Justiz

Amtswechsel an der Spitze von Landgericht und Amtsgericht Karlsruhe

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Das Landgericht und das Amtsgericht Karlsruhe haben an ihrer Spitze neue Präsidenten. Jörg Müller, bisher Präsident des Amtsgerichts Karlsruhe, hatte im Dezember vergangenen Jahres die Leitung des Landgerichts übernommen, ihm folgte im April dieses Jahres Thomas Ohlinger nach, der zuvor als Leiter des Organisationsreferats im Justizministerium tätig gewesen war.

Im Rahmen einer Feierstunde führte der baden-württembergische Minister der Justiz und für Europa Guido Wolf die neuen Gerichtspräsidenten offiziell in ihr Amt ein.

„Mit Jörg Müller und Thomas Ohlinger erhält Karlsruhe als Residenz des Rechts zwei Spitzenkräfte der baden-württembergischen Justiz“, begrüßte Minister Wolf die neuen Präsidenten. Er hob die große Erfahrung von Jörg Müller in der Justiz- und Gerichtsverwaltung hervor, die dieser unter anderem als langjähriger Leiter des für den badischen Landesteil zuständigen Personalreferats im Justizministerium sowie als Präsident des Amtsgerichts Karlsruhe erworben habe. „Mit ihrem konzeptionellen Weitblick, Ihrer unermüdlichen Schaffenskraft und gleichzeitig Ihrer offenen und zugewandten Art haben Sie in allen Ihren beruflichen Stationen überzeugt. Bei Ihnen ist die Leitung des Landgerichts Karlsruhe in besten Händen“, sagte Minister Wolf und dankte dem Amtsvorgänger von Jörg Müller, Alexander Riedel, der im August des vergangenen Jahres zum Präsidenten des Oberlandesgerichts Karlsruhe ernannt worden war.

„Thomas Ohlinger besticht durch fachliche Brillanz und unverrückbaren richterlichen Berufsethos ebenso wie durch seine angenehme persönliche Art. Für das Amt des Präsidenten des Amtsgerichts Karlsruhe ist er ein Glücksfall“, begrüßte Minister Wolf den Nachfolger von Jörg Müller. Zuletzt als Referatsleiter im Justizministerium habe Thomas Ohlinger zudem sein besonderes Organisationstalent eindrücklich unter Beweis gestellt, etwa bei der Umsetzung der Grundbuchamtsreform als „Jahrhundertprojekts“ in der baden-württembergischen Justiz. Beiden Präsidenten wünschte Minister Wolf viel Erfolg fürs neue Amt: „Sie übernehmen bestens aufgestellte Gerichte mit hervorragend qualifizierten und sehr engagierten Beschäftigten. Ich bin überzeugt davon, dass Sie gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die künftigen Herausforderungen erfolgreich angehen werden“, sagte der Minister.

Jörg Müller

Jörg Müller stammt aus Stuttgart. Nach seinem Jurastudium in Tübingen und Wales sowie dem Referendariat in Tübingen trat er im Jahr 1995 in den baden-württembergischen Justizdienst ein. Hier war er zunächst beim Amtsgericht Waiblingen, beim Landgericht Stuttgart und bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart tätig. Im Jahr 1999 wurde er an das Justizministerium Baden-Württemberg abgeordnet, wo er zunächst in der Strafrechtsabteilung unter anderem Fragen des Jugendstrafrechts und des Opferschutzes bearbeitete. Im Jahr 2002 übernahm Jörg Müller die Leitung des Personalreferats im Justizministerium. Hier war er unter anderem verantwortlich für die Besetzung der Gerichte und Staatsanwaltschaften im Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe, betreute daneben aber etwa auch sämtliche Personal- und Grundsatzangelegenheiten der baden-württembergischen Notariate. Auch diverse Justizprojekte wie die Umsetzung der Notariatsreform und die Neuorganisation der Gerichts- und Bewährungshilfe fielen in seine Zuständigkeit. Im Jahr 2008 wurde Jörg Müller zum Präsidenten des Amtsgerichts Karlsruhe ernannt, nun folgte der Wechsel an das Karlsruher Landgericht. Jörg Müller ist 51 Jahre alt.

Thomas Ohlinger

Thomas Ohlinger wurde in Bad Dürkheim geboren und wuchs im pfälzischen Haßloch auf. Nach seinem Jurastudium in Heidelberg und dem Referendariat in Frankenthal trat er im Jahr 1998 in den baden-württembergischen Justizdienst ein. Hier war er zunächst als Richter beim Amtsgericht Pforzheim und Landgericht Karlsruhe, später als Staatsanwalt bei der Zweigstelle Pforzheim der Staatsanwaltschaft Karlsruhe tätig. Nach weiteren Stationen beim Amtsgericht Pforzheim und Landgericht Karlsruhe wurde Thomas Ohlinger im Jahr 2004 an das Justizministerium Baden-Württemberg abgeordnet. Hier war er im Dienstrechtsreferat mit Reformen im Landesrichtergesetz und im Beurteilungsrecht befasst. Nach der Erprobungsabordnung beim Oberlandesgericht Karlsruhe im Jahr 2008 wurde er zum Richter am Oberlandesgericht ernannt, hier war er auch als Präsidialreferent und stellvertretenden Leiter der Präsidialabteilung tätig. Im Jahr 2010 kehrte Thomas Ohlinger an das Justizministerium Baden-Württemberg zurück. Als Leiter des Organisationsreferats war er unter anderem für die Umsetzung der Grundbuchamtsreform sowie für die Personalbedarfsermittlung in der baden-württembergischen Justiz zuständig. Thomas Ohlinger engagiert sich zudem bereits seit 2002 als Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher beim Oberlandesgericht Karlsruhe, außerdem ist er seit vielen Jahren als Prüfer im Ersten und Zweiten juristischen Staatsexamen tätig. Thomas Ohlinger ist 47 Jahre alt. 

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