Strassenbau

Nachhaltig sanieren und modernisieren

Verkehrsminister Winfried Hermann (7.v.l.) betrachtet gemeinsam mit den Teilnehmern der Baustellentour 2017 ein Plakat mit den Bauvorhaben. (Foto: Ministerium für Verkehr)

Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Wolfgang Reimer haben gemeinsam mit den verkehrspolitischen Sprechern der Fraktionen Straßenbaustellen im Regierungsbezirk Stuttgart besichtigt. Das Land hat sich zum Ziel gesetzt, die verkehrliche Infrastruktur nachhaltig zu sanieren und zu modernisieren.

Im Rahmen einer Baustellentour bereiste Verkehrsminister Winfried Hermann mit Regierungspräsident Wolfgang Reimer sowie den verkehrspolitischen Sprechern der Fraktionen Straßenbaustellen im Regierungsbezirk Stuttgart. Diese befanden sich im Landkreis Schwäbisch Hall, dem Ostalbkreis sowie den Landkreisen Heidenheim und Göppingen. Dabei wurden geplante beziehungsweise sich im Bau befindende Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 200 Millionen Euro besichtigt.

„Die Ertüchtigung, Sanierung und der partielle Ausbau der verkehrlichen Infrastruktur sind weiterhin eine große Herausforderung. Wir sanieren und modernisieren nachhaltig“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann und betonte: „Jedes Jahr setzt die Straßenbauverwaltung im Regierungsbezirk Stuttgart mehrere hundert, sehr unterschiedliche, Projekte um. Was wir heute gesehen haben, ist nur ein kleiner, beeindruckender Ausschnitt der Leistung unserer Verwaltung.“

„Mit unseren Mitarbeitern realisieren wir jedes Jahr weit über 300 Millionen Euro Investitionen in die Infrastruktur. Ich freue mich, Ihnen heute einen Teil davon zeigen zu können“, sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer und fügte hinzu: „Ohne ausreichendes Personal ist dies jedoch nicht möglich. Ich danke daher ausdrücklich unserem Verkehrsminister Winfried Hermann für seine anhaltende Bereitschaft, die Straßenbauverwaltung personell zu stärken.“

In einer straff organisierten Baustellentour wurden folgende Baumaßnahmen besichtigt.

B 14/19 Verlegung in Schwäbisch Hall (Weilertunnel)

Der Bau des Weilertunnels – offiziell „Verlegung der B 14/B 19 in Schwäbisch Hall“ – bildet den letzten noch ausstehenden Bauabschnitt für die Stadtumfahrung Schwäbisch Hall, mit deren Bau bereits 1977 begonnen wurde. Die Abschnitte außerhalb des Tunnels und dessen Anschlussbereiche wurden in den vergangenen Jahren bereits hergestellt. Die ursprüngliche Vereinbarung zwischen Schwäbisch Hall und dem Land geht auf das Jahr 1968 zurück. Damals war von einem vierspurigen Ausbau der Bundesstraße die Rede, noch ohne Tunnel. Der rund 390 Meter lange Weilertunnel verbindet die vierspurige Johanniterstraße mit der vierspurigen Stuttgarter Straße. Er beginnt auf Höhe des Hotels Hohenlohe und führt schräg gegenüber des Löwenkellers wieder auf die Bundesstraße.

Die Kosten für den Bau des Weilertunnels in Höhe von 34 Millionen Euro trägt der Bund. Gemäß Vereinbarung plant die Stadt Schwäbisch Hall die Maßnahme in enger Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Stuttgart, das die Baumaßnahme ausschreiben und abwickeln wird. Um im Frühjahr 2018 mit dem bergmännischen Tunnelbau des Weilertunnels beginnen zu können, müssen umfangreiche Vorabmaßnahmen bereits in 2017 erfolgen. Im Februar 2017 hat das Regierungspräsidium die Bautätigkeiten für den ersten Teil dieser Vorabmaßnahmen, die zur Herstellung des Baufeldes des Tunnelsüdportales dienen, eingeleitet. Der feierliche Baubeginn wird dann im Frühjahr 2018 erfolgen.

B 19 Kocherbrücke bei Gaildorf-Münster

Die Kocherbrücke bei Gaildorf-Münster im Zuge der Bundesstraße 19 wurde 1954 als so genannte Spannstahlbrücke errichtet, seither mehrmals saniert und im Jahr 1988 sogar etwas verbreitert. Untersuchungen, die das Regierungspräsidium Stuttgart 2016 vorgenommen hat, kamen zu dem Ergebnis, dass die Schäden, die die Brücke als Teil der B 19-Schwerlaststrecke erlitten hat, nicht mehr repariert werden können. Eine Sanierung der Kocherbrücke ist nicht mehr möglich. Daher wurde im Jahr 2016 mit der Planung des Brückenersatzneubaus begonnen. Die Breite der Brücke wird so ausgelegt, dass ein Radweg für beide Richtungen im Zuge des Kocher-Jagst-Radweges über das Bauwerk geführt werden kann. Die Kostenschätzung beträgt circa 3,4 Millionen Euro. Der Beginn der baulichen Umsetzung des Ersatzneubaus der Kocherbrücke Gaildorf ist für 2019 anvisiert.

B 29 Ortsumfahrung Mögglingen

Am 27. Juli 2015, also vor genau zwei Jahren, hat Verkehrsminister Hermann gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Norbert Barthle (BMVI), der auch diesmal – bei diesem Punkt der Baustellentour – dabei ist, den feierlichen Spatenstich für den Bau der Ortumfahrung Mögglingen im Zuge der B 29 vorgenommen.

Die Verkehrsentlastung der Gemeinde Mögglingen durch die Ortsumfahrung liegt zwischen 73 und 80 Prozent. Die nach dem Verkehrsgutachten 2005 für die Ortsdurchfahrt Mögglingen für das Jahr 2020 prognostizierten rund 24.000 bis 31.000 Fahrzeuge (Schwerlastverkehr 20 Prozent) reduzieren sich nach Fertigstellung der Baumaßnahme auf rund 5.000 bis 9.000 Fahrzeuge (Schwerlastverkehr 7 Prozent).

Nach Fertigstellung dieser für Mögglingen überaus wichtigen Maßnahme wird die Gemeinde zudem Möglichkeiten gewinnen für die Umgestaltung der Ortsmitte im Hinblick auf die interkommunale Gartenschau Remstal, die im Jahr 2019 stattfinden wird. Die Gesamtkosten, die vom Bund getragen werden, belaufen sich aus Gründen der Marktentwicklung auf über 100 Millionen Euro. Der Besuch auf der Baustelle dient der Unterrichtung über den Fortschritt der derzeitigen Hauptbautätigkeit.

Zudem dient der Besuch in Mögglingen auch einer Information über den geplanten Ausbau der B 29 Essingen-Aalen. Geplant ist der vierstreifige Ausbau der B 29 zwischen Essingen und Aalen. Die Kosten dafür betragen voraussichtlich circa 34,7 Millionen Euro. Im Bedarfsplan 2016 ist dieses Projekt als laufendes und fest disponiertes Projekt eingestuft. Mit Vorabmaßnahmen soll die Maßnahme noch in diesem Herbst eingeleitet werden. Mit dem ersten Bauabschnitt wird dann im Herbst 2018 begonnen.

L 1164 Anhausen/Bolheim Radweg/Fahrbahndeckenerneuerung

Seit April 2017 wird die Landesstraße 1164 zwischen Anhausen und Bolheim auf Gemarkung der Stadt Herbrechtingen saniert. Ziel ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit vor Ort. Durch die Fahrbahnverbreiterung auf 6,50 Meter wird die Sicherheit des Begegnungsverkehrs erhöht. Zudem wird eine Verbesserung der Sichtverhältnisse erreicht. Auch der Neubau des Rad- und Gehweges und die damit verbundene Trennung der Verkehrsarten sowie die Herstellung einer Querungshilfe dienen der Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist für Ende 2017 geplant.

Am Rande des Besuchs in Herbrechtingen-Bolheim soll auch über den geplanten Ausbau der B 492 Hermaringen-Brenz informiert werden. Die Maßnahme dient dem Lückenschluss zwischen der Ortsumfahrung Hermaringen und den Ortsumgehungen Brenz und Obermedlingen im Zuge der B 492. Mit dem Ausbau wird eine wichtige Verkehrsachse gestärkt und die Verkehrssicherheit erhöht. Die Ausführungsplanung für die Straße wurde im September 2016 vergeben, die Ausführungsplanung für die Landschaft wird derzeit erarbeitet. Die artenschutzrechtlich erforderliche Ausgleichsmaßnahme wurde bereits umgesetzt. Die Funktionsfähigkeit ist zwischenzeitlich gegeben. Die Baugrunduntersuchungen sind abgeschlossen. Das Baugrundgutachten ist fertiggestellt. Die Ergebnisse werden in die Planung eingearbeitet. Das Regierungspräsidium ist derzeit dabei, die erforderlichen Flächen zu erwerben. Ausschreibung und Vergabe sollen, sofern der Grunderwerb bis dahin abgeschlossen sein wird, im Herbst/Winter 2017 erfolgen.

L 1221 Steinenkircher Steige

Nach einer Bauzeit von rund acht Monaten wurde am 25. November 2016 die Steinenkircher Steige, ein Teilstück der Landesstraße 1221 zwischen Geislingen-Eybach und Böhmenkirch-Steinenkirch, wieder für den Verkehr freigegeben. Das Land investierte dafür den ungewöhnlich hohen Betrag von circa 5,8 Millionen Euro. Neben dem kompletten Asphaltaufbau wurde insbesondere auf der Talseite das nicht standfeste Material zum Schutz vor Folgeschäden abgetragen. Zudem ist vorgesehen, dass auf der Bergseite 2018/2019 noch Hangsicherungsmaßnahmen vorgenommen werden. 

Es gibt in den Landkreisen Esslingen und Göppingen drei Steigen im Zuge von Bundesstraßen und elf Steigen im Zuge von Landesstraßen. Bisher wurden davon lediglich zwei Steigen im Zuge von Landesstraßen und ein Teilstück einer Bundesstraßensteige grundhaft saniert. Bei dem kurzen Halt der Baustellentour am Rande von Böhmenkirch ging es demnach um die Frage, wie – auch angesichts der permanenten Gefahr von Steinschlägen und Felsstürzen – hier weiter vorgegangen werden kann. 

L 1214 Bezgenriet-Bad Boll Fahrbahndeckenerneuerung

Das Regierungspräsidium Stuttgart führt vom 11. bis 29. Juli 2017 eine Belagssanierung an der Landesstraße 1214 zwischen Bezgenriet und Bad Boll im Landkreis Göppingen durch. Auf dem etwa 2,2 Kilometer langen Streckenabschnitt investiert das Land rund 1,5 Millionen Euro. Die L 1214 wurde vom Verkehrsministerium als Forschungsprojekt (SmartSite) ausgewählt, bei dem die gesamte Abwicklung der Baumaßnahme vom Herstellungsprozess Asphalt bis zum Einbau elektronisch gesteuert und überwacht werden. Von diesem Muster für eine intelligente Bauprozesssteuerung sollte zum Abschluss der Tour ein Eindruck vermittelt werden.Ausgespart wurden bei dieser Tour die im Bau befindlichen Ortsumgehungen Heuchlingen (bei Gerstetten, Landkreis Heidenheim) und Bargau (Ostalbkreis). Diese Maßnahmen stehen kurz vor dem Abschluss. Die Ortsumfahrung Heuchlingen wird am 4. Oktober und die Ortsumfahrung Bargau am 2. November feierlich für den Verkehr freigegeben.

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