Das Land fördert das Projekt zur Digitalisierung der Werkstofftechnik „MaterialDigital“ mit 2,75 Millionen Euro. Durch die Digitalisierung können Unternehmen künftig notwendige Materialien und Werkstoffe für ihre Produkte und Prozesse schnell und kosteneffizient identifizieren.
Das Wirtschaftsministerium fördert das Verbundforschungsvorhaben „MaterialDigital“ zur Digitalisierung der Werkstofftechnik mit 2,75 Millionen Euro.
„Durch die Digitalisierung der Werkstofftechnik werden zukünftig insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen die für ihre Produkte und Prozesse notwendigen Materialien und Werkstoffe schnell und kosteneffizient identifizieren können. Dadurch können sie Entwicklungszeiten verkürzen, komplexe Fertigungsprozesse optimieren, sichern einen zuverlässigen Bauteileinsatz oder Anlagenbetrieb oder können neue Geschäftsmodelle entwickeln“, sagte Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.
Digitalisierung im Mittelstand voranbringen
Dieses Projekt der wirtschaftsnahen Forschung sei hervorragend geeignet, die Digitalisierung im Mittelstand voranzubringen, so die Wirtschaftsministerin. Materialien seien elementarer Bestandteil der Wertschöpfungsketten von Produkten und bestimmten deren Funktion und Eigenschaften. Die Materialeigenschaften änderten sich jedoch meist im Produktlebenszyklus und variierten lokal innerhalb eines Produkts. Hoffmeister-Kraut: „Im Projekt MaterialDigital sollen die zu verarbeitenden Materialien Bestandteil der digital durchgängigen und vernetzten Wertschöpfungskette werden. Das ist für Unternehmen des produzierenden Gewerbes ein großer Mehrwert.“
Sieben führende baden-württembergische Forschungseinrichtungen werden unter der Konsortialführerschaft des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik, IWM, in Freiburg gemeinsam am Konzept und Aufbau eines Materialdatenraums arbeiten. Dieser Materialdatenraum bildet die Grundlage für die Einbindung der Werkstoffe über ihre digitalen Materialzwillinge in digital vernetzte Systeme. Anhand der ausgewählten Anwendungsfälle – zum einen der Gießprozess mit anschließender mehrstufiger Wärmebehandlung für einen Aluminiumgusswerkstoff, zum anderen drei Herstellungsverfahren zur Produktion von resorbierbaren Medizintechnikimplantaten – wird die Machbarkeit sowie die Übertragbarkeit des Konzeptes auf weitere Einsatzgebiete in der industriellen Anwendung demonstriert.
Landesweite Digitalisierungsstrategie
Die Digitalisierung ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Landesregierung: Rund eine Milliarde Euro werden in dieser Legislaturperiode in die Digitalisierung investiert, rund die Hälfte davon in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Erstmals werden alle Vorhaben auch unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums koordiniert und gebündelt. Mit „digital@bw“ wurde im Sommer 2017 die erste landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie vorgestellt. In den kommenden zwei Jahren werden dazu rund 70 ganz konkrete Projekte mit einem Volumen von 265 Millionen Euro umgesetzt, um Baden-Württemberg als Leitregion des digitalen Wandels in Europa zu verankern.
Schwerpunkte von „digital@bw“ sind die Bereiche Intelligente Mobilität der Zukunft, digitale Start-Ups, Wirtschaft 4.0, Bildung und Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung, digitale Gesundheitsanwendungen sowie digitale Zukunftskommunen und Verwaltung 4.0. Dazu kommen die Querschnittsbereiche Forschung, Entwicklung und Innovation, Nachhaltigkeit und Energiewende, Datensicherheit, Datenschutz und Verbraucherschutz.