Die Güterverkehrsstelle Ottenhöfen nordöstlich von Oberkirch im Ortenaukreis bleibt in Betrieb. Die DB Cargo AG, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG, hat angekündigt, Ottenhöfen unter neuen Rahmenbedingungen weiter zu bedienen. Die baden-württembergische Landesregierung und der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.v. (ISTE) begrüßten diese Entscheidung.
Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Durch die gemeinsamen Anstrengungen des ISTE und des Verkehrsministeriums wurde ein konstruktiver und lösungsorientierter Dialog angestoßen. Die Ankündigung, dass die Güterverkehrsstelle Ottenhöfen weiterhin durch die DB Cargo bedient wird – vorausgesetzt es kommt zu einer deutlichen Steigerung des Transportvolumens und einer Planmäßigkeit der Verkehre – ist eine für alle Seiten gangbare Lösung.“
ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger äußerte sich zufrieden, dass die Güterverkehrsstelle Ottenhöfen weiter von der DB bedient wird, sagte aber zugleich: „Es ist erfreulich, dass DB Cargo mit uns zusammen alternative Lösungen gefunden hat, um die Güterverladestelle in Ottenhöfen weiterhin bedienen zu können. So kann nicht zuletzt der Schotter für den Bau der Rheintalbahn aus dem Schwarzwald kommen. Das ist klimapolitisch richtig, sichert Arbeitsplätze und entspricht der Auffassung von Land, Kommune und Bevölkerung. Hier ist der Schienengüterverkehr aber auch auf die Unterstützung der Politik angewiesen. Noch immer wird in Deutschland verstärkt auf den Verkehrsträger Straße gesetzt.“
Medienberichten vom Mai dieses Jahres zufolge will DB Cargo in Baden-Württemberg bei unwirtschaftlichen Güterverkehrsstellen die Bedienung einstellen. Auch bei der Güterverkehrsstelle Ottenhöfen war zunächst eine Einstellung der Bedienung vorgesehen. Davon war der Gleisschotterproduzent Wilhelm Bohnert GmbH & Co. KG mit DB Zulassung in Baden-Württemberg betroffen. Aufgrund der anstehenden Baumaßnahmen im Südwesten (Ausbau der Rheintalbahn auf vier Gleise, Stuttgart 21 und Ausbau der Südbahn) und des damit benötigten Gleisschotters, war diese Maßnahme aus Sicht des Verkehrsministeriums und des ISTE nicht nachvollziehbar. Minister Hermann hat sich daraufhin vehement für eine Weiterbedienung der Güterverkehrsstellen eingesetzt.
Ein Gespräch zwischen den Beteiligten Ende Mai ergab schließlich, dass die Güterverkehrsstelle Ottenhöfen von der „Streichliste“ entfernt wurde. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass eine deutliche Steigerung des Transportvolumens und damit eine höhere Wirtschaftlichkeit und Planmäßigkeit der Verkehre erreicht werden. Das weitere Vorgehen sowie konkrete Maßnahmen sollen im Rahmen von Workshops zwischen den Beteiligten erarbeitet werden.