Verkehr

Fußverkehrs-Check in Ludwigsburg

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Eine Mutter geht mit einem Kinderwagen über einen Zebrastreifen.

Verkehrsminister Winfried Hermann hat in Ludwigsburg an der zweiten Begehung im Rahmen der Fußverkehrs-Checks teilgenommen und den Abschlussbericht der ersten Runde 2015 vorgestellt. Als partizipatives Instrument stellt der Fußverkehrs-Check eine Maßnahme dar, um den Fußverkehr in Städten zu fördern.

„Jeder Zweite in Baden-Württemberger möchte dringend, dass Verkehrspolitik alltägliche Wege zu Fuß im Straßenverkehr erleichtert. Tatsächlich fühlt man sich als Fußgänger heute oft als Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse“, sagte Hermann. Im Gepäck hatte der Minister die gesammelten Erfahrungen aus der ersten Runde der Fußverkehrs-Checks 2015: „Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr Sicherheit beim Überqueren von Straßen, weniger falsch parkende Autos, instandgesetzte Wege und Plätze sowie das Barrieren für Rollstühle und Kinderwagen entfernt werden. Die Probleme für den Fußverkehr waren dabei sowohl in den Großstädten als auch in kleinen Gemeinden immer wieder dieselben.“

Hermann: Fußgänger keine Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Werner Spec, mehreren Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Interessengruppen nahm Minister Hermann an der Stadtbegehung teil. „Gerade beim Zufußgehen kennen sich die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Umfeld meistens viel besser aus als jede Verkehrsplanerin oder jeder Verkehrspolitiker. Daher haben wir mit den Fußverkehrs-Checks als erste landesweite Maßnahme zur Förderung des Fußverkehrs ein sehr partizipatives Instrument gewählt“, so Hermann. 

Durch den Dialog zwischen den verschiedenen Beteiligten kann im Rahmen der Fußverkehrs-Checks eine starke Sensibilisierung der Teilnehmenden für die Belange des Fußverkehrs erreicht werden. Im Ergebnis der Fußverkehrs-Checks 2015 wurden in den 15 teilnehmenden Städten und Gemeinden mehr als 300 konkrete Maßnahmenvorschläge erarbeitet. „Für uns als Land gibt der Abschlussbericht wertvolle Impulse für unsere künftige Arbeit in der Fußverkehrsförderung. Beispielsweise möchten wir dem Zebrastreifen wieder mehr Bedeutung als sichere und attraktive Querung für Fußgängerinnen und Fußgänger geben“, erläuterte der Minister. Neben dem Bericht zu den Fußverkehrs-Checks 2015 wurde zudem ein Leitfaden präsentiert, der Kommunen und anderen interessierten Akteuren vielfältige und praxisorientierte Hinweise gibt, wie Fußverkehrs-Checks eigenständig durchgeführt werden können. 

Oberbürgermeister Spec freute sich, dass die Stadt Ludwigsburg mit der Bewerbung um die Fußverkehrs-Checks Erfolg hatte: „Ludwigsburg hat das Ziel, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten und auch das Zufußgehen für alle Altersschichten und Nutzergruppen attraktiver zu machen. Mit den Fußverkehrs-Checks möchten wir einen Startpunkt setzen, um den Fußverkehr in der Stadt stärker zu fördern.“ Die etwa zwei Kilometer lange Begehung führte durch die Ludwigsburger Weststadt. Auf der Route mit sieben Stationen standen die Verbindung der westlichen Gewerbegebiete und der angrenzenden Wohngebiete mit dem Bahnhof sowie Querungen für Fußgänger im Vordergrund. Insbesondere die Verkehrsführung am westlichen Bahnhofsvorplatz und verschiedene Querungssituationen in der Weststadt wurden erörtert. Ein weiteres Themenfeld war die Straßenraumaufteilung und damit einhergehend Fragen zu Gehwegbreite und Nutzung des Seitenraums durch Fußgänger und Radfahrer. „Zum Abschluss der Begehung motivierte Minister Hermann die Stadt an der Fußverkehrsförderung festzuhalten: „Ich wünsche der Stadt, dass sie auch nach Abschluss der Fußverkehrs-Checks die Impulse aus den Begehungen und Workshops aufgreift und den Fußverkehr dauerhaft fördert. Das Land wird die Städte und Gemeinden dabei gerne unterstützen.“

Fußverkehrs-Checks

Nach der erfolgreichen Durchführung der Fußverkehrs-Checks im Jahr 2015 läuft die landesweite Maßnahme derzeit in zweiter Runde. Zwei Begehungen, eingerahmt von einem Auftakt- und einem Abschlussworkshop, gehören zu einem Fußverkehrs-Check, den das Land ausgewählten Kommunen als Maßnahme zur Förderung des Fußverkehrs anbietet. Damit möchte das Verkehrsministerium das Bewusstsein für den Fußverkehr schärfen und die Kommunen dabei unterstützen, sichere und attraktive Fußwege zu schaffen und die Fußverkehrsförderung auf kommunaler Ebene zu stärken.

Um die Teilnahme an den Fußverkehrs-Checks 2016 hatten sich mehr als 30 Kommunen beworben. Acht von ihnen, darunter auch Ludwigsburg sind von einer Fachjury ausgewählt worden. Aktuell finden in den acht ausgewählten Kommunen die Begehungen statt, im Anschluss folgen die kommunalen Abschluss-Workshops. Die Ergebnisse des Gesamtprojekts werden im Frühjahr 2016 vorgestellt.

Ministerium für Verkehr: Fußverkehrs-Checks für Baden-Württemberg

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