Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, ist am 13. Oktober 2024 zu einer einwöchigen Delegationsreise nach Malaysia (Kuala Lumpur und Malakka) und Thailand (Bangkok) aufgebrochen. Begleitet wird die Wirtschaftsministerin von einer 32-köpfigen Delegation, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Politik, Wissenschaft, Verbänden und Medien zusammensetzt. Inhaltlicher Schwerpunkt der Reise sind die Bereiche Maschinenbau (Automation und Elektrotechnik) und Automotive.
Ministerin Hoffmeister-Kraut sagte zur Reise: „Unser Fokus liegt auf der Stärkung und Intensivierung der bilateralen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Baden-Württemberg und Malaysia beziehungsweise Baden-Württemberg und Thailand. Beide Staaten bieten ein vielfältiges Branchenspektrum, das für baden-württembergische Unternehmen besonders attraktiv ist. Besonders in den Bereichen Elektronik, Halbleiter, Hightech, Automobil- und Maschinenbau ergeben sich zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten. Baden-württembergische Unternehmen können hier mit ihrer umfassenden Expertise und innovativen Technologien gute Kooperationspartner finden und so nicht nur ihre Geschäftschancen verbessern, sondern auch zur Weiterentwicklung der lokalen Industrien beitragen.“
Politische Gespräche als Türöffner für die Wirtschaft
Neben Unternehmensbesuchen und Gesprächen mit Verbänden, stehen auch politische Gespräche auf der Agenda der Ministerin. So wird bereits am 14. Oktober 2024 ein Gespräch mit dem stellvertretenden Minister für Investitionen, Handel und Industrie, Liew Chin Tong, stattfinden. „Die politische Begleitung hilft, den Zugang zu neuen Märkten zu erleichtern und Türen für neue Partnerschaften zu öffnen. So erhalten unsere baden-württembergischen Unternehmen bei der Diversifizierung ihrer Wertschöpfungs- und Lieferketten in der ASEAN-Region (Association of South East Asian Nations) flankierende Unterstützung. Gerade in einer zunehmend volatilen Weltwirtschaft ist es entscheidend, die Marktpräsenz in dieser dynamischen Region auf- und auszubauen“, so Hoffmeister-Kraut.
Hoffmeister-Kraut eröffnet German Brand Summit in Malakka
Am 15. Oktober 2024 wird Ministerin Hoffmeister-Kraut gemeinsam mit Chief Minister Ab Rauf Yusoh den German Brand Summit (DBS) in Malakka eröffnen. Unter dem Leitmotiv „Pathways to Innovation and Technological Transformation“ bildet der Summit eine wertvolle Plattform für den Austausch und Technologietransfer zwischen Deutschland und Südostasien. Ebenfalls in Malakka sind Besuche der Unternehmen Infineon und Leuze vorgesehen. Infineon Technologies, betreibt als ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen in Malakka eine seiner größten Produktionsstätten. Auch das baden-württembergische Unternehmen Leuze, das auf Sensorlösungen für die industrielle Automation spezialisiert ist, ist in Malakka angesiedelt.
Besuch der Besatzung der Fregatte Baden-Württemberg als besonderes Highlight
Am 16. Oktober 2024 wird Hoffmeister-Kraut die Besatzung der Fregatte Baden-Württemberg in Port Klang/Kuala Lumpur begrüßen. Hintergrund des Aufenthalts der Fregatte sind Übungen der Seestreitkräfte und die Beteiligung an internationalen Operationen. „Ich freue mich, einen kleinen Einblick in die Arbeit unserer Streitkräfte zu erhalten und ihnen persönlich für ihren so wichtigen Einsatz im Dienst unseres Landes und der globalen Sicherheit zu danken“, so die Ministerin.
Gespräche mit Vertretern der neu gewählten Regierung in Bangkok
Im Anschluss wird die Wirtschaftsdelegation weiter nach Bangkok/Thailand reisen. Dort wird Ministerin Hoffmeister-Kraut als erstes Regierungsmitglied eines deutschen Bundeslandes Gespräche mit den neu gewählten Ministern für Handel und Auswärtige Angelegenheiten führen.
Parallel zum politischen Programm wird Baden-Württemberg International für die mitreisenden Unternehmen mit Partnern vor Ort Networking-Veranstaltungen anbieten, um sie mit Unternehmen in der Region zu vernetzen. Darüber hinaus sind in Bangkok Unternehmensbesuche bei Bangkok Cable, Thailands führendem Hersteller von elektrischen Kabeln und Leitungen, sowie bei Gühring Thailand vorgesehen. Das baden-württembergische Unternehmen ist ein weltweit führender Hersteller von rotierendem Werkzeug zur Metallbearbeitung.
Hoffmeister-Kraut betonte abschließend: „Als fünftgrößter Wirtschaftsraum der Welt bietet ASEAN mit seinen dynamischen Märkten enorme Chancen. In der aktuellen geopolitischen Lage ist eine internationale Diversifizierung unserer Handelsbeziehungen dringlicher denn je. Die ASEAN-Region bietet bedeutende Potenziale, die wir entschließen und verantwortungsvoll nutzen sollten.“
Nach Angaben des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) unterhalten rund 605 baden-württembergische Unternehmen Geschäftsbeziehungen nach Malaysia, davon allein 218 aus der Region Stuttgart. 115 baden-württembergische Unternehmen haben in Malaysia eine Vertretung, 31 eine eigene Niederlassung und acht eine eigene Produktionsstätte. In Malaysia sind unter anderem Bosch, Trumpf, Festo, Mercedes, Porsche, Leuze und Stihl vertreten. Wirtschaftlich belegt Malaysia als Export- und Importpartner Rang drei unter den zehn Staaten der ASEAN-Region. Vor allem bei Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen ist Malaysia ein wichtiger Handelspartner.
- Exporte aus Baden-Württemberg nach Malaysia: Warenwert circa 0,795 Milliarden Euro (Rang 42 der Exportländer)
- Importe aus Malaysia nach Baden-Württemberg: Warenwert circa 1.351 Milliarden Euro (Rang 30 der Importländer)
Hauptausfuhrgüter 2023 nach Malaysia
- Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse (235 Millionen Euro)
- Kraftwagen und Kraftwagenteile (175 Millionen Euro)
- Maschinen (147 Millionen Euro)
Haupteinfuhrgüter 2023 aus Malaysia
- Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse
(788 Millionen Euro) - Elektrische Ausrüstung (192 Millionen Euro)
- Sonstige Fahrzeuge (79 Millionen Euro)
Nach Angaben des BWIHK unterhalten rund 594 baden-württembergische Unternehmen Geschäftsbeziehungen nach Thailand, davon allein 219 aus der Region Stuttgart. 148 baden-württembergische Unternehmen haben in Thailand eine Vertretung, 30 eine eigene Niederlassung und sechs eine eigene Produktionsstätte. In Thailand vertreten sind unter anderem Dürr, Carl Zeiss, Mercedes Benz, Bilfinger, Diehl, Dürr, Bosch, SAP, Trumpf, Würth und ZF. Wirtschaftlich belegt Thailand als Export- und Importpartner Rang zwei beziehungsweise vier unter den zehn Staaten der ASEAN-Region.
- Exporte aus BW nach Thailand: Warenwert circa 1.002 Milliarden Euro (Rang 37 der Exportländer)
- Importe aus Thailand nach BW: Warenwert circa 1.017 Milliarden Euro (Rang 34 der Importländer)
Hauptausfuhrgüter 2023 nach Thailand
- Maschinen (204,9 Millionen Euro)
- Kraftwagen und Kraftwagenteile (174,5 Millionen Euro)
- Metalle (152 Millionen Euro)
Haupteinfuhrgüter 2023 aus Thailand
- Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse (483,1 Millionen Euro)
- Maschinen (87,2 Millionen Euro)
- Elektrische Ausrüstung (83,8 Millionen Euro)