Baden-Württemberg und die Region Grand Est haben eine Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs vereinbart. Beide Regionen arbeiten zusammen, um den regionalen Schienenverkehr zwischen Deutschland und Frankreich auszubauen.
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann und der für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur zuständige Vizepräsident der französischen Region Grand Est, David Valence, haben am Freitag in Stuttgart eine Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs vereinbart. Dazu wurde eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, in der sich beide Regionen zu einer Zusammenarbeit im regionalen Schienenverkehr bekennen.
Die Unterschrift erfolgte in Anwesenheit der Abgeordneten der Region Grand Est, Evelyne Isinger.
Jean Rottner, Präsident der Region Grand Est, und Vicepräsident Valence erklärten gemeinsam: „Die grenzüberschreitende Mobilität ist eine große Herausforderung für die Region Grand Est ebenso wie für ihre Nachbarn. Wir werden unsere gemeinsamen Anstrengungen fortsetzen, um die Qualität des Schienenverkehrs für unsere Mitbürger sicherzustellen, ihren Alltag zu erleichtern und die wirtschaftliche Entwicklung der grenznahen Gebiete zu unterstützen. Das ist der Sinn dieser gemeinsamen Resolution, mit der die bereits mit dem Saarland und dem Land Rheinland-Pfalz unterzeichneten Vereinbarungen ergänzt werden. Wir freuen uns über diese gemeinsamen Perspektiven zugunsten der Entwicklung unserer Gebiete im Herzen Europas.“
Neue Züge und mehr Verbindungen
Verkehrsminister Hermann unterstrich: „Das gemeinsame Projekt leistet einen bedeutenden Beitrag, um den regionalen Bahnverkehr über die deutsch-französische Grenze hinweg zu verbessern. Neue Züge und mehr Verbindungen dienen dem Umwelt- und dem Klimaschutz, weil es für zahlreiche Menschen in der Region attraktiver wird, vom Auto auf die Bahn umzusteigen. Eine Verbesserung des Verkehrsangebotes wird auch die wirtschaftliche Entwicklung in der gemeinsamen Grenzregion voranbringen.“
Bei Treffen sowie strategischen und technischen Diskussionen in den vergangenen Monaten haben die Region Grand Est und die deutschen Länder begonnen, eine gemeinsame Ausschreibung der grenzüberschreitenden Verkehrsleistungen vorzubereiten. Die Ausschreibung soll insgesamt sieben Verbindungen umfassen. Drei von ihnen führen über baden-württembergisches Gebiet:
- Strasbourg-Lauterbourg-Wörth (-Karlsruhe)
- Strasbourg-Kehl-Offenburg
- Mulhouse-Müllheim
Neue Fahrpläne für den Zeitraum ab 2024
Der Ausbau des Verkehrsangebots umfasst auch die Ausarbeitung neuer Fahrpläne für den Zeitraum ab 2024. Im Rahmen der gemeinsamen Ausschreibung ist die Anschaffung neuer Züge vorgesehen, die sowohl auf dem französischen als auch auf dem deutschen Schienennetz fahren kann. Die neuen Züge könnten dann auf allen Verbindungen der Region Grand Est mit dem Saarland sowie mit Rheinland-Pfalz und Land Baden-Württemberg eingesetzt werden. Dadurch könnte auch die Größe und Unterhaltung des Fahrzeugparks optimiert werden. Die Fahrgäste werden dann von dichteren Taktverkehren und modernen Fahrzeugen profitieren. So sollen auf der Verbindung Mulhouse-Müllheim die Züge künftig im Stundentakt verkehren statt wie bisher im Zwei-Stunden-Takt. Für die Strecke Strasbourg-Offenburg soll das Angebot auf einen durchgehenden Halb-Stunden-Takt erweitert werden.
Die Rahmenbedingungen für die grenzüberschreitende Verkehrsausschreibung und die Beschaffung der neuen Züge sollen in den kommenden Wochen in einer Kooperations- und Finanzierungsvereinbarung zwischen den Partnern Region Grand Est, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland festgelegt werden.
Mit dieser Vereinbarung wird die Mobilität zwischen beiden Regionen weiter ausgebaut. So entsteht ein immer besser verbundenes Gebiet im Herzen Europas. Das Treffen in Stuttgart knüpft an einer seit langem intensiv gepflegten Beziehung zwischen der Region Grand Est und Baden-Württemberg an. Die Kooperationen sollen auch zukünftig weiter ausgebaut werden.