Innerhalb von zehn Jahren werden alle Autobahnabschnitte, die anfällig für Hitzeschäden sind, ausgetauscht. Dafür wurden Kosten in Höhe von circa 300 Millionen Euro veranschlagt. Bis dahin sind auf den betroffenen Strecken temporäre Geschwindigkeitsbeschränkungen nach wie vor erforderlich.
„In Baden-Württemberg gab es 2015 drei Blow-Ups, im Jahr 2013 verunglückte in Bayern ein Motorradfahrer deshalb sogar tödlich“, erläuterte Verkehrsminister Winfried Hermann an der A 5 bei Karlsruhe. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen soll bis voraussichtlich Anfang Dezember 2016 im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe die Fahrbahndecke der A 5 in Fahrtrichtung Basel auf einer Länge von rund 3.600 Metern erneuert werden. Darin enthalten sind drei Brückenerneuerungen. An dieser Stelle war 2015 die Fahrbahn nach mehreren Tagen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius aufgeplatzt.
Durch die geplanten Baumaßnahmen sollen die Gefahr sogenannter „Blow-Ups“ – das plötzliche Aufplatzen von Beton-Fahrbahnen durch starke Hitzeeinstrahlung – erheblich reduziert werden. Auf der zu sanierenden Strecke kam es im Sommer 2015 im Bereich des Standstreifens zu einem solchen Aufplatzen der Fahrbahn. „In Baden-Württemberg sind nach ersten Schätzungen über 270 Kilometer Richtungsfahrbahn betroffen“, erklärte der Minister. Auf den Regierungsbezirk Stuttgart entfallen dabei circa 172 Kilometer und auf den Regierungsbezirk Karlsruhe rund 98 Kilometer.
„Innerhalb von zehn Jahren werden alle Autobahnabschnitte, die anfällig für Hitzeschäden sind, ausgetauscht. Dafür wurden Kosten in Höhe von circa 300 Millionen Euro veranschlagt“, so Verkehrsminister Hermann. Bis dahin sind auf den betroffenen Strecken temporäre Geschwindigkeitsbeschränkungen nach wie vor erforderlich.
„Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sind dringend geboten, um auch in Zukunft den Verkehr auf leistungsfähigen und sicheren Straßen bewältigen zu können. Hierzu leistet diese Baumaßnahme auf der A 5 einen Beitrag. Erste Blow-Up gefährdete Strecken im Regierungsbezirk Karlsruhe wurden bereits erneuert. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die restlichen von dieser Problematik betroffenen Abschnitte in den kommenden Jahren zu ersetzen, um auch im Hinblick auf diese Blow-Up-Gefahr die Verkehrssicherheit zu verbessern“, betonte Regierungspräsidentin Nicolette Kressl.
Zusätzlich zur Erneuerung der Fahrbahn werden die auf der Strecke vorhandenen Brückenbauwerke jeweils halbseitig auf der Richtungsfahrbahn Basel abgebrochen und neu errichtet. Im Bereich der Bauwerke Saalbach und Industriestraße müssen hierfür baubedingt die Lärmschutzwände abgebaut und wieder neu aufgebaut werden. Die Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, davon entfallen circa 1,7 Millionen Euro auf die drei Brückenbauwerke.
Weitere Informationen
Die neuen Betondecken mit einem Maß von fünf auf vier Meter können diese Kräfte besser in die umgebenden Fugen ableiten und sind mit einer dickeren Stärke von circa 27 bis 30 Zentimetern ausgeführt. Die Anzahl und Form der Anker- und Dübelstäbe, die die Betonplatten unterhalb der obligatorischen Längs- und Querfugen miteinander verbinden, wurde optimiert und sorgen dadurch für die notwendige Flexibilität zur Ausdehnung der angrenzenden Betonplatten. Die verwendete Waschbetonoberfläche führt zudem zu einer Lärmminderung von bis zu zwei Dezibel gegenüber der bisherigen Betondecke.