Während wegen der Streckensperrung auf der Rheintalbahn zwischen Rastatt und Baden-Baden im Personenverkehr mit dem Schienenersatzverkehr eine Lösung gefunden wurde, ist die Lage im Güterverkehr deutlich schwieriger: Die DB Netz AG bietet ihren Kunden Ausweichstrecken südlich von Stuttgart an.
Die Streckensperrung auf der Rheintalbahn zwischen Rastatt und Baden-Baden hat auch Auswirkungen im schwäbischen Raum. Während im Personenverkehr mit dem Schienenersatzverkehr eine Lösung gefunden wurde, ist die Lage im Güterverkehr deutlich schwieriger: Die DB Netz AG bietet ihren Kunden Ausweichstrecken südlich von Stuttgart an. Eine der Umleitungsstrecken führt über die Neckar-Alb-Bahn von Plochingen über Reutlingen und Tübingen nach Horb auf die Gäubahn-Trasse nach Singen. Um Kapazitäten für den Güterverkehr zu schaffen, hat das Land der DB Netz AG eine zeitlich eng begrenzte Ausdünnung des Regionalverkehrs auf diesen Strecken angeboten, wenn dafür entsprechende Busersatzverkehre eingerichtet werden. Die Anwohnergemeinden an der betroffenen Strecke wurden am Freitag bei einem runden Tisch im Verkehrsministerium in Stuttgart über die Pläne unterrichtet.
Kommunen entlang der Ausweichstrecken werden aus erster Hand informiert
„Wir wollen, dass die Betroffenen Informationen aus erster Hand bekommen und damit auch um Verständnis für die schwierige Situation des Güterverkehrs und der DB werben“, sagte der Amtschef des Ministeriums, Uwe Lahl. Bis zur Wiederherstellung der Trasse zwischen Rastatt und Baden-Baden werden auf den genannten Strecken in der Nacht Lärmbeeinträchtigungen für die Anlieger durch ein erhöhtes Güterzugaufkommen die Folge sein. Lahl wies in dem Gespräch daraufhin, dass das Verkehrsministerium in diesem Punkt kein Mitspracherecht habe, der DB Netz AG stehe die entsprechende Trassenzuweisung zu. Anders sieht es in den Zeiträumen aus, in denen der Regionalverkehr auf diesen Strecken verkehrt. Die Anfrage der Bahn, ob das Land bereit wäre, den Regionalverkehr auf diesen Strecken etwas auszudünnen, hat das Verkehrsministerium geprüft. Die dadurch entstehenden Kapazitäten sollen genutzt werden, um einen Teil der Güterzüge umzuleiten.
„Wir sind bereit, der DB Netz in diesem Punkt in gewissen Grenzen entgegenzukommen. Wir beweisen damit, dass das erklärte politische Ziel der Landesregierung, mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen, kein bloßes Lippenbekenntnis ist“, betonte der Amtschef des Verkehrsministeriums.
Die Gespräche mit den Verantwortlichen der Deutschen Bahn und des Tochterunternehmens DB Netz seien sehr konstruktiv verlaufen. Begünstigt wurde das Entgegenkommen des Landes durch die Ferienzeit, in der die Nachfrage im Schienenpersonennahverkehr deutlich geringer ist. Lahl betonte: „Klar ist aber, dass in der Hauptverkehrszeit der Regionalverkehr nicht beeinträchtigt werden darf.“ Zwischen 6 und 9 Uhr sowie 15 Uhr und 19 Uhr gibt es daher keine Zugausfälle.
Außerhalb dieser Zeiten werde die DB für Schienenersatzverkehr sorgen, sicherte der Konzernbevollmächtigte der DB, Sven Hantel zu. Er betonte zudem: „Wir bitten Fahrgäste und Anwohner um Entschuldigung für die Ausfälle im Personenzugverkehr und die zusätzlichen Belastungen durch die Güterzüge. Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung. Wir danken dem Land für das konstruktive Entgegenkommen in dieser außergewöhnlichen Situation. Die Umleitung der Güterzüge ist zeitlich begrenzt."
Ministerialdirektor Lahl unterstrich: „Es war mir ein Anliegen, die Anwohnerkommunen an der Strecke persönlich über diese Situation zu informieren.“ Alle Beteiligten haben die Hoffnung, dass bis zum Ende der Sommerferien in Baden-Württemberg die Rheintalstrecke wieder durchgängig befahren werden kann.
Das Verkehrsministerium wies daraufhin, dass sich die Zurückhaltung des Bundes bei der Ertüchtigung von Nebenstrecken räche. Seit seinem Amtsantritt beklagt Minister Winfried Hermann, dass in der Infrastruktur keine Luft nach oben ist. Dies hat sich jetzt leider auf unschöne Weise bewahrheitet.
Änderungen im Regionalverkehr
Wochenende Samstag/Sonntag, 19./20. August
Im Abschnitt Tübingen–Rottenburg (beide Richtungen) fallen ganztägig die durchgehenden Züge Stuttgart◄►Rottenburg aus. Hier bestehen Fahrmöglichkeiten mit den anderen Zügen auf dieser Strecke.
Zusätzlich fahren in den ungeraden Stunden ab Tübingen Ersatzbusse von Tübingen nach Rottenburg und in den geraden Stunden Ersatzbusse von Rottenburg nach Tübingen.
Ab Montag, 21. August
Außerhalb der Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags/abends fallen die Regionalzüge zwischen Horb◄►Tübingen aus.
Dafür verkehren Ersatzbusse:
- Stündlich Tübingen◄►Horb (Abfahrt Tübingen zur Minute 0, Abfahrt Horb zur Minute 0). In Tübingen und Horb sind die Anschlüsse zwischen Bussen und Zügen sichergestellt.
- Stündlich Tübingen◄►Rottenburg (Abfahrt Tübingen zur Minute 35, Abfahrt Rottenburg zur Minute 5). In Tübingen sind die Anschlüsse zwischen Bussen und Zügen sichergestellt.