Baden-Württemberg und Zürich haben ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet, um Hochschulpartnerschaften zu stärken und weiterzuentwickeln. Mit der Erklärung rufen die beiden Partner Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Ausweitung der bestehenden Kooperationen und zum Aufbau neuer Partnerschaften auf.
Baden-Württemberg und der Kanton Zürich sind Hochschullandschaften mit erstklassigem internationalem Ruf. Zur Stärkung und Weiterentwicklung der Hochschulpartnerschaften zwischen den beiden Regionen unterzeichneten Baden-Württemberg und Zürich an der Universität Zürich ein „Memorandum of Understanding“. Mit der gemeinsamen Erklärung rufen die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und die Bildungsdirektorin des Kanton Zürich, Dr. Silvia Steiner, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Ausweitung der bestehenden Kooperationen und zum Aufbau neuer Partnerschaften auf.
Hochschulkooperationen ausweiten und vertiefen
Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, sagte in Zürich: „Wir haben in Baden-Württemberg und im Kanton Zürich eine herausragende wissenschaftliche Exzellenz. Diese wollen wir noch stärker nutzen, um gemeinsam Antworten zu finden und Lösungen zu entwickeln in den Themenfeldern, die von zentraler Bedeutung sind für die Zukunft unserer Gesellschaft. Die heute unterzeichnete Erklärung ist Impuls und Startsignal für unsere Hochschulen, die Kooperationen auszuweiten und zu vertiefen.“ Besonderes Potenzial sehen Baden-Württemberg und der Kanton Zürich in den Bereichen Medizin, Klimaschutz, Künstliche Intelligenz, Digitale Transformation sowie in der Luft- und Raumfahrt. „Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen unseren Regionen hat einen besonderen Stellenwert“, sagte Bildungsdirektorin Dr. Silvia Steiner. „Darum wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit der Forschungs- und Innovationsstandorte Baden-Württemberg und Zürich weiter stärken.“
Viele der Kooperationen beruhen auf europäisch geförderten Forschungsprojekten. Baden-Württemberg begrüßt daher die bevorstehende Wiederaufnahme der formellen Verhandlungen zur Assoziierung zwischen der Schweiz und der Europäischen Union. „Die EU und die Schweiz sind wieder miteinander im Gespräch. Das ist wichtig. Gleichzeitig stärken wir die für uns gute und enge Partnerschaft mit dem Kanton Zürich auch auf direktem Weg“, so Ministerin Olschowski. „Das heute unterzeichnete ‚Memorandum of Understanding‘ zeigt, dass gute Hochschul-Partnerschaften auch außerhalb der großen internationalen Rahmenabkommen möglich sind“, so Bildungsdirektorin Dr. Steiner.
Gute wissenschaftliche Zusammenarbeit
Die Beziehungen zwischen Baden-Württemberg und dem benachbarten Kanton Zürich sind geprägt von einer guten wissenschaftlichen Zusammenarbeit. In beiden Regionen stehen international renommierte Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die oft einen langjährigen und regen Austausch über die Landesgrenzen hinweg pflegen. Besonders intensive Beziehungen bestehen am Bodensee – über die Kommission „Bildung, Wissenschaft, Forschung“ der Internationalen Bodenseekommission (IBK) und über den Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee.
Baden-Württemberg und die Schweiz pflegen enge Beziehungen in der Forschungszusammenarbeit. Neben dem Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee (ehemalige Internationale Bodensee-Hochschule, 27 Hochschulen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein) und Eucor – The European Campus (trinationaler Verbund von fünf Universitäten aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz in der Oberrheinregion) bestehen über 130 Hochschulkooperationen zwischen Baden-Württemberg und der Schweiz. Das EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ bildet darüber hinaus eine wichtige Grundlage für die Forschungskooperationen mit der Schweiz. Mehr als ein Viertel aller baden-württembergischer Horizon-Projekte im Förderzeitraum 2014 bis 2020 hatten Schweizer Partner.
Baden-Württemberg ist aktuell dabei, seine Schweiz-Strategie zu überarbeiten. Zu diesem Prozess waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Züricher Hochschulen eingeladen. Der Prozess soll in der ersten Hälfte des Jahres 2024 abgeschlossen werden.