Mit dem Ausbau und der damit verbundenen Verlegung der Landesstraße L 288 bei Esenhausen im Landkreis Ravensburg wird die Verbindung zwischen Ostrach am südlichen Rand des Landkreises Sigmaringen und Ravensburg hergestellt. Heute nahmen neben Verkehrsminister Winfried Hermann, Regierungspräsident Klaus Tappeser sowie die Bürgermeisterin der Gemeinde Wilhelmsdorf, Sandra Flucht am feierlichen Spatenstich teil.
„Mit dem Ausbau der L 288 leistet das Land einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit, zur Verbesserung des Verkehrsflusses und zur Verringerung der Abgas- und Lärmimmissionen im Ortskern von Esenhausen. Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur für den ländlichen Raum sind nicht nur im Hinblick auf nachhaltige Mobilität, sondern vor allem für die Menschen hier im ländlichen Raum notwendig und wichtig “, so Hermann anlässlich des Baubeginns in Esenhausen.
Die aktuellen Verkehrsverhältnisse der L 288 bei Esenhausen sind durch unübersichtliche Linienführung, erhebliche Steigungen von bis zu 15 Prozent, schlechte Sichtverhältnisse und eine Fahrbahnbreite von nur 5 bis 5,50 Meter geprägt. Die enge, kurvige und steile Ortsdurchfahrt von Esenhausen ist eine erhebliche Gefahrenstelle. Die Verkehrsbelastung in Verbindung mit dem Schwerlastverkehr führt häufig zu kritischen Situationen für Fußgänger und Schulkinder. Die Strecke hat auf beiden Seiten keine Gehwege.
Durch die Beseitigung der Steilstrecken und der unübersichtlichen Kurven, insbesondere in Esenhausen kann die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer wesentlich verbessert werden. Parallel wird durch die damit verbundene Verlegung der L288 die Verkehrsbelastung im Ortskern bedeutend verringert. „Fußgänger und Radfahrer, insbesondere aber die Schulkinder können sich dann endlich sicher im Ortskern bewegen,“ so Minister Winfried Hermann.
Die Maßnahme startet 2016 mit dem Bau einer Brücke über den Hangenbachtobel. Im Laufe des nächsten Jahres sollen dann die Straßenbauarbeiten beginnen. Die Bauzeit beträgt rund 2 ¼ Jahre, so dass mit der Fertigstellung des Vorhabens und der Verkehrsfreigabe im Herbst 2018 gerechnet wird.
Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 6,5 Millionen Euro. Von den Gesamtkosten entfallen auf die Baukosten rund 5,7 Millionen Euro, auf den Grunderwerb rund 0,8 Millionen Euro. Der Kostenanteil für das Land Baden-Württemberg beträgt rund 6,4 Millionen Euro, der Kostenanteil der Gemeinde rund 0,1 Millionen Euro.
Ausbau und die Verlegung der L 288
Die Länge des Vorhabens beträgt circa 3,6 Kilometer. Es beginnt als Ausbau der bestehenden Straße circa 600 Meter nördlich vor der Einmündung der L 289 aus Wilhelmsdorf und verläuft durch die Orte Lengenweiler und Esenhausen. Ab Esenhausen wird im weiteren Verlauf die Linienführung der K 7971 nach Danketsweiler übernommen. Die Neubaustrecke schwenkt dann circa 250 Meter nach dem Ortsende von Esenhausen talabwärts nach Süden über den Hangenbach weiter zur bestehenden L 288 – sie hat eine Länge von 700 Meter. Das Bauende liegt circa 150 Meter vor der Einmündung der L 201b bei Ringenhausen. Größtes Bauwerk ist eine neue Stahlverbundbrücke, die mit ihrer Länge von knapp 30 Meter den Hangenbachtobel überspannt. Die Brücke wird stützenfrei über den Tobel geführt, um Eingriffe in das Gewässer und den angrenzenden Uferbereich zu vermeiden.
Teile des naturschutzrechtlichen Ausgleichs für die Ortsumgehung erfolgten bereits über vorgezogene Artenschutzmaßnahmen, welche im Herbst 2014 ausgeführt wurden. Die Umsetzung der weiteren Ausgleichsmaßnahmen sowie Restarbeiten sind dann im Jahr 2019 vorgesehen.