Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha begrüßt die Forderung der Sozialverbände nach einem Sockel-Spitze-Tausch in der Pflege. Nicht die Kassenleistungen, sondern der Eigenanteil für die Pflegeversicherung müssten gedeckelt werden.
Die Sozialverbände rennen mit ihrer Forderung nach einem Paradigmenwechsel in der Pflegeversicherung bei Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha offene Türen ein. Bereits im vergangenen Jahr hatte Lucha im Bundesrat für einen Paradigmenwechsel in der Pflegeversicherung geworben: „Aktuell gilt: Die Leistungen der Pflegekassen sind gedeckelt, alles darüber hinaus müssen die Pflegebedürftigen aus eigener Tasche bezahlen. Das muss umgedreht werden: Nicht die Kassenleistungen, sondern der Eigenanteil für die Pflegeversicherung muss gedeckelt werden. Dieser ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Die Pflegeversicherung muss auch vor Armut schützen.“
Reform der Pflegeversicherung sozial gerecht und nachhaltig finanzieren
Eine Reform der Pflegeversicherung müsse aber sozial gerecht und nachhaltig finanziert werden. „Wir wollen nicht, dass der Sockel-Spitze-Tausch zu einer Vereinheitlichung von Leistungen auf niedrigem Niveau führt“, so Lucha weiter. Auch dürften bei den Reformüberlegungen diejenigen nicht vergessen werden, die ambulant pflegen und gepflegt werden. Die finanzielle Entlastung hilft dort nicht, wo Pflege unbezahlt geleistet wird. „Auch hier ist dringend mehr Entlastung und Unterstützung notwendig. Umso wichtiger ist es, dass wir die strikte Trennung von ambulanter und stationärer Versorgung aufgeben. Gerade auch in der Pflege brauchen wir dringend ein multiprofessionelles Case-Management“, so Lucha abschließend.