Mobilitätsmanagement

Arbeitswege wirtschaftlich, gesund und schadstoffarm gestalten

Menschen steigen in die U-Bahn (Bilderquelle: Land Baden-Württemberg)

Auf einer Konferenz in Stuttgart zeigten Betriebe aus der Region, mit welchen Lösungen sie auf Herausforderungen wie Parkraumnot am Unternehmensstandort oder drohende Fahrverbote reagieren.

Baden-Württemberg ist ein wirtschaftsstarker Standort, die Anzahl der Beschäftigten erreichte im Jahr 2016 mit rund sechs Millionen erneut ein Rekordniveau. Das führt zu viel Verkehr: Waren werden angeliefert, Mitarbeiter fahren zu Kunden und Beschäftigte pendeln jeden Tag zur Arbeit – zwei Drittel von ihnen mit dem Pkw. Während die Beschäftigten vor allem unter Stress und wenig Bewegung leiden, bedeuten die Automassen für die Städte und ihre Bewohner Lärm, eine hohe Luftschadstoffbelastung und in der Folge Diskussionen über Fahrverbote.

Heute zeigten das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und der ACE Auto Club Europa e.V. mit Unterstützung der IHK Region Stuttgart, der Landeshauptstadt Stuttgart und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, dass es auch anders geht: Wird der Wirtschafts- und Pendlerverkehr besser auf verschiedene Verkehrsmittel verteilt und nutzen damit weniger Beschäftigte als bisher den eigenen Pkw, profitieren alle Seiten. Mitarbeiter, die auf Bus, Bahn oder Fahrrad umsteigen, bewegen sich mehr. Das verringert krankheitsbedingte Ausfälle im Betrieb und entlastet neben den Straßen auch die Umwelt. 

„Mobilitätsmanagement ist die intelligente und aktuelle Antwort auf die doppelte Herausforderung von Schadstoffbelastung und Klimawandel. In Baden-Württemberg pendeln täglich 5,4 Millionen Menschen zwischen Wohnung und Arbeitsstätte. Mehr als die Hälfte davon fahren weniger als zehn Kilometer, eine ideale Strecke für Rad oder Pedelec. Dennoch benutzen 64 Prozent der Berufspendler das eigene Auto. Das Mobilitätsmanagement bietet Unternehmen und seinen Beschäftigten viele Möglichkeiten für eine moderne und nachhaltige Mobilität. Gleichzeitig bedeutet es ein Pluspunkt für die Gesundheit der Beschäftigten“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann.

„Die hohe Luftschadstoffbelastung im Raum Stuttgart macht nicht nur den Bewohnern, sondern auch Unternehmen und deren Mitarbeitern zu schaffen. Mobilitätsmanagement ist hier eine richtige Antwort“, so Stefan Heimlich, Vorsitzender von Deutschlands zweitgrößtem Auto Club ACE. „Mit unserem Projekt ‚Gute Wege‘ wollen wir Betrieben zeigen, dass es sich lohnt, Lösungen für aktive und nachhaltige Arbeitswege von Be-schäftigten zu fördern. Das stärkt die Attraktivität als Arbeitgeber, senkt Kosten für den Parkraum und führt dazu, dass Mitarbeiter gesund und stressfrei unterwegs sind“, so Stefan Heimlich weiter.

Auf der Konferenz in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart zeigten Betriebe aus der Region Stuttgart, mit welchen Lösungen sie auf Herausforderungen wie Parkraumnot am Unternehmensstandort oder drohende Fahrverbote reagieren. Axel Hechenberger, Kaufmännischer Direktor der Regionale Kliniken Holding RKH, und Jochen Kühn, Betriebsrat, berichteten, wie das Klinikum Ludwigsburg durch die Umgestaltung von Parkraumflächen und den Bau hochwertiger Abstellanlagen das Radfahren fördert. So sind die Klinikmitarbeiter, die überwiegend im Schichtdienst arbeiten, flexibel und gesund unterwegs.

Das Pharmaunternehmen Celesio, das vor kurzem innerhalb Stuttgarts umgezogen ist, setzt auf Bus und Bahn. Die Parkflächen am neuen Unternehmensstandort sind teuer. Dafür ist das Pharmaunternehmen gut an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen und bezuschusst beispielsweise ein Jobticket. Bereits im Vorfeld des Umzugs wurden die Mitarbeiter auf die veränderte Erreichbarkeit des Standorts hingewiesen und zum neuen Arbeitsweg beraten, erzählte Annette Römer, Head of General Services bei Celesio.

Die AOK Baden-Württemberg hingegen rüstet ihren hauseigenen Fuhrpark auf umweltfreundliche Elektrofahrzeuge um, wie Umweltmanagerin Maxana Baltruweit berichtete. Die Grundlage für dieses Vorhaben bildete eine umfassende Fuhrpark- und Bedarfsanalyse. Durch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge möchte die Körperschaft öffentlichen Rechts auf eventuelle Fahrverbote vorbereitet sein und CO2-Emissionen – gemäß der vorgegebenen Umweltziele –  reduzieren.

Hinter den einzelnen Maßnahmen der Betriebe steht ein überzeugendes Konzept: Mobilitätsmanagement. Der Ansatz sieht zunächst eine Analyse der Standortbedingungen sowie der Mobilitätsbedürfnisse der Beschäftigten vor, anschließend werden passgenaue Angebote entwickelt und Anreize gesetzt, die den Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel erleichtern. In der Folge können Betriebe Alleinfahrten im Auto um durchschnittlich 20 Prozent verringern.

Über das Projekt „Gute Wege zur guten Arbeit“

Das Projekt „Gute Wege zur guten Arbeit“ des ACE Auto Club Europa setzt sich für betriebliches Mobilitätsmanagement ein. Das Konzept stärkt nachhaltige Mobilitätslösungen wie Fahrgemeinschaften, öffentliche Verkehrsmittel oder den Radverkehr. „Gute Wege zur guten Arbeit“ wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert und vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und seinen Mitgliedsgewerkschaften unterstützt.

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Juli 2024

Ein Schild, das auf Tempo 30 und Lärmschutz hinweist, steht auf der Bundesstraße 31.
  • Lärmschutz

Landesweiter Lärmaktionsplan

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Regionalzug im gelb-schwarz-weißen Design von bwegt an der Haltestelle Maulbronn-West
  • Schienenverkehr

Zusatzzüge zum Maulbronner Klosterfest

Ein fahrender Regionalzug
  • Schienenverkehr

Freie Fahrt für junge Menschen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. Juni 2024

Timo Hildebrand hält ein schwarzes T-SHirt mit dem Logo von Team Vision Zero in die Kamera.
  • Verkehrssicherheit

Videoaktion: Treffen mit Timo Hildebrand zu gewinnen

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
  • Schienenverkehr

Qualität im regionalen Bahnverkehr verschlechtert

Ein Auto fährt auf einer Allee entlang einer Landesstraße.
  • Bundesrat

Novelle des Straßenverkehrs­gesetzes beschlossen

Ein Testzug der Deutschen Bahn (vierteilige ICE 1 Garnitur) fährt auf der Neubaustrecke Wendlingen Ulm.
  • Bahn

Vermittlungsausschuss einig bei Bahnmodernisierung

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
  • Wirtschaft

EU-Kommission droht hohe Strafzölle auf E-Autos aus China an

Stromabnehmer auf dem Dach eines Lastwagen berührt eine Oberleitung.
  • Elektromobilität

Betrieb für Lkw-Teststrecke verlängert

Zwei Grundschüler stehen an einer Straße vor einer Schule.
  • Verkehrssicherheit

Malwettbewerb für Verkehrssicherheit

Minister Hermann mit dem Förderungsbescheid.
  • Elektromobilität

Land fördert Elektro-Fahrzeuge für Pflegedienste

Zwei Radfahrende fahren auf einem Radweg am Straßenrand.
  • RADVERKEHR

Radfahren während Streckensperrung

Feuerwehr, Rettungssanitäterinnen und -sanitäter setzen sich für sichere Landstraßen ein. Kilian Wieczorek, Ronja Ester und Marco Brand (v.l.n.r.) unterstützen die Vision von Null Verkehrstoten und geben Tipps
  • Verkehrssicherheit

Freiwillig Tempo 80 für weniger Unfälle auf Landstraßen

Auf Aspahlt das Logo des Landesprogramms: Wir sind MOVERS – AKtiv zur Schule
  • Radverkehr

Gemeinsam radeln für einen aktiven Schulweg

Radfahrer in legerer Arbeitskleidung steht mit Rad und Helm vor einem Bürogebäude
  • Radverkehr

JobBike BW nun auch für Landesbedienstete

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
  • Wasserstoff

Land fördert Wasserstoff­tankstelle im Landkreis Esslingen

von links nach rechts: Damaris Lemstra, Beratungsstelle Bike+Ride, Staatssekretärin Elke Zimmer und Fabian Küstner, Beratungsstelle Bike+Ride
  • Radverkehr

Deutscher Fahrradpreis für Beratungsstelle Bike+Ride

Campus Rosenfels in Lörrach
  • Städtebau

Städtebaumaßnahme in Lörrach erfolgreich abgeschlossen