Staatssekretärin Theresa Schopper hat Peggy Schmihing das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht und ihr unermüdliches Eintreten für eine gerechte und menschliche Gesellschaft gewürdigt.
„Seit einem halben Jahrhundert setzt sich Peggy Schmihing weltweit für eine gerechte Gesellschaft und ihre Mitmenschen ein“, sagte Staatssekretärin Theresa Schopper anlässlich der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Peggy Schmihing in Ulm. „Schmihing hat immer nach der Überzeugung gehandelt, dass auch Einzelne gegen großes Unrecht etwas bewirken können. Stets hat sie für die Schwächeren Partei ergriffen“, so die Staatssekretärin.
Unermüdliches Eintreten für gerechte und menschliche Gesellschaft
Schmihing habe nicht nur viel Verantwortung für Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien, Algerien und Marokko übernommen oder sich für Sinti und Roma eingesetzt. Insbesondere den Schutz von Kindern hat Schmihing zu ihrem Herzensanliegen gemacht. Erschüttert von den Bildern aus dem Vietnam-Krieg, gründete Schmihing zusammen mit ihrem Mann die Arbeitsgruppe Würzburg des Kinderhilfswerks terre des hommes und leitete diese viele Jahre bis zu ihrem Umzug nach Ulm. „Auch eine Ausbildungsstelle besorgte sie vielen der vor Gewalt fliehenden jungen Erwachsenen und eröffnete ihnen damit ganz neue Chancen“, so Schopper.
Bereits früh habe Schmihing die adäquate Unterbringung kriegsverletzter vietnamesischer Jugendlicher in Deutschland gefordert und mit der Eröffnung des pädagogischen Zentrums in Bad Oeynhausen maßgeblich dazu beigetragen, diesen Heranwachsenden neue Hoffnung zu schenken, sagte Schopper. Die Staatssekretärin würdigte dies als „Meilenstein“ der ehrenamtlichen Arbeit von Schmihing. „Gutes hat sie auch als Gründungsmitglied des Flüchtlingsrates Ulm-Alb-Donau-Kreis bewirkt“, so Schopper. 1980 gab Schmihing zusammen mit ihrem Mann den Anstoß zur Gründung dieses Arbeitskreises.
Viel gegeben und damit viel Gutes erreicht
Doch das Engagement von Schmihing galt auch ihrer eigenen Heimat. In der offenen Psychiatrie Söflingen kümmerte sie sich um die Rehabilitation von Langzeitpatienten. Der Leitspruch „Du bewegst mehr, als du gibst“ von terre des hommes sei treffend für das Wirken von Schmihing, die in ihrem Leben „viel gegeben und damit viel Gutes erreicht hat. So entstand aus der jahrelangen Arbeit bei terre des hommes auch die Bürgerinitiative ‚Partnerschaft Ulm mit Barrio-Meissen‘ in Kolumbien. Damit schuf Schmihing eine Brücke für die interkulturelle Zusammenarbeit, die bis heute existiert. Ohne ihr unermüdliches Engagement wäre dieser Erfolg nicht denkbar gewesen. Es ist auch ihr langer Atem, der Schmihings kontinuierliche Arbeit auszeichnet“, unterstrich Schopper.
„Unser Land braucht Bürgerinnen und Bürger wie Schmihing. Persönlichkeiten, die die Dinge, die sie stören, ändern wollen und sich ganz in den Dienst einer Sache stellen“, so Schopper. Deshalb gelte Peggy Schmihing als Vorbild. „Ihr Wirken verdient großen Respekt und Anerkennung“, so Staatssekretärin Theresa Schopper.