Mit dem Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ soll der Ländliche Raum gestärkt und die Zukunft und Nachhaltigkeit von Dörfern gesichert werden. Die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch, informierte auf der dritten von vier Fachveranstaltungen zum Beginn des Wettbewerbes über dessen Inhalte und die Chancen, die eine Teilnahme bietet.
„Das große bürgerschaftliche Engagement ist eine der Stärken des Ländlichen Raums. Die Bürgerinnen und Bürger machen vor, wie man das Heute gestalten und zu einer Zukunft mit hoher Lebensqualität beitragen kann, ganz nach dem Motto ‚Ideen entwickeln und umsetzen‘. Die Teilnahme am Dorfwettbewerb ist vielfach die Initialzündung für diesen Prozess. Man kann daher auch von einem Zukunfts- oder Nachhaltigkeitswettbewerb sprechen“, sagte Gurr-Hirsch, bei der Fachtagung zum 26. Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft” in Riedlingen (Landkreis Biberach).
Dorfwettbewerb als Impuls zur Dorfentwicklung
„Der Wettbewerb ist für die Dörfer häufig Anlass, ihre Lage zu bestimmen, zu überlegen, wo ihre Stärken sind und was sie verbessern wollen. Projekte, die sich aus solchen Prozessen ergeben, werden von der Bürgerschaft zusammen mit der Verwaltung getragen und weiterentwickelt. Was in den teilnehmenden Dörfern geschieht ist bewundernswert. Die einen beispielsweise bauen ein Naturbad mit viel Eigenleistung und schaffen sich dadurch ein Alleinstellungsmerkmal und einen Anziehungspunkt in der Region. Die anderen schaffen die Voraussetzungen, dass die Menschen auch im Alter im Dorf selbstbestimmt leben können, etwa durch einen Kisteneinkaufsservice, einen Fahrdienst oder einen Mittagstisch für Seniorinnen und Senioren“, sagte Staatssekretärin Gurr-Hirsch.
Initiativen zur Stärkung des Ländlichen Raumes
Neben dem bürgerschaftlichen Engagement mache ebenso die gewachsene Kulturlandschaft mit hoher Lebens- und Erholungsqualität den Ländlichen Raum attraktiv. Ländliche Räume seien Heimat, Freiheit, Überschaubarkeit, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Der Ländliche Raum stehe aber auch vor einer Reihe von Herausforderungen. Der demographische Wandel, ein ansteigendes Lebensalter, die wirtschaftlichen Strukturen seien hierbei entscheidende Themen. „Damit unsere ländlichen Räume stark bleiben, wurden im Koalitionsvertrag entsprechende Weichen gestellt. Als zentralen Punkt hat die Landesregierung einen Kabinettsauschuss ‚Ländlicher Raum‘ eingerichtet, dem Minister Peter Hauk vorsteht. Der Ausschuss befasst sich beispielsweise mit den Bereichen Schule und Bildung sowie Gesundheit und Pflege. Ebenso werden die Themen Mobilität und Erreichbarkeit sowie weitere Punkte eine wichtige Rolle spielen“, betonte Gurr-Hirsch.„Strukturentwicklung im Ländlichen Raum setzt finanzielle Unterstützung voraus. Mit dem Entwicklungsprogramm Ländlichen Raum ELR sowie den beiden EU-kofinanzierten Programmen LEADER und ‚Spitze auf dem Land‘ haben wir drei wirkungsvolle Förderinstrumente, um lebendige Ortskerne zu erhalten, zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen, gute Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, Infrastrukturen anzupassen beziehungsweise aufzuwerten und die Lebensqualität zu verbessern“, erklärte die Staatssekretärin.
Fachtagung „Unser Dorf hat Zukunft”
Die Veranstaltung am 26. Januar 2017 ist die dritte von vier Fachveranstaltungen zum Auftakt des Wettbewerbes. Neben der Information über dessen aktuellen Inhalte und die Chancen, die eine Teilnahme bietet, will die Veranstaltung Impulse geben, im Sinne der Aktion aktiv zu werden. Eine weitere Informationsveranstaltung findet am 9. Februar 2017 in Öhringen-Michelbach (Hohenlohekreis) statt.