Moderne Notbremsassistenten können Leben retten. Deshalb sollten sie dauerhaft in Betrieb und nicht manuell ausschaltbar sein. Dafür plädierte Innenminister Thomas Strobl angesichts der steigenden Unfallzahlen bei Lkws.
„In unserer Unfallbilanz mussten wir eine beachtliche Steigerung bei den Lkw-Unfällen verzeichnen. Diese schweren Lkw-Unfälle, in vielen Fällen mit tödlichem Ausgang, haben gezeigt, wie wichtig moderne Notbremsassistenten sein können. Im Zweifel retten sie Leben! Deshalb ist es nicht nachzuvollziehen, dass Lkws zwar mit solchen Sicherheitssystemen ausgerüstet sein müssen, diese aber manuell wieder ausgeschaltet werden können. Ein so wichtiges Sicherheitssystem muss dauerhaft in Betrieb sein. Deshalb arbeiten wir derzeit auch an einer entsprechenden Bundesratsinitiative, die wir noch vor der Sommerpause in den Bundesrat einbringen wollen. Dass der Bundesverkehrsminister dieses Thema jetzt auch mit Nachdruck verfolgt, unterstütze ich aus ganzer Überzeugung. Wir müssen hier alle Kräfte mobilisieren!“, sagte Innenminister Thomas Strobl.
In Baden-Württemberg gab es im Jahr 2017 insgesamt 458 Verkehrstote. Damit konnte der rückläufige Trend des Vorjahres (405 Getötete) nicht fortgesetzt werden. Besorgniserregend ist die Entwicklung unter anderem bei den Lkw-Unfällen. Insgesamt sind 111 Menschen bei Unfällen mit einem Lkw ums Leben gekommen. Dies entspricht einem Plus von 20,7 Prozent. Damit geht fast ein Viertel der Verkehrstoten in Baden-Württemberg auf Lkw-Unfälle zurück.
Unabhängig davon bleibe auch die Kontrolle des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs weiterhin ein Schwerpunkt der Polizei in Baden-Württemberg. Spezialisten der Verkehrspolizei werden neben den Sozialvorschriften und dem technischen Zustand der Lkw auch gezielt die gefahrene Geschwindigkeit sowie den Abstand der Fahrzeuge überwachen. „Bei europaweiten Kontrollwochen verzeichnen wir in Baden-Württemberg eine Beanstandungsquote von 41,1 Prozent. Dies unterstreicht die Notwendigkeit der polizeilichen Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs“, betonte Minister Thomas Strobl.