Schienenverkehr

Ab Dezember 2020 startet zweite Ausbaustufe der S-Bahn Rhein-Neckar

Die neue Fahrzeugflotte des Landes Baden-Württemberg im gelb-schwarz-weißen Landesdesign. (Bilderquelle: © Volker Emersleben)

Die Deutsche Bahn wird auch von Dezember 2020 bis Dezember 2034 für alle Verkehrsleistungen der S-Bahn Rhein-Neckar verantwortlich sein. Wesentliche Elemente des neuen S-Bahnangebotes sind neue Fahrzeuge, die Modernisierung der Stationen und deren barrierefreie Herrichtung.

Im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV RLP Süd) und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH wird die Deutsche Bahn (DB) Regio AG ab Dezember 2020 die Verkehrsleistungen der S-Bahn Rhein-Neckar (Los 2) erbringen. Das entsprechende Vertragswerk mit einer Laufzeit bis Dezember 2034 wurde heute in Mannheim unterzeichnet. Damit wird die DB Regio AG auch künftig für alle Verkehrsleistungen der S-Bahn Rhein-Neckar verantwortlich sein.

Im Rahmen des neuen, insgesamt rund sechs Millionen Zugkilometer umfassenden Vertrages wird auf den S-Bahn-Linien im Kraichgau und Südhessen sowie zwischen Karlsruhe, Mannheim und Mainz mit dem Typ Mireo der Firma Siemens ein komplett neuer Fahrzeugtyp eingesetzt. Die insgesamt 57 Triebwagen werden von der Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg erworben und dem Betreiber DB Regio im Rahmen eines Pachtvertrages zur Verfügung gestellt. Das diesbezügliche Vertragswerk wurde im August dieses Jahres unterzeichnet. Gewartet werden die Fahrzeuge im zentral gelegenen DB-Werk Ludwigshafen/Rhein. Insgesamt sind mit dem Gewinn von Los 2 der S-Bahn Rhein-Neckar rund 200 Arbeitsplätze in der Region Rhein-Neckar bei DB Regio langfristig gesichert.

Neue Fahrzeuge, Modernisierung der Stationen und Barrierefreiheit kommen

Ein wesentliches Element des neuen S-Bahnangebotes ist, neben den neuen Fahrzeugen, die Modernisierung der Stationen und deren barrierefreie Herrichtung. DB Station und Service hat zugesichert, dass bis zur Betriebsaufnahme weitgehend alle Stationen barrierefrei ausgebaut sind. Später in Betrieb genommen werden die Strecke Mannheim – Waldhof über die östliche Riedbahn sowie die neuen Schwetzinger Haltepunkte für die Stadtteile Hirschacker und Nordstadt. Im Zusammenhang mit den Einwendungen gegen den zweigleisigen Ausbau der östlichen Riedbahn über Käfertal hat die DB Netz AG erklärt, dass ein vertakteter S-Bahnbetrieb erst dann eingeführt werden könne, wenn die dortige Infrastruktur, insbesondere im Bereich der Neckarbrücke, entsprechend ausgebaut sei.

Auf der rheinland-pfälzischen Strecke Mainz – Ludwigshafen konnte die Modernisierung der Stationen schon im Dezember 2015 erfolgreich abgeschlossen werden; hier werden bereits ab Dezember 2017 außen und innen redesignte und barrierefreie S-Bahntriebwagen vom Typ 425 zum Einsatz kommen. Ab Dezember 2021 kommen auch auf dieser Strecke die neuen Fahrzeuge vom Typ Mireo zum Einsatz.

Die Angebotsverbesserungen ab Dezember 2020 im Detail

  • Auf der Linie S5 Heidelberg – Sinsheim wird ein täglicher Halbstundentakt eingeführt (Bislang nur Montag bis Freitag).
  • Die künftige S6 auf der Main-Neckar-Bahn fährt im Wechsel mit dem neuen Main-Neckar-Ried-Express (Betriebsstart zum nächsten Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017) und bietet künftig einen durchgehenden täglichen Stundentakt mit verlängerter Bedienungsdauer im Abendverkehr. Hier gibt es heute noch Taktlücken, die im Dezember 2020 geschlossen werden.
  • Die künftige S8 bietet dann einen täglichen Halbstundentakt nach Graben-Neudorf bis in den Abend. Heute fahren die halbstündlichen Regionalbahnverdichter nur von Montag bis Freitag und zum Teil nur bis Waghäusel. Auch zwischen Graben-Neudorf und Karlsruhe wird das Angebot verbessert.
  • Die neue S9 auf der westlichen Riedbahn fährt weiterhin im Stundentakt, aber über Biblis hinaus bis Groß-Rohrheim.
  • Auch beim Rad-Express ins Murgtal von Ludwigshafen, Mannheim beziehungsweise Heidelberg kommen künftig die neuen Triebwagen zum Einsatz, der lokbespannte Zug wird abgelöst.

Höhere Qualität im neuen S-Bahn-Vertrag

Insgesamt sieht der neue Vertrag gegenüber den verschiedenen Altverträgen höhere Anforderungen an die Qualität der Leistungserbringung vor. Beispielsweise sind die Vorgaben zur Pünktlichkeit oder zur Sauberkeit in den Zügen verschärft worden.

Alle Fahrzeuge verfügen über einen für die Fahrgäste kostenfreien WLAN-Zugang und sind für einen niveaugleichen Ein- und Ausstieg an allen Bahnsteigen mit 76 Zentimeter Höhe ausgerichtet. Fünf Mehrzweckbereiche im Fahrzeug bieten großzügige Stellflächen zum Beispiel für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen. So sind zukünftig pro Zugeinheit bis zu 26 Fahrradabstellplätze vorgesehen.

„Mit dieser Vertragsunterzeichnung schreiben wir heute eine Erfolgsgeschichte des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) fort – gemeinsam mit der DB Regio“, zeigte sich der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann zufrieden. „Die Fahrgäste dürfen sich künftig auf einen dichteren Takt und modernste Züge freuen, das Angebot wird um 25 Prozent ausgeweitet. In den barrierefreien Ausbau der Stationen hat das Land Baden-Württemberg 37 Millionen Euro investiert.“

Erfolgsgeschichte S-Bahn Rhein-Neckar weiter schreiben

Für Landrat und Verbandsvorsteher des ZSPNV RLP Süd Dr. Fritz Brechtel bedeutet die neue S-Bahn ein weiterer Baustein bei der Weiterentwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar: „Mit dem verbesserten Angebot und den neuen Qualitätsstandards tragen wir den Anforderungen an zukunftsfähige Mobilitätslösungen Rechnung. Wir schaffen eine Alternative zur Autonutzung, nicht nur für Pendler, sondern auch im Freizeitverkehr. Wichtig ist mir auch, den Kommunen sowie Bund und Land für das finanzielle Engagement beim Umbau der Stationen zu danken, weshalb wir auf rheinland-pfälzischer Seite schon ab Dezember dieses Jahres bei fast allen Regionalbahnen die Barrierefreiheit hergestellt haben werden.“

„Für den Kreis Bergstraße und die Metropolen Rhein-Neckar führt die Inbetriebnahme der S-Bahn Rhein-Neckar Los 2 zusammen mit dem Main-Neckar-Ried-Express, der zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember startet, zu einer wesentlichen Verbesserung des Verkehrsangebots auf der Schiene. Dafür wurde mit großem Engagement und finanziellem Aufwand der Kommunen der barrierefreie Ausbau der Infrastruktur ermöglicht. Wir freuen uns somit auf ein verbessertes Angebot, neue Züge und barrierefreie Bahnhöfe, die die Fahrgäste
dann nutzen können“, so Christian Specht, Bürgermeister und Vorsitzender des Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Neckar.

„Als aktueller und künftiger Betreiber der Linien freuen wir uns darauf, gemeinsam mit unseren Aufgabenträgern – Verkehrsministerium Baden-Württemberg, ZSPNV Rheinland-Pfalz Süd und Verkehrsverbund Rhein-Neckar – die Erfolgsgeschichte S-Bahn Rhein-Neckar auch auf diesen Linien weiter zu schreiben. Mit einer erfahrenen Mannschaft in Verwaltung, Betrieb und Instandhaltung sind wir hierfür bestens gerüstet und bringen jede Menge Gestaltungs- und Innovationsbereitschaft mit“, so Frank Klingenhöfer, Vorsitzender der Regionalleitung.

Netz 6b: S-Bahn Rhein-Neckar (PDF)

Steckbrief Netz 6 b (PDF)

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