Der Verkehr auf den Straßen in Baden-Württemberg hat 2015 weiter zugenommen. Dies geht aus dem statistischen Jahresbericht der Landesstelle für Straßentechnik hervor, der jetzt vorliegt.
„Die Zunahme zeigt, dass es im Sinne einer nachhaltigen Mobilitätspolitik einen Umsteuerungsbedarf gibt. Mit immer mehr Straßenverkehr wird es kaum gelingen, die Klimaschutzziele der UN-Klimakonferenz von Paris zu erreichen“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann.
Gegenüber dem Vorjahr gab es auf den Autobahnen in Baden-Württemberg eine Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs um 2,5 Prozent und des Schwerlastverkehrs um 1,8 Prozent. Insbesondere die A 8 war mit einer Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs um 4,6 Prozent und des Schwerlastverkehrs um 5,4 Prozent am stärksten von allen Autobahnen in Baden-Württemberg belastet. Durchschnittlich sind auf den Autobahnen im Land täglich rund 63.140 Kraftfahrzeuge unterwegs. Schwerlastverkehr war 2015 mit rund 9.150 Kraftfahrzeugen (Kfz) im Durchschnitt am Tag auf den Autobahnen unterwegs. Damit lag der Schwerlastverkehr erstmals seit 2008 wieder über der Marke von 9.000 Fahrzeugen pro Tag.
„Dass auf den Autobahnen der Schwerlastverkehr immer noch zunimmt, spricht deutlich dafür, dass wir weiter alternative Transportwege zur Straße ausbauen müssen“, bewertete Minister Hermann die Zahlen. „Wasserwege und die Schiene sind nicht nur nachhaltiger, sondern dienen auch der Entlastung der Straßen.“
Auf den Bundesstraßen nahm der Kfz-Verkehr im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent zu, auf den Landesstraßen um 2,8 Prozent. Der Schwerlastverkehr nahm hingegen ab. Auch zum Personenkraftverkehr möchte das Land weiter Alternativen ausbauen, wie Minister Hermann betonte: „Mit dem Zielkonzept 2025 und der Einführung von Metropolexpresszügen im Landestakt möchten wir in den kommenden Jahren den Bereich Schiene und ÖPNV weiter stärken und für Pendler attraktiver gestalten.“
Das bestehende Straßennetz gelte es, zu erhalten, so Hermann. Der Minister betonte: „Ich stehe weiterhin ein für die Instandhaltung und Sanierung der bisherigen Straßeninfrastruktur. Auch den Aus- und Neubau von Straßen werden wir weiter dort angehen, wo es nötig ist.“