Bereits seit dem 1. Juni 2016 ist das vom Land finanziell geförderte Nationalparkticket in den Bussen erhältlich, die täglich den Nationalpark Schwarzwald anfahren. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten Staatssekretär Andre Baumann, Ministerialdirektor Uwe Lahl und die beteiligten Verkehrsverbünde am Ruhestein das Ticket offiziell der Öffentlichkeit vor.
„Mit unserer zweijährigen Anschubfinanzierung von insgesamt 40.000 Euro wollen wir dazu beitragen, dass möglichst viele Leute ihr Auto stehen lassen und damit die Verkehrslage vor Ort verbessern“, erklärten Staatssekretär Baumann und Ministerialdirektor Lahl.
„Gut zwei Jahre nach seiner Gründung ist der Nationalpark bereits Motor der regionalen Entwicklung und des Tourismus im Nordschwarzwald“, sagte Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Dies sei sehr erfreulich. „Es möchten immer mehr Menschen den schönen Nationalpark und den Nordschwarzwald erleben. Deshalb ist es wichtig, dass die Verkehrsinfrastruktur im Nationalparkgebiet modernisiert und insgesamt nachhaltiger wird. Das Verkehrskonzept für die Nationalparkregion wird auch mit und für die Menschen der Region entwickelt. Das Nationalparkticket ist dazu ein erster Schritt.“
Uwe Lahl, Ministerialdirektor des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, ergänzte: „Das Nationalparkticket ist dank des Engagements der Verkehrsverbünde und -unternehmen der Region, der Nationalparkverwaltung und der Mitarbeiter unserer beiden Häuser sehr kurzfristig und unbürokratisch gelungen. Hierfür bedanke ich mich bei allen. Eine Ausweitung des Tickets in einer nächsten Stufe auf einen noch größeren Bereich würden wir begrüßen. Hierfür werden wir zukünftig weiter im Gespräch bleiben. Ab Dezember 2018 soll das Nationalparkticket dann auch in den Landestarif überführt werden. Mit ihm sollen Fahrgäste landesweit über die Grenzen der Verkehrsverbünde hinweg ihre Fahrkarten nutzen können.“
Eine durch die Verkehrsverbünde initiierte Arbeitsgruppe aus Vertretern von Verkehrsverbünden, Landratsämtern und der Nationalparkverwaltung arbeitete in den letzten Monaten an der Add-On-Lösung, mit der sich alle beteiligten Parteien zufrieden zeigen. „Bei der Anreise in den Park wird sich erstmal nichts für die Besucherinnen und Besucher ändern, sie können wie gewohnt das Anreiseticket zu den bisherigen Konditionen der jeweiligen Tarifverbünde lösen. Zusätzlich haben sie nun jedoch die Möglichkeit, für 2,40 Euro das Nationalparkticket im Bus zu erwerben, um sich den ganzen Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb eines definierten Gebietes um den Nationalpark fortzubewegen“, erklärt Stefan Preuss vom TGO-Tarifverbund Ortenau GmbH. Somit kann die regionale Anreise plus Add-On zusammen zu deutlich günstigeren Konditionen als das Baden-Württemberg-Ticket angeboten werden.
Die schnelle Umsetzung des Nationalparktickets, von dem auch Varianten für Gruppen und Familien erhältlich sind, freut Nationalparkleiter Wolfgang Schlund „wir sind sehr glücklich, dass die Lösung so schnell realisiert werden konnte“. „Auf dem Areal unseres Parks treffen mit dem Tarifverbund Ortenau, dem Karlsruher Verkehrsverbund und der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt drei verschiedene Tarife aufeinander. Die schnelle Einigung war nur auf Grund der tollen Zusammenarbeit der Verbünde möglich“, erklärt Schlund weiter.
Laut Auskunft der Arbeitsgruppe strebt man – nach Vorliegen eines gesamtheitlichen Verkehrskonzepts – zukünftig einen weiteren Ausbau an, um dem Nationalparkticket dann ergänzend einen weiteren Radius zu geben, der idealerweise dann auch Schienenverkehr beinhaltet.
Quelle:
Nationalpark Schwarzwald