Im regionalen Schienenverkehr in Baden-Württemberg soll die Pünktlichkeit der Züge verbessert und die Sicherheit der Fahrgäste wie des Personals erhöht werden. Dies sind wesentliche Vereinbarungen in einem Eckpunktepapier, auf das sich Vertreter von DB Regio, der Bahnmitarbeiter sowie der Bahnunternehmen Abellio und Go Ahead bei einem Spitzentreffen im Verkehrsministerium in Stuttgart verständigten.
Weiterer Anlass des Gesprächs war der 2019 bevorstehende Betreiberwechsel in den drei Losen des sogenannten Stuttgarter Netzes (Netz 1) im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Hierbei sollen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DB akzeptable berufliche Perspektiven eröffnet werden.
Die künftigen Bahnbetreiber Abellio und Go Ahead wollen mit DB Regio bei der Ausbildung des Personals eng zusammenarbeiten und den DB-Beschäftigten vorrangig Arbeitsverträge anbieten. Die Deutsche Bahn ihrerseits will ihrem Personal Möglichkeiten einer ortsnahen Weiterbeschäftigung anbieten.
Das Verkehrsministerium wird kurzfristig in Zusammenarbeit mit DB Regio die Möglichkeit prüfen, die Zugbegleitquote zu erhöhen und den Einsatz von Sicherheitspersonal in den Tagesrandzeiten und auf auffälligen Strecken zu verstärken. In den neuen SPNV-Verträgen hat das Land für fast alle Züge eine Zubegleitung vorgeschrieben.
Die DB sicherte ihrerseits dem Verkehrsministerium zu, monatliche Pünktlichkeitsberichte vorzulegen und diese auf ihrer Homepage öffentlich zugänglich zu machen.
Das Verkehrsministerium verpflichtete sich in dem Treffen dazu, künftig einmal pro Jahr zu einem Spitzengespräch unter Beteiligung der Betriebsratsvorsitzenden und der Geschäftsführungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen einzuladen, damit sich alle Beteiligten über den Verfahrensstand des Betreiberwechsels austauschen können.
Eckpunktepapier zum Betreiberwechsel im Netz 1 (PDF)
Betrieb des Stauttgarter Netzes
Die zur niederländischen Abellio-Gruppe gehörende Abellio Rail Südwest GmbH wird künftig das Los 1 und die Go Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH, eine deutsche Tochter des britischen Unternehmens Go-Ahead, die Lose 2 und 3 des Stuttgarter Netzes betreiben. Der bisherige SPNV-Betreiber DB Regio war wegen der Nichteinhaltung von Mindestkriterien vom Vergabeverfahren im Netz 1 ausgeschlossen worden. Die neuen Verkehrsverträge auf den durch die Landeshauptstadt führenden regionalen Bahnstrecken (Stuttgarter Netz – ohne S-Bahn) haben eine Laufzeit von 13 Jahren.