Fachkongress

Achter Kongress zu Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft

Platinen liegen in einer Elektrorecycling-Abteilung.

Am 23. und 24. Oktober findet der achte Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress des Landes statt. Dabei diskutieren mehr als 1.000 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik unterschiedliche Themen rund um Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft

Mehr als 1.000 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik treffen sich an diesem Mittwoch und Donnerstag (23. und 24. Oktober) in Leinfelden-Echterdingen und greifen in vielen Facetten die aktuellen Diskussionen rund um den Klimaschutz auf. Sie stellen neue Entwicklungen und Ideen vor und diskutieren über Problemlösungen bei der Ressourceneffizienz und in der Kreislaufwirtschaft.

„Um die schlimmsten Auswirkungen der Klimaveränderungen aufzuhalten, brauchen wir einen wirksamen Klimaschutz“, sagte Umweltminister Franz Untersteller im Vorfeld des Kongresses. „Ein wichtiger Hebel ist dabei die Ressourceneffizienz. Denn jeder Rohstoffeinsatz hat einen ökologischen Rucksack. Welche Rohstoffe in welcher Menge wir benötigen, woher diese stammen, auf welche Weise sie verarbeitet werden, all das hat Auswirkungen auf das Klima.“ Die Veranstaltung in Leinfelden-Echterdingen ist bereits der achte Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress des Landes. Er gehört bundes- und europaweit zu den größten und führenden Treffen dieser Art.

Klimaschutz rückt ins Zentrum von Wirtschaft und Gesellschaft

„Klimaschutz rückt ins Zentrum von Wirtschaft und Gesellschaft und mit ihm auch das Thema Ressourceneffizienz“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Um an dieser großen Aufgabe mitzuwirken, müssen wir Dynamik erzeugen und alle Kräfte aktivieren. Durch die Entwicklung neuer rohstoffsparender und ressourceneffizienter Produktionsprozesse, durch die Nutzung von Abfällen, Nebenprodukten und durch Recycling, spielen Unternehmen dabei eine zentrale Rolle.“

Kretschmann betonte, dass immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer den Klimaschutz zum Kern ihres Geschäftsmodells machen müssten: „Wir müssen das Ökologische genauso tief in der Marktwirtschaft verankern wie einst das Soziale.“ Das Land Baden-Württemberg treibe die Ziele Ressourceneffizienz und eine echte Kreislaufwirtschaft mit vielfältigen Initiativen und Projekten wie der Denkfabrik „Industrielle Ressourcenstrategien“ oder einer Demontagefabrik voran. „Nur in einer High-Tech-Region wie Baden-Württemberg können die zentralen Lösungen entstehen, um Wohlstand, Klima- und Ressourcenschutz miteinander zu verbinden“, sagte der Ministerpräsident. Der Kongress zeige inspirierende Pionierleistungen, die in die Breite ausstrahlen müssen.

Leben und Wirtschaften klimaverträglich und ressourcenschonend gestalten

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hob hervor, „dass das Gebot der Stunde ist, unser Leben und Wirtschaften so klimaverträglich und ressourcenschonend zu gestalten wie möglich. Die Landesregierung setzt dabei auch auf technische und soziale Innovationen aus unseren Hochschulen – von unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Ein Motor für diese Technologieentwicklung ist das vom Land geförderte Leistungszentrum Nachhaltigkeit in Freiburg. Der große Vorteil: Unternehmen werden hier von Beginn an in die Forschung einbezogen.“

Ein weiteres wichtiges Thema auf dem Kongress sind die Kunststoffe und die Frage, wie Politik und Wirtschaft damit umgehen, um sie möglichst zu vermeiden. „Materialverzicht verringert unsere Abhängigkeit von Importen und trägt zum Klimaschutz bei“, erklärte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. „Geringerer Ressourcenverbrauch senkt Kosten im Bauwesen und hilft, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Hochqualifizierte Fachkräfte tragen dazu bei, dass unsere Unternehmen im Land der internationalen Konkurrenz mit besonders ressourceneffizienten Lösungen immer eine Nasenspitze voraus sind.“

Gesamte Wertschöpfungskette in den Klimaschutz einbeziehen

Bei einem wirksamen Klimaschutz müsse die gesamte Wertschöpfungskette einbezogen werden, ergänzte Umweltminister Untersteller: „Wenn unsere Wirtschaftsweise klimaneutral werden soll, dann müssen wir vom Rohstoff bis hin zum fertigen Produkt CO2-frei werden. Entscheidend ist deshalb, dass wir Lösungsansätze entwickeln, die dazu führen, dass Ressourceneffizienz und Klimaschutz Hand in Hand gehen und wir Anreize schaffen, dass sich beides für die Unternehmen auch bezahlt macht.“

Der achte Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress

Der Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress wird auch in diesem Jahr von der Landesagentur Umwelttechnik BW veranstaltet. Unterstützt und gefördert wird er durch Staatsministerium, Umweltministerium, Wirtschaftsministerium und Wissenschaftsministerium des Landes sowie durch zahlreiche Verbände, Organisationen und Forschungseinrichtungen. Der Kongress bietet wie gewohnt eine Mischung aus Fachvorträgen, Diskussionsrunden und vertiefenden Arbeitsforen.

Als Redner sind aus der Politik am ersten Tag (23. Oktober) Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Umweltminister Franz Untersteller dabei. Am zweiten Tag referiert Ministerialdirektor Michael Kleiner aus dem Wirtschaftsministerium. Einer der Höhepunkte ist auch der Auftritt des Polarforschers und Umweltschützers Robert Swan am 23. Oktober. Der Brite war der erste Mensch, der sowohl den Süd- als auch den Nordpol zu Fuß erreichte. Er wird zu seiner nächsten Expedition eine extra dafür entworfene Fahne Baden-Württembergs an den Südpol bringen.

Neu ist in diesem Jahr, dass ein Kongress LAB die Veranstaltung bereits vom Vortag der Eröffnung an begleitet. Nach dem Motto „Green Future Days 2019“ arbeiten Berufseinsteiger und Studierende unter Hochdruck und innerhalb von 48 Stunden Ideen, Konzepte und Lösungen zu den Themenschwerpunkten Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft heraus. Am ersten Kongresstag stellen sie ihre Geschäftsideen dann vor. Im Abschlussplenum des zweiten Tages werben sie vor dem Publikum um ihre ausgearbeiteten Konzepte. Welche Idee schließlich als sogenannter „LAB Leader“ prämiert wird, bestimmt das Publikum durch eine Live Abstimmung.

Dazu gibt es eine Podiumsdiskussion (23. Oktober) und zahlreiche „Best-Practice“-Beispiele und Impulse aus Unternehmen im In- und Ausland (23. und 24. Oktober)

Am ersten Kongresstag zeichnet Umweltminister Untersteller außerdem die drei Preisträger des diesjährigen KEFF-Gipfelstürmer-Awards aus, der mit 18.000 Euro dotiert ist. KEFF ist das von der Europäischen Union und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft überwiegend finanzierte, landesweite Projekt zur Verbesserung der Energieeffizienz von Unternehmen im Land.

Kongress Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Juli 2024

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
  • Unwetter

Hochwasserhilfen auf den Weg gebracht

Ein Schild, das auf Tempo 30 und Lärmschutz hinweist, steht auf der Bundesstraße 31.
  • Lärmschutz

Landesweiter Lärmaktionsplan

Von links nach rechts: Martin Haas (haascookzemmrich STUDIO 2050), Staatssekretärin Andrea Lindlohr, Ulrich Röhlen (2. Obmann des Normenausschusses Lehmbau, 2. Vorsitzender des Dachverbands Lehm e.V.), Ministerin Nicole Razavi, Moderatorin Jutta Fuchs, Waldemar Eider (eiwa Lehmbau GmbH) und Martin Rauch (Lehm Ton Erde Baukunst GmbH).
  • Bauen

Neuer Innovationspreis Lehmbau BW ausgelobt

Ein Arbeiter an einer Maschine.
  • Integration

Steigende Erwerbsquote durch Zuwanderung

Eine bronzene Figur der Justitia.
  • Justiz

Einrichtung von Asylkammern an Gerichten

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Ausbildung

Ausbildungsmarkt ist stark in Bewegung

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
  • Pflege

Reform der Pflegeversicherung angemahnt

Zwei Frauen, zwei Männer und drei Mädchen stehen nebeneinander, die Mädchen halten Urkunde in ihren Händen.
  • Realschule

Realschulpreis „NANU?!“ für 2024 vergeben

Schlossplatz der Stadt Göppingen
  • Baukultur

Land fördert Gestaltungsbeiräte

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Schule

Informationen zum Thema „Hitzefrei“ an Schulen

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Zum 1. Juli 2024 übergibt Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an Reiner Moser, Amtschef im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
  • Glücksspiel

Land übernimmt Vorsitz der Glücksspielbehörde

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Gruppenfoto (von links nach rechts): Der Erste Bürgermeister der Stadt Freiburg, Ulrich von Kirchbach, Minister Manne Lucha, die Vertreterin der Stadt Ulm, Sarah Waschler, der Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, und der Erste Landesbeamte des Landkreises Calw, Dr. Frank Wiehe, halten gemeinsam eine große Karte mit den Motiv der Ehrenamtskarte Baden-Württemberg in die Kamera.
  • Bürgerengagement

Erprobung der Ehrenamtskarte läuft erfolgreich

Eine Ratte schaut aus einem Käfig (Bild: © dpa, Ronald Wittek)
  • Tierschutz

Projekte zur Vermeidung von Tierversuchen gefördert

Ein Mann mit einem Smartphone in der Hand sitzt an einem Tisch vor einem Laptop.
  • Digitalisierung

Wohnsitzanmeldung auch digital möglich