Ab Ende Oktober informieren digitale Wechselverkehrszeichen an drei grenzüberschreitenden Rheinfähren bereits an den Zufahrtsstraßen zu den Fähren über Betrieb, Störungen und Wartezeiten Gleichzeitig stehen die Informationen in Echtzeit online zur Verfügung und es werden Alternativrouten vorgeschlagen. Das System kann frühzeitig auf Störungen aufmerksam machen und unnötige Umwege verhindern.
Verkehrsminister Winfried Hermann besuchte zusammen mit dem Vize-Präsidenten des Département Bas-Rhin und Präsidenten des Europäischen Verbunds für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) Eurodistrikt PAMINA, Rémi Bertrand, das deutsch-französische Vorhaben „Grenzüberschreitendes Informations- und Verkehrsleitsystem für die drei Rheinfähren“ die Fähranlegestelle Plittersdorf. Dort konnte bereits das erste digitale Informationsschild besichtigt werden. „Es freut mich im Rahmen meiner Sommertour auch ein Projekt zu besuchen, dass die Mobilität über die Landesgrenzen hinaus verbessert“, betonte Verkehrsminister Winfried Hermann und sagte weiter: „Sowohl tägliche Pendlerinnen und Pendler als auch der Freizeitverkehr werden vom neuen System profitieren, da es frühzeitig auf Störungen aufmerksam macht und damit unnötige Umwege vermieden werden können“.
Das INTERREG V A Projekt für ein Informations- und Verkehrsleitsystem für den Fährbetrieb wird voraussichtlich Ende Oktober fertiggestellt sein. Dann werden die NutzerInnen der drei grenzüberschreitenden Rheinfähren an der Fähranlegestelle und insbesondere bereits an den Zufahrtsstraßen zu den Fähren durch digitale Wechselverkehrszeichen über Betrieb, Störungen und Wartezeiten informiert. Gleichzeitig stehen die Informationen in Echtzeit online zur Verfügung und es werden Alternativrouten vorgeschlagen. Regelmäßige NutzerInnen können sich zudem für ein SMS-Warnsystem anmelden, das sie über Störungen im Fährbetrieb rechtzeitig informiert.
Große Erleichterung für Berufspendler und attraktiveres Angebot für Touristen
Das Projekt wird vom Département Bas-Rhin getragen und wird gemeinsam mit dem Ortenaukreis, dem Landkreis Rastatt, der Stadt Rastatt, der Gemeinde Rheinmünster und mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg umgesetzt. Die Hälfte der Projektkosten werden von INTERREG V A Oberrhein übernommen. Rémi Bertrand, der die Anwesenden sowohl in seiner Funktion als Vize-Präsident des Département Bas-Rhin als auch als Präsident des Eurodistrikt PAMINA begrüßte, freute sich, dass das Projekt so schnell voranschreite und eine konkrete Verbesserung für den Alltag der Bewohner des PAMINA-Raums bedeute. Denn diese sollten stets im Zentrum grenzüberschreitender Projekte stehen.
„Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit muss es den Bürgern ermöglichen, sich besser gegenseitig kennen zu lernen und die wirtschaftlichen, touristischen, wissenschaftlichen und natürlich ökologischen Kulturschätze des Oberrheins zu erleben und zu nutzen. Mobilität bedeutet deshalb auch Raumplanung, die sich auf beiden Seiten des Rheins ergänzen muss.“, so Bertrand. Das Rheinfährenprojekt, aber auch die Wiedereröffnung der Brücke zwischen Gambsheim und Rheinau am vergangenen Freitag zeigten zudem, wie hoch die Symbolkraft solcher verbindenden Projekte gerade in Zeiten sei, in denen der europäische Gedanke bedroht werde. Vor allem im Zusammenhang mit verbesserten grenzüberschreitenden Radverbindungen spielt das Informationssystem eine entscheidende Rolle, da der Unsicherheitsfaktor Rheinüberquerung für Radfahrerende beseitigt wird. Auch Touristen, die einen hohen Anteil der FährnutzerInnen ausmachen, erhalten so ein attraktives Angebot. Rémi Bertrand würdigte außerdem die gute Zusammenarbeit der Projektpartner.
Digitale Mobilität auch grenzüberschreitend ein Ziel
Verkehrsminister Hermann lobte in seiner Ansprache den Pilotcharakter des Rheinfährenprojekts. Dieses zeige, dass gerade grenzüberschreitend neue Chancen von Digitalisierung und multimodaler Mobilitätsangebote genutzt werden könnten und sollten. Damit werde die grenzüberschreitende Kooperation am Oberrhein ihrer Vorbildfunktion gerecht und demonstriere, wie die Akteure vor Ort, wie der Eurodistrikt PAMINA, die verkehrspolitischen Ziele des Landes mit Leben füllen könnten. Er betonte zudem die besondere Bedeutung der Zusammenarbeit mit den französischen Nachbarn in der Landespolitik Baden-Württemberg.