Besseres Lernen, mehr Bildungschancen für alle Kinder, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Die Landesregierung baut die Ganztagsgrundschulen in Baden-Württemberg konsequent aus. Auch die Grundstufen von Förderschulen können sich jetzt zu Ganztagsschulen zu entwickeln.
Dabei setzen wir auf flexible Lösungen, die den jeweiligen Bedürfnissen vor Ort gerecht werden. Davon profitieren die Kinder, ihre Familien und die Kommunen. Und es gilt: Keiner wird gezwungen, Ganztagsschulen werden nicht von oben verordnet.
Mit dem Ausbau der Ganztagsschule verbessert die Landesregierung die Bildung im Land. Wir beantworten häufig gestellte Fragen zur neuen Ganztagsgrundschule.
Für die Ganztagsschule sprechen viele Gründe: Sie ist ein wichtiger Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit, für bessere Lernleistungen und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Außerdem will eine große Mehrheit der Eltern Ganztagsschulen.
Die Ganztagsschule ist pädagogisch sinnvoll und bringt die Qualität der Grundschule voran: Die Kinder lernen in einer Ganztagsschule mehr und besser. Denn es geht dabei eben um mehr als eine Halbtagsschule mit anschließender Nachmittagsbetreuung. In einem sinnvollen Rhythmus wechseln sich etwa Unterricht, Lernphasen, Förderangebote, Aktivpausen oder Kreativzeiten ab. So ist mehr Raum zum Lernen und für die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler.
Vor allem aber sorgen Ganztagsschulen für mehr Bildungsgerechtigkeit. Sie tragen dazu bei, dass der Bildungserfolg eines Kindes nicht mehr so stark von seiner Herkunft abhängt. Denn in der Ganztagsschule werden Kinder mehr gefördert. Hausaufgaben werden in der Schule mit Hilfe der Lehrkräfte erledigt. Und zwar von Beginn der Schulzeit an, wenn die Grundlagen für spätere Bildungserfolge gelegt werden. Das kommt allen Kindern zugute und entlastet die Familien vom täglichen Hausaufgabenstress.
Der Ausbau der Ganztagsgrundschulen trägt aber auch ganz entscheidend zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Die Familien bekommen so Sicherheit bei der Betreuung ihrer Kinder vom ersten Lebensjahr bis zum Ende der Grundschule.
Und nicht zu vergessen: Eine große Mehrheit der Eltern will eine Ganztagsschule für ihre Kinder – das zeigen Studien. So hat etwa eine 2017 veröffentlichte JAKO-O/Emnid-Studie ergeben, dass sich mit 72 Prozent fast drei Viertel der befragten Eltern eine Ganztagesschule für ihr Kind wünschen.
Das Gesetz zur Ganztagsgrundschule ist ein ganz entscheidender Durchbruch: Seit Jahrzehnten existierten Ganztagsschulen nur auf Basis unsicherer Schulversuche – mit Ausnahme der neuen Gemeinschaftsschulen, in denen das Ganztagsangebot bereits zum Konzept gehört. Jetzt hat die Ganztagsschule endlich offiziell den Status einer Regelschule. Wir haben sie auf ein gesetzliches Fundament gestellt – und schaffen so endlich Verlässlichkeit für Schüler, Eltern, Lehrer und Kommunen.
Um den Bedürfnissen vor Ort gerecht zu werden, können die Städte und Gemeinden die Ganztagsschulen flexibel gestalten: So sind als Ganztagsangebot sieben oder acht Zeitstunden an drei oder vier Tagen in der Woche möglich. Außerdem können die Kommunen zwischen zwei Formen der Ganztagsschule wählen: einer verbindlichen und einer freiwilligen Form. Bei der verbindlichen Form nehmen alle Schülerinnen und Schüler am Ganztagsangebot teil. Bei der freiwilligen Form entscheiden die Schüler und ihre Eltern selbst darüber, ob sie am Ganztagsbetrieb teilnehmen oder nicht.
Mit dieser flexiblen Lösung ermöglichen wir es den Kommunen und Schulen, die von den Eltern und Kindern vor Ort benötigte und gewünschte Form anzubieten – um so möglichst vielen Familien gerecht zu werden.
Damit die Umstellung zur Ganztagsschule gelingt, erhalten die Schulen vom Land zusätzliche Lehrerstunden.
Der Schulalltag an einer Ganztagsschule ist viel abwechslungsreicher als an einer Halbtagsschule. Denn unsere Ganztagsschule ist mehr als nur eine Halbtagsschule mit anschließender Nachmittagsbetreuung.
Die Ganztagsschule bietet den Kindern mehr Raum zum Lernen, aber auch für soziales Miteinander oder kulturelle und sportliche Angebote. Die Schultage folgen einem pädagogischen Rhythmus: Unterricht, Lernphasen, Förderangebote, Bewegungsphasen, Aktivpausen oder Kreativzeiten wechseln sich ab und sind sinnvoll über den Tag verteilt. Damit können die Schulen den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden.
Um den Schülerinnen und Schülern ein möglichst breites Angebot machen zu können, können die Schulen auch Verbände und Vereine einbeziehen, etwa aus den Bereichen Sport, Kultur, Musik oder Jugendarbeit. So öffnen wir den Kindern den Zugang in die Vereinswelt und zu den kulturellen Angeboten ihrer Gemeinde.
Die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes steht dabei im Mittelpunkt. Dabei spielt selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen eine wichtige Rolle. Das heißt auch: Statt Hausaufgaben gibt es von Lehrkräften betreute Übungszeit in der Schule. Das entlastet Familien vom täglichen Hausaufgabenstress. Und wenn die Kinder am Nachmittag aus der Schule kommen, haben sie Zeit für Familie, Vereine oder andere Freizeitaktivitäten. Somit bietet die Ganztagsschule ein sehr familienfreundliches Konzept.
Nein, Ganztagsschulen werden nicht von oben verordnet. Im Gegenteil: Sie werden nur dort eingerichtet, wo es die jeweilige Kommune und die Schulkonferenz wünscht.
Darüber hinaus können die Kommunen die Ganztagsschulen flexibel gestalten – entsprechend der jeweiligen Situation und den Wünschen der Eltern vor Ort: So sind als Ganztagsangebot sieben oder acht Zeitstunden an drei oder vier Tagen in der Woche möglich. Außerdem können die Kommunen zwischen zwei Formen der Ganztagsschule wählen: Bei der verbindlichen Form nehmen alle Schülerinnen und Schüler am Ganztagsangebot teil. Bei der freiwilligen Form entscheiden die Schüler und ihre Eltern selbst darüber, ob sie am Ganztagsunterricht teilnehmen oder nicht. Denn für die Landesregierung ist das Elternrecht ein hohes und zu schützendes Gut.
Ja, unbedingt. Um den Schülerinnen und Schülern ein möglichst breites Angebot machen zu können, können die Schulen auch Verbände und Vereine, etwa aus den Bereichen Sport, Kultur, Musik oder Jugendarbeit, einbeziehen. So öffnen wir den Kindern an Ganztagesschulen den Zugang in die Vereinswelt und zu den kulturellen Angeboten ihrer Gemeinde.
Der Landesregierung ist diese Zusammenarbeit mit Partnern von außerhalb der Schule wichtig. Deshalb können die Schulen bis zu 50 Prozent der zusätzlichen Lehrerwochenstunden für den Ganztagsbetrieb in Geldmittel umwandeln. Damit können sie dann Angebote außerschulischer Partner wie etwa von Musikschulen oder Sportvereinen finanzieren.