In allen Landesteilen besteht großes Interesse am Bau von Radschnellverbindungen. Für 29 mögliche Strecken haben 13 Landkreise und Regionalverbände ihr Interesse angemeldet. Zur Förderung der Machbarkeitsstudien stellt das Verkehrsministerium rund 1,2 Millionen Euro bereit.
In allen Landesteilen besteht großes Interesse am Bau von Radschnellverbindungen. Auf wichtigen Pendlerachsen könnte damit ein Teil des Auto-Verkehrs auf das umwelt- und klimafreundliche Fahrrad verlagert werden. Zudem könnte die Situation auf überlasteten Zugverbindungen entschärft werden. „Charakteristisch für Radschnellwege ist, dass auch das Kreuzen anderer Verkehrswege schnell geht – durch Brücken, Tunnel oder durch Vorrang für Radfahrer. Radschnellwege sind auf viele Radlerinnen und Radler ausgelegt und daher breiter (4 bis 6 Meter). Radschnellverbindungen ersetzen nicht ein feingliedriges Radverkehrsnetz, aber für Strecken mit vielen Pendlern sind sie das Mittel der Wahl“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. Für 29 mögliche Strecken haben 13 Landkreise und Regionalverbände ihr Interesse angemeldet.
1,2 Millionen Euro zur Förderung von Machbarkeitsstudien für 29 Projekte
„Mit den vom Landtag bewilligten Mitteln können wir einen wichtigen Beitrag leisten, um Potentiale und Realisierbarkeit nicht nur in den Ballungsräumen zu klären“, ergänzte der Verkehrsminister. Zur Förderung der Machbarkeitsstudien stellt das Verkehrsministerium rund 1,2 Millionen Euro bereit. Das Land bezuschusst die Studien für Radschnellverbindungen zu 80 Prozent.
Die ersten vier Untersuchungen im Auftrag des Regionalverbands Südlicher Oberrhein im Raum Freiburg und Raum Offenburg wurden bereits bewilligt. Ob alle 29 oder sogar noch weitere Machbarkeitsstudien gefördert werden können, wird nach Vorlage der weiteren Förderanträge durch die Regierungspräsidien geprüft werden. Wichtig ist, dass es sich bei den Strecken um potenziell wichtige Verbindungen handelt, bei denen viel Radverkehr zu erwarten ist. Auch müssen gewisse Standards für die Machbarkeitsstudien eingehalten werden.
Für die Planung und den Bau von Radschnellverbindungen hat der Landtag im Haushalt 3 Millionen Euro für 2017 bereitgestellt. Noch in diesem Jahr plant auch der Bund, den Ländern zur Förderung von Radschnellverbindungen jährlich 25 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
Parallel zur Förderung der Machbarkeitsstudien wird daher vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg aktuell eine landesweite Potenzialanalyse zu Radschnellverbindungen durchgeführt. Damit werden die wichtigsten Radschnellverbindungen identifiziert sowie Qualitätsstandards ausgearbeitet. Minister Hermann erläuterte: „Mit der landesweiten Potenzialanalyse und den Machbarkeitsstudien möchten wir die Planungen zu Radschnellverbindungen zügig vorantreiben, damit wir anschließend auch schnell in die Umsetzung kommen, um von den Bundesmitteln zu profitieren.“
Radschnellverbindungen
Im Koalitionsvertrag erkennt die Landesregierung die große Bedeutung von Radschnellverbindungen insbesondere vor dem Hintergrund der rasanten Verbreitung von Pedelecs und E-Bikes an. Auch in der RadSTRATEGIE Baden-Württemberg ist das Thema Radschnellwege als wichtiger Baustein zur künftigen Ausrichtung der Radverkehrsinfrastruktur verankert. Es ist dort unter anderem das Ziel enthalten, dass bis 2025 zehn Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg realisiert werden.