In sechs ausgewählten Kommunen startet das Verkehrsministerium das landesweite Aktionsprogramm „Sichere Straßenquerung – 1.000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“. Damit sollen der Fußverkehr sicherer und komfortabler sowie Barrieren abgebaut werden. Das Programm stößt auf große Resonanz.
Durch größere und schnellere Autos wird das Queren von Straßen immer gefährlicher. Gerade Kinder und ältere Menschen werden dadurch eingeschränkt und gefährdet. Zebrastreifen machen das Queren von Straßen dagegen einfacher und sicherer. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat daher ein Aktionsprogramm „Sichere Straßenquerung – 1.000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“ gestartet.
Dazu Verkehrsminister Winfried Hermann: „Mit dem Aktionsprogramm Sichere Straßenquerung wollen wir den Fußverkehr sicherer und komfortabler machen und Barrieren abzubauen. So können wir die Menschen motivieren, öfters zu Fuß zu gehen. Die Förderung des Fußverkehrs ist ein wichtiger Bestandteil einer modernen Mobilitätspolitik.“
Aktionsprogramm startet mit sechs Modellkommunen
Alle Kommunen profitieren von einem Planungsleitfaden, vereinfachten Regeln und besseren Förderbedingungen. Sechs Städte und Gemeinden gehen mit Unterstützung des Verkehrsministeriums das Thema Zebrastreifen jetzt systematisch an. Bad Rippoldsau-Schapbach, Erligheim, Langenargen, Leonberg, Pforzheim und Schramberg sind als Modellkommunen für das Aktionsprogramm „Sichere Straßenquerung – 1.000 Zebrastreifen für Baden-Württemberg“ ausgewählt worden. Sie werden von einem Fachbüro dabei unterstützt, vor Ort neue Zebrastreifen anzulegen.
Das Interesse am Aktionsprogramm war enorm: Insgesamt 68 Kommunen hatten sich beworben. Landesverkehrsminister Winfried Hermann: „Wir freuen uns über die große Resonanz auf das Programm. Das zeigt, dass immer mehr Kommunen in Baden-Württemberg die Bedeutung einer systematischen Fußverkehrsförderung für die Mobilität der Menschen erkennen.“
Ziel der Landesregierung ist eine Steigerung des Anteils der täglichen Wege die zu Fuß zurückgelegten werden von 21 auf 30 Prozent. Entgegen der Zielsetzung ist der Fußverkehr in den letzten Jahren in Baden-Württemberg zurückgegangen. Immer mehr Menschen sind gar nicht mehr mobil. Die Rückgewinnung des öffentlichen Raumes für Fußgängerinnen und Fußgänger und die Vereinfachung sicherer Querungen sind daher essentieller Bestandteil einer Verkehrspolitik, die die Lebensqualität und die Mobilität aller Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Bürgerinnen und Bürger werden vor Ort beteiligt
Die sechs für das Aktionsprogramm ausgewählten Kommunen werden in den kommenden Monaten aktiv dabei unterstützt, weitere Zebrastreifen anzulegen und dem Fußverkehr Vorrang einzuräumen. Dabei erhalten sie professionelle Hilfe durch ein auf den Fußverkehr spezialisiertes Fachbüro. Zum Kern zählt ein Beteiligungskonzept: Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort werden einbezogen. Sie können und sollen gemeinsam mit Politik und Verwaltung sowie weiteren Akteuren an der Erarbeitung des örtlichen Zebrastreifen-Konzepts und bei der konkreten Ausgestaltung neuer Querungen mitwirken.
Die Gewinner wurden am Donnerstag auf der Auftaktveranstaltung zum Aktionsprogramm in Stuttgart bekannt gegeben. Dabei wurde die Möglichkeit für einen Erfahrungsaustausch zwischen Land und Kommunen genutzt. Im Anschluss fand bereits ein erstes Arbeitstreffen zum Thema statt.
Stimmen aus den Gewinnerkommunen:
In unseren beiden Ortsteilen haben wir vor kurzem die Ortsdurchfahrten instandgesetzt. Nun möchten wir sichere Straßenquerungen einrichten, die unter anderem älteren Mitbürgern mit Rollator, als auch Müttern mit Kinderwagen zugutekommen. Wir freuen uns sehr, dass uns das Land dabei sowohl mit Fachbüros und auch finanziell maßgeblich unterstützt.“
„Das Aktionsprogramm des Ministeriums für Verkehr zur sicheren Straßenquerung passt zu uns, weil die Sicherheit unserer Kinder, Einwohnerinnen und Einwohner uns sehr wichtig ist. Erligheim wird durch die Landesstraße L 1107 in zwei Ortsteile geteilt. Diese muss ebenso wie zwei Kreisstraßen von vielen Fußgängern mehrmals am Tag überquert werden. Zebrastreifen würden bei dem hohen Verkehrsaufkommen innerorts die Sicherheit aller Fußgänger erheblich verbessern.“
„Es ist uns ein Anliegen, für unsere bedeutenden Zielgruppen der einheimischen Bevölkerung und für die Gäste zu gewährleisten, dass diese unfallfrei zu ihrem Ziel kommen. Dies hat uns motiviert, beim Aktionsprogramm teilzunehmen.“
„Das Aktionsprogramm des Ministeriums für Verkehr zur sicheren Straßenquerung passt zu uns, weil Leonberg durch seine Lage im Autobahndreieck A 8/A81 in besonderem Maße von Verkehr betroffen ist und mit zahlreichen Maßnahmen an einer Verbesserung der Verkehrssituation in der Kernstadt und den Teilorten arbeitet. Strategisch klug gebündelt unterstützen Zebrastreifen in Leonberg in diesem Zusammenhang sowohl die lokale als auch die große regionale Strategie der Verkehrslenkung und -verflüssigung. Der Fußverkehr als integraler Bestandteil der Mobilitätskette soll mit unserer Teilnahme am Aktionsprogramm und durch die Beteiligung der Bürgerschaft noch stärker in das Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit rücken.“
„Das Aktionsprogramm 1.000 Zebrastreifen des Ministeriums für Verkehr ist ein weiterer Schritt, ein Stück urbaner Lebensqualität für Pforzheim zurückgewinnen zu können. Noch immer strahlt unsere Stadt das aus, was einst gesellschaftlicher Konsens war: eine Stadt, geplant und gebaut für Autos, weniger für die Menschen. Das gilt es zu ändern. Mit unserem Leitbild Innenstadt setzen wir hier auf Neuprogrammierung. Bereits jetzt wird ein Viertel der Wege in unserer Stadt zu Fuß zurückgelegt – der Fußverkehr kann und wird also sicherlich eine tragende Säule eines nachhaltigen und menschengerechten Mobilitätskonzepts sein, eine neue Gehkultur kann sich entwickeln. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Bewerbung überzeugen konnten, und bedanken uns für den Zuschlag.“
„Das Programm passt zu uns, weil wir in Schramberg wegen der restriktiven Rechtslage bisher nur wenige Zebrastreifen angelegt haben. Gleichzeitig sprechen uns Bürgerinnen und Bürger immer wieder an und wünschen sich sichere Straßenüberwege. Wir sind deshalb froh, dass wir dieses Thema nun mit professioneller Unterstützung angehen können.“