spielbegegnungen im Vergleich zur Vorsaison“, bilanzierte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl die Fußballsaison 2016/2017.
Die Zusammensetzung der 2. Liga sorgte dafür, das alleine die fünf sogenannten High-Risk-Spielbegegnungen (VfB Stuttgart – Karlsruher SC, VfB Stuttgart – Dynamo Dresden, Karlsruher SC – VfB Stuttgart, Karlsruher SC – Dynamo Dresden und Karlsruher SC – 1. FC Kaiserslautern) sich deutlich auf die Einsatzbelastung sowie die Entwicklung der Strafanzeigen auswirkten. „Für diese Spiele sind alleine rund 27 Prozent der gesamten Einsatzstunden unserer Polizei angefallen. Wir haben die spielfreie Zeit deshalb genutzt und unter anderem einen Sicherheitsgipfel durchgeführt“, so Innenminister Strobl. Die Anstrengungen in der Sommerpause seien aus seiner Sicht vielversprechend: „Wir konnten mit dem Sicherheitsgipfel eine deutlich intensivere Zusammenarbeit auf örtlicher Ebene anstoßen, die dazu führen soll, dass an allen Spielorten sogenannte Stadionallianzen geschmiedet werden.“ Das Ziel der Stadionallianzen sei vorrangig, dass alle Sicherheitsakteure an einem Strang ziehen und mit einer Stimme sprechen. Damit wolle man aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umsetzen. „Die Polizei wird weiter konsequent gegen Straftäter vorgehen und sich das Heft des Handelns gegenüber Chaoten und Störern nicht aus der Hand nehmen lassen“, so Innenminister Strobl weiter.
Mit Blick auf die kommende Saison sagte der Minister: „Die Vorfreude von ganz Fußball-Deutschland auf den bevorstehenden Start der Bundesliga ist sehr groß. Wir werden unseren Teil dazu beitragen, dass die Spiele in der kommenden Saison friedlich verlaufen“, ergänzte Strobl.
In diesem Zusammenhang appellierte der Innenminister an alle Fußballfans, sich von Gewalttätern zu distanzieren und friedlich miteinander das Erlebnis Fußball zu feiern.
Statistische Zahlen
- Spiele in Baden-Württemberg (1., 2. und 3. Bundesliga): 176 (Saison 2014/2015) – 178 (Saison 2015/2016) – 140 (Saison 2016/2017)
- Einsatzstärke: 24.883 (Saison 2014/2015) – 20.722 (Saison 2015/2016) – 22.175 (Saison 2016/2017)
- Geleistete Mannstunden: 161.735 (Saison 2014/2015) – 127.340 (Saison 2015/2016) – 146.769 (Saison 2016/2017)
- Eingesetzte Ordner: 43.353 (Saison 2014/2015) – 45.814 (Saison 2015/2016) – 41.965 (Saison 2016/2017)
- Zuschauer: 2.624.890 (Saison 2014/2015) – 2.562.420 (Saison 2015/2016) – 2.398.580 (Saison 2016/2017)
- Verletzte Personen: 82 (Saison 2014/2015) – 79 (Saison 2015/2016) – 132 (Saison 2016/2017)
davon Polizeibeamte: 16 (Saison 2014/2015) – 8 (Saison 2015/2016) – 29 (Saison 2016/2017) - Strafanzeigen: 660 (Saison 2014/2015) – 512 (Saison 2015/2016) – 557 (Saison 2016/2017)
davon Beleidigung: 97 (Saison 2014/2015) – 73 (Saison 2015/2016) – 83 (Saison 2016/2017)
davon Sachbeschädigung: 23 (Saison 2014/2015) – 27 (Saison 2015/2016) – 35 (Saison 2016/2017)
davon Körperverletzung: 110 (Saison 2014/2015) – 93 (Saison 2015/2016) – 111 (Saison 2016/2017)
davon Landfriedensbruch: sieben (Saison 2014/2015) – 15 (Saison 2015/2016) – 69 (Saison 2016/2017)
davon Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz: 195 (Saison 2014/2015) – 42 (Saison 2015/2016) – 83 (Saison 2016/2017)