Verkehrsminister Winfried Hermann hat die Ortsumfahrung Heuchlingen feierlich für den Verkehr freigegeben. Der Verkehrslärm wird dadurch mehr als halbiert und die Lebensqualität für die Anwohner nimmt zu.
„Mit dem Bau der Ortsumfahrung Heuchlingen wird eine gefährliche und die Anwohnerinnen und Anwohner stark belastende Ortsdurchfahrt umfahren. Innerorts kann durch die neue Umfahrung der Verkehr deutlich reduziert und so eine neue Lebensqualität ermöglicht werden. Der Verkehrslärm wird durch die Ortsumfahrung mehr als halbiert. Weniger Autos bedeuten zudem weniger Abgase. Auch dies ist ein Plus an Lebensqualität für die Anwohnerinnen und Anwohner“, so Verkehrsminister Winfried Herman bei der Eröffnung der Ortsumfahrung Heuchlingen im Zuge der Landstraße L 1164. Die feierliche Verkehrsfreigabe des rund 2,8 Millionen Euro teuren Projekts erfolgte gemeinsam mit Regierungspräsident Wolfgang Reimer, Gerstettens Bürgermeister Roland Polaschek, Landrat Thomas Reinhardt und Heuchlingens Ortsvorsteher Frank Schied.
Mit der Ortsumfahrung wird der Raum Heuchlingen-Dettingen besser erschlossen und gleichzeitig der Ortskern deutlich entlastet. Prognosen weisen eine erhebliche Entlastung für den Verkehr im Ortskern von Heuchlingen aus: die Lärmreduzierung wurde für die Obere Dorfstraße in Heuchlingen mit circa 75 Prozent und für die Dettinger Straße mit 50 Prozent prognostiziert. Auslöser der Planung für die Ortsumfahrung Heuchlingen waren seinerzeit zahlreiche, zum Teil schwere Unfälle mit Personen- und Sachschaden.
Regierungspräsident Wolfang Reimer ist mit dem Projekt zufrieden: „Die Ortsumgehung Heuchlingen verknüpft die bereits vorhandene Ortsdurchfahrt Dettingen mit Gerstetten und ist eine angemessene und leistungsfähige Straßenverbindung für Gerstetten als Zentralort. Die Ortsdurchfahrt Heuchlingen wird mit der Verbindung künftig spürbar entlastet werden.“
Land trägt die gesamten Kosten in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro
Insgesamt wurden rund 2,5 Kilometer Straße (inklusive Nebenstrecken) hergestellt. Die gesamten Kosten von rund 2,8 Millionen Euro werden vom Land getragen.
Die Landesstraße 1164 verbindet das Filstal über die Albhochfläche mit dem Brenztal. Sie stellt eine für den ländlichen Raum wichtige Ost-West-Verbindung zwischen Geislingen und Heidenheim dar. Auf dem Gemeindegebiet von Gerstetten wurden die Umfahrungen Heuchstetten und Dettingen bereits realisiert. Lediglich in Heuchlingen mit seiner engen und im östlichen Teil sehr kurvigen Ortsdurchfahrt fehlte noch die Ortsumfahrung.
Erste Überlegungen für die Umgehungen Heuchlingen und Dettingen reichen bis in die 60er Jahre zurück. Aus Gründen der Finanzierung wurden Abschnitte gebildet und die Umgehung Dettingen bereits 1978 realisiert. Die Aufnahme der Ortsumgehung Heuchlingen in den vordringlichen Bedarf des Generalverkehrswegeplans von Baden-Württemberg erfolgte dann 1995. Mit Erstellung des Maßnahmenplans im Jahr 2012 wurde das Projekt so priorisiert, dass bauliche Maßnahmen eingeleitet werden konnten.
Ziel der neuen Ortsumfahrung ist insbesondere, die Ortsdurchfahrt von Lärm und Emissionen zu entlasten, die Aufenthaltsqualität der Bewohner von Heuchlingen zu verbessern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Neben diesen Kriterien gaben auch die ökologische Verträglichkeit, der hohe Anteil des verlagerungsfähigen Verkehrs sowie die verhältnismäßig geringen Kosten den Ausschlag, weshalb das Landesstraßenprojekt realisiert werden konnte. Die im Nordwesten verlaufende Neubautrasse schließt die bestehende Ortsdurchfahrt von Heuchlingen im Westen durch eine plangleiche Einmündung an. Im Osten wird künftig ein Kreisverkehr die neue Ortsumfahrung Heuchligen mit der Umfahrung von Dettingen sowie den Ortskernen von Heuchlingen und Dettingen verknüpfen. Eine optimale Einbindung der Straße in die Landschaft wird durch Neupflanzungen und mit Sondersaatgutmischungen geschaffen.
Als ökologischer Ausgleich wurde bereits 2015 in einer CEF-Maßnahme („Continuous ecological functionality measures“, also Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der ökologischen Funktion) ein Lebensraum zum Brüten für Feldlerchen angelegt. Außerdem wurden Streuobstbäume ergänzt, nicht mehr benötigte Straßenflächen rekultiviert, sowie Acker- in Grünlandflächen umgewandelt.